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Her er teksten fra manuskriptet Cod. xyl. mon. 39. Jeg har gjort det første bogstav i hver linie stort. I manuskriptet er disse fremhævet med rødt, og det er ordet "Geöffent" i linie 7 også for at vise, at "ist" skal rime med "wist" i linie 8.
Der er mange røde prikker i manuskriptet, hvