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The following is the text from Johann-Conrad von Mechel's book Der Todten-Tantz, Wie derselbe in der weitberühmten Stadt Basel […] from 1724.
A single case of inverted U/N has been corrected, and the two last verses with Adam and Eve have been placed in the more logical sequence that was used in later editions (i.e. The Expulsion comes after The Fall).
Der
Todten-Tantz,
Wie derselbe in der weitberühmten
Stadt Basel, als ein
Spiegel Menschlicher Beschaffenheit,
gantz künstlich mit lebendigen Farben
gemahlet, nicht ohne nutzliche
Verwunderung zu
sehen ist.
B A S E L,
Druckts Johann-Conrad von Mechel,
Anno M DCC XXIV.
Todten-Tantz der Statt Basel,
auff der Predigern Kirchhoff.
Wahrnung Esajæ am 40. Capit.
ES spricht der Prophet Esajas /
Daß alles Fleisch ist Hew und Graß /
Sein Schöne wie die Blum im Feld /
Das Graß verdorrt / die Blum wird welck:
Vergleicht s'Volck dem Graß auf der Heyd /
Wenns HErren Athem sie anwäyt /
Die Blum verreisst / das Graß verdorrt /
Doch bleibt in Ewigkeit sein Wort.
Trost des Jobs am 19. Cap.
Ich weiß / daß mein Heiland thut leben /
Christus / der mir hat s'Leben geben /
Wird mich auß der Erden erwecken /
Mein Gebein mit der Haut bedecken:
Und wird mein Fleisch GOtt leben sehen /
Mit meinen Augen wirds beschehen.
Ein anders Trost=Sprüchlein.
Was lebt / das stirbt durch Adams Noht:
Was stirbt / das lebt durch Christi Todt.
Andere Verßlein.
O Mensch betracht / Und nicht veracht
Hie die Figur / All Creatur
Die nimbt der Todt Frühe und spoht /
Gleich wie die Blum Im Feld vergoht.
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Der Prediger spricht: Dan. 12.
VIel auß den / die im Staub der Erden
Schlaffen / die sollen wieder werden
Erwachen: Ein Theil ewig leben /
Dem andern Theil will er geben
Ein hart Urtheil zu ew'ger Schmoch:
Die müssen aber kommen hoch /
Welch andere haben bericht fein /
Werden gläntz'n wie des Himmels Schein.
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Judgment Day
Vom Jüngsten Gericht.
WEr diese Figur schauet an /
Sie sind jung / alt / Weib oder Mann /
Sollen betrachten / daß wie der Wind
Alle Ding unbeständig sind:
Doch wiß ein jeder Mensch gar eben /
Nach dieser Zeit ist auch ein Leben /
Das steht in Freuden oder Pein /
Ein jeder lug wo er wöll hin.
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Der Todt zum Pabst.
KOmpt heiliger Vatter / werther Mann /
Ein Vortantz müßt ihr mit mir han:
Der Ablaß euch nicht hilfft darvon /
Das zweyfach Creutz und dreyfach Cron.
Des Pabsts Antwort:
Heilig war ich auff Erd genandt /
Ohn Gott der höchst führ ich mein Stand:
Der Ablaß thät mir gar wohl lohnen /
Noch will der Todt mein nicht verschonen.
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Der Todt zum Käyser.
HErr Käyser mit dem Grawen Bart /
Ewer Rew habt ihr zu lang gespart /
Drumb sperrt Euch nicht / ihr müßt darvon /
Und tantz'n nach meiner Pfeiffen Thon.
Der Käyser.
Ich konnte das Reich gar wohl mehren
Mit Streiten / Fechten / Unrecht wehren:
Nun hat der Todt überwunden mich /
Daß ich bin keinem Käyser gleich.
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Der Todt zur Käyserin.
ICh tantz euch vor Fraw Käyserin /
Springen hernach der Tantz ist mein:
Ewer Hofleuth sind von euch gewichen /
Der Todt hat Euch hie auch erschlichen.
Die Käyserin.
Viel Wollüst hat mein stoltzer Leib /
Ich lebt als eines Käysers Weib:
Nun muß ich an diesen Tantz kommen /
Mir ist all Muth und Freud genommen.
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Der Todt zum König.
HErr König Ewer G'walt hat ein End /
Ich führ euch hie bey meinen Händ /
An diesen dürren Bruder=Tantz /
Da gibt man euch des Todtes Krantz.
Der König.
Ich hab gewaltiglich gelebt /
Und in hohen Ehren geschwebt:
Nun bin ich in des Todes Banden /
Verstricket sehr in seinen Handen.
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Der Todt zur Königin.
FRaw Königin Ewer Freud ist auß /
Springen mit mir ins Todten-Hauß /
Euch hilfft kein Schöne / Gold noch Gelt /
Ich spring mit euch in jene Welt.
Die Königin.
O weh und ach / O weh und immer /
Wo ist jetzund mein Frawenzimmer /
Mit denen ich hat Freuden viel:
O Todt thu g'mach / mit mir nicht eyl.
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Der Todt zum Cardinal.
SPringen auff mit dem rothen Hut /
Herr Cardinal / der Tantz ist gut:
Wohl gesegnet habt ihr die Leyen /
Ihr müßt auch jetzund an den Reyen.
Der Cardinal.
Ich ware mit Päbstlicher Wahl
Der heiligen Kirchen Cardinal:
Die Welt hielt mich in grossen Ehren /
Noch mag ich mich s'Tods nicht erwehren.
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Der Todt zum Bischoff.
EWer Würde hat sich verkehrt /
Herr Bischoff weiß und wolgelehrt:
Ich will euch in den Reyhen ziehen /
Ihr mögen dem Todt nicht entfliehen
Der Bischoff.
Ich bin gar hoch geachtet worden /
Dieweil ich lebt in Bischoffs-Orden:
Nun ziehen mich die Ungeschaffnen
An ihren Tantz als einen Affen.
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Der Todt zum Hertzog.
HAbt ihr mit Frawen hoch gesprungen /
Stoltzer Hertzog / ists euch wohl g'lungen:
Das müßt ihr an dem Reyen büssen /
Wol her / g'lust euch die Todt'n zu grüssen.
Die Hertzogin.
Ach GOtt der armen Lauten Thon /
Muß ich mit dem Grewling darvon!
Heut Hertzogin und nimmer meh /
Ach Angst und Noht / O weh / O weh!
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Der Todt zum Graffen.
HErr Graff gebt mir das Bottenbrodt /
Es zeucht euch hin der bitter Todt:
Laßt euch nicht rewen Weib und Kind /
Ihr müßt tantzen mit diesem G'sind.
Der Graff.
In dieser Welt war ich bekandt /
Darzu ein Edler Graff genandt:
Nun bin ich von dem Todt gefällt /
Und her an diesen Tantz gestellt.
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Der Todt zum Abbt.
HErr Abbt ich zieh euch die Ynfel ab /
Deßhalb nutzt euch nicht mehr der Stab:
Sind ihr g'wesen ein guter Hirt
Hie ewrer Schaaf / die Ehr euch wird.
Der Abbt.
Ich hab mich als ein Abbt erhebt /
Und lang in hohen Ehren g'lebt:
Auch satzt sich niemand wider mich /
Dennoch bin ich dem Tode gleich.
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Der Todt zum Edelmann.
NUn kommet her ihr Edler Degen /
Ihr müsset hie der Mannheit pflegen
Mit dem Todt / der niemand verschont /
Gesegnet euch / so wird euch g'lohnt.
Der Edelmann.
Ich hab gar manchen Mann erschreckt /
Der mit dem Harnisch war bedeckt:
Nun ficht mit mir der grimme Todt /
Und bringt mich gar in grosse Noht.
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Der Todt zur Edelfraw.
VOm Adel / Fraw / laßt ewer pflantzen /
Ihr müsset jetzt hie mit mir tantzen /
Ich schon nicht ewers geelen Haar:
Was seht ihr in dem Spiegel klar?
Die Edelfraw.
O Angst und Noth / wie ist mir b'schehen!
Den Todt hab ich im Spiegel g'sehen:
Mich hat erschreckt sein greulich G'stalt /
Daß mir das Hertz im Leib ist kalt.
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Der Todt zum Juristen.
ES hilfft da kein fund noch hofieren /
Kein Auffzug oder Appellieren:
Der Todt zwinget alle Geschlecht /
Darzu Geistlich und Weltlich Recht.
Der Jurist.
Von GOtt all Recht gegeben sind /
Wie man die in den Büchern findt /
Kein Jurist soll dieselbig biegen /
Die Lug hassen / die Warheit lieben.
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Der Todt zum Rahtsherren.
SInd ihr ein Herr g'wesen der Stadt /
Den man im Raht gebrauchet hat?
Habt ihr wohl g'rahten / ists euch gut /
Wird euch auch abziehen ewern Hut.
Der Rahtsherr.
Ich hab mich g'flissen Tag und Nacht /
Daß der G'mein Nutz werde betracht /
Sucht Reich und Armer Nutz und Ehr /
Was mich gut dunckt / macht ich das mehr.
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Der Todt zum Chorherr.
HErr Chorherr habt ihr g'sungen vor
Viel süß Gesang in ewerm Chor:
So mercken auff / der Pfeiffen Schall
Verkündet euch des Todes Fall.
Der Chorherr.
Ich sange als ein Chorherr frey
Von Stimmen manche Melodey /
Des Todes Pfeiff ist dem ungleich /
Sie hat so sehr erschrecket mich.
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Der Todt zum Doctor.
HErr Doctor b'schaut die Anatomey
An mir / ob sie recht gmachet sey /
Dann du hast manchen auch hing'richt /
Der eben gleich / wie ich jetzt / sicht.
Der Doctor.
Ich hab mit meinem Wasser b'schawen
Geholffen beyde Mann und Frawen:
Wer b'schaut mir nun das Wasser mein /
Ich muß jetzt mit dem Todt dahin.
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Der Todt zum Kauffmann.
HErr Kauffmann / lasset ewer Werben /
Die Zeit ist hie ihr müssen sterben:
Der Todt nimbt weder Gelt noch Gut /
Nun tantzen her mit freyem Muht.
Der Kauffmann.
Ich hat mich z'leben versorgt wohl /
Küsten und Kästen waren voll /
Der Todt hat meine Gaab verschmacht /
Und mich umb Leib und Leben bracht.
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Der Todt zur Aeptissin.
GNädige Fraw Aeptissin rein /
Wie habt ihr so ein Bäuchlein klein:
Doch will ich euch das nicht verweissen /
Ich wolt mich eh in Finger beissen.
Die Aeptissin.
Ich hab gelesen auß dem Psalter
In dem Chore vor dem Fronalter:
Nun will mich helffen hie kein Bätten /
Ich muß hie dem Todt auch nachtretten.
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Der Todt zum Waldbruder.
BRuder / komm du auß deiner Klauß /
Halt still / ich lösch dir das Liecht auß:
Drumb mach dich mit mir auff die Fahrt
Mit deinem weissen langen Bart.
Der Waldbruder.
Ich hab getragen lange Zeit
Ein Härin Kleid / hilfft mir jetzt nit:
Bin nicht sicher in meiner Klauß /
Die Stund ist hie / mein G'bätt ist auß.
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Der Todt zum Jüngling.
Jüngling / wo wilt du hin spatzieren /
Ein andern Weg will ich dich führen /
Allda wirst du dein Buhlschafft finden:
Das thu ich dir jetzund verkünden.
Der Jüngling.
Mit schlemmen / demmen / und mit prassen /
Des Nachts hofieren auff der Gassen /
Darinn hat ich mein Muth und Freud /
Gedacht wenig an den Abscheid.
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Der Todt zur Jungfrawen.
ACh Jungfraw / ewer rother Mund /
Wird bleich jetzund zu dieser Stund!
Ihr sprungen gern mit jungen Knaben /
Mit mir müßt ihr ein Vortantz haben.
Die Jungfraw.
O weh! wie grewlich hast mich g'fangen /
Mir ist all Muth und Freud vergangen:
Zu tantzen g'lust mich nimmermeh /
Ich fahr davon / Ade / Ade.
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Der Todt zum Wucherer.
DEin Gold und Geld sihe ich nicht an /
Du Wucherer und gottloß Mann:
Christus hat dich das nicht gelehrt /
Ein schwartzer Todt ist dein Gefärdt.
Der Wucherer.
Ich fragt nicht viel nach Christi Lehr /
Mein Wucher der trug mir viel mehr:
Jetzt bleibt der Leiden all dahinden /
Was hilfft mein schaben und mein schinden.
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Der Todt zum Kilbepfeiffer.
WAs wollen wir für ein Täntzle haben /
Den Bättler oder Schwartzen Knaben /
Mein Kilbehans / Spiel wär nicht gantz /
Wärst du auch nicht an diesem Tantz.
Der Kilbepfeiffer.
Kein Kilb war mir Wegs halb zu weit /
Davon ich nicht hab bracht mein Beüt:
Nun ists auß / weg muß ich mit Noht /
Die Pfeiff ist g'fallen mir ins Koht.
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Der Todt zum Schultheiß.
HErr Schultheiß auff / dann es ist Zeit /
Daß Leib und Seel mit einander streit:
Das thu ich auff der Leyren singen /
Dem Liedlein mögen ihr nachspringen.
Der Schultheiß.
Mein Ampt ich hab mit Fleiß versehen /
Hoff es sey niemand Unrecht b'schehen /
Am G'richt / dem Reichen wie dem Armen.
O GOtt du wöllst dich mein erbarmen!
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Der Todt zum Narren.
WOlauff Heine / du must jetzt springen /
Schürtze dich auff / und laß dir lingen:
Dein Kolben magst jetzt wol lan bleiben /
Mein Tantz wird dir den schweiß außtreiben.
Der Narr.
O weh! ich wolt gern Holtz aufftragen /
Und allweg viermahl werden g'schlagen
Vom Herren mein / und seinen Knechten /
So muß ich mit dem Dürrling fechten.
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Der Todt zum Krämer.
WOlher Krämer du Groscheneyer /
Du Leüth=b'scheisser und Gassenschreyer /
Du must jetztmals mit mir darvon /
Dein Hümpelkram eim andern lohn.
Der Krämer.
Ich bin gezogen durch die Welt /
Und hab gelößt allerley Geldt /
Viel Thaler / Müntz / Kronen und Gulden:
O Mord / wer zahlt mir jetzt die Schulden!
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Der Todt zum blinden Mann.
DEin Wegzeiger schneid ich dir ab /
Tritt sittlich / fallst mir sonst ins Grab /
Du armer blinder alter Stock /
In deinem bösen bletzten Rock.
Der blinde Mann.
Ein blinder Mann / ein armer Mann /
Sein Muß und Brodt nicht g'winnen kan /
Konnt nicht ein Tritt gehn ohn mein Hund:
GOTT sey g'lobt / daß hie ist die Stund.
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Der Todt zum Juden.
HUyum Jud / mach dich auff die Fahrt /
Deins Messiæ hast zu lang g'wart:
Christum / welchen ihr habt ermördt /
War der recht / ihr habt lang geirrt.
Der Jud.
Ein Rabbi war ich der Geschrifft /
Zog auß der Bibel nur das Gifft:
Gar wenig nach Messiam tracht /
Hatt mehr auff Schätz und Wucher acht.
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Der Todt zum Heyden.
KOmm falscher Heyd und gottloß Mann /
Dein Abgott dir nicht helffen kan:
Den Teuffel hast für GOtt geehrt /
Derselb hat dein Gebätt erhört.
Der Heyd.
Jupiter / Neptunus / und Pluton /
Ihr höchsten Götter wolt mich nicht lohn:
Wann ihr all drey seyd unsterblich:
Saturnus wollst erbarmen dich.
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Der Todt zur Heydin.
ICh kan / Heydin / fein artlich greiffen
Ein Todten-Lied auff der Sackpfeiffen /
Dem must nachtantzen wie dein Mann /
Rüffest du schon alle Götter an.
Die Heydin.
Juno / Venus und auch Pallas /
Euch Göttin laßt erbarmen / daß
Ich sterben muß / helfft mir auß Noht /
Kein Segen hilffet für den Todt.
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Der Todt zum Koch.
Komm her Hans Koch / du must darvon /
Wie bist so feißt / du kanst kaum gohn:
Hast du schon kocht viel süsser Schleck /
Wird dir jetzt saur / du must hinweg.
Der Koch.
Ich hab kocht Hüner / Gänß und Fisch
Meim Herren vielmahl über Tisch /
Wildprät / Pastet und Marziban:
O weh meins Bauchs / ich muß darvan!
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Der Todt zum Bauren.
DU hast dein Tag g'habt Arbeit groß /
Frühe und spaht ohn Unterloß /
Dein Burde will ich dir abnemmen /
Korb / Flegel / Degen thu mir geben.
Der Bauer.
O grimmer Todt / gib mir mein Hut /
Mein Arbeit mir nicht mehr weh thut /
Die ich mein Tag je hab gethan /
Was zeuchst mich armen alten Mann.
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Der Todt zum Kind.
KReuch her / Kind / du must tantzen lehren /
Wäin oder klag / magst dich nicht wehren /
Hättest schon die Brust an deim Mund /
So hilffts dich nicht zu dieser Stund.
Das Kind.
O weh / mein liebes Mütterlein /
Ein dürrer Mann zeucht mich dahin:
O Mütterlein / wilt du mich lohn /
Muß tantzen / und kan noch kaum stohn!
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Der Todt zum Mahler.
HAns Hug Klauber laß Mahlen stohn /
Wir wöllen auch jetztmals darvon:
Dein Kunst / Müh / Arbeit / hilfft dich nüt /
Wann es geht dir wie andern Leüt:
Hast du schon grewlich gmacht mein Leib /
Wirst auch so gstalt mit Kind und Weib:
Hab GOTT vor Augen allezeit /
Wirff Bensel hin / sampt dem Richtscheit.
Der Mahler.
Mein GOtt du wöllest bey mir stohn /
Dieweil ich auch muß jetzt darvon:
Mein Seel befihl ich in dein Händ /
Wann die Stund kommt zu meinem End /
Und der Todt mir mein Seel außtreibt /
Verhoff doch mein Gedächtnuß bleib /
So lang man diß Werck haltet schon:
Behüt euch GOtt / ich fahr darvon.
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Death to the drunkard
Der Todt zum Sauffer.
WIlt du noch nicht vergnüget seyn /
Halt / halt / ich will dir schencken eyn /
Und dir abstricken vor der Zeit
Dein Leben jetzt mit grossem Läid.
The drunkard
Der Sauffer.
O Paule / du Heiliger Mann /
Deinen Spruch ich nie glaubet han /
Daß Fressen / Sauffen / Hurerey /
Dem Leib und Seel so schädlich sey /
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Death to the gambler
Der Todt zum Spieler.
WEil du dem Spielen Tag und Nacht
So embsiglich hast nachgetracht /
Huy Todt druck ab die Gurgel sein /
So ist der Leib und Seele mein.
The gambler
Der Spieler.
O lieben Gsellen helffet mir /
Daß ich entrinn dem wüsten Thier /
Hätt ich besucht des HERREN Wort /
Wär mir wohl g'wesen hie und dort.
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Death to the robber
Der Todt zum Räuber.
DIeweil du hast in dieser Zeit /
Mit Raub und Mord durchgricht die Leut:
Glaub mir / du wirst vor GOttes Thron
Mit den Cainern übel b'stohn.
The robber
Der Räuber.
O daß ich nimmer wär gebohren /
Dermaß empfind ich GOttes Zohren /
Darzu meins G'wissens schwäre Quäl:
O weh meins Leibs / weh weh der Seel!
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The Fall
Adam und Eva.
Von des Teuffels vergifften Zung /
Hat der Todt sein Ursprung /
Herrschet über die Menschen gantz:
Wir müssen all an seinen Tantz.
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The expulsion
Adam und Eva.
Eva ist vast schuldig daran /
Sie gab den Todt auch ihrem Mann /
Deß müssen wir groß leyden Noht /
Dann daher kommt der bitter Todt.
Satyr
Hiemit die Rhym des Todten=Tantz /
O Satyre, sich enden gantz:
Doch zwey Verslin / so folgen nun /
Ihn gantz und gar beschliessen thun.
Stille Stund
Mit stiller Stund /
Gehn wir zu Grund.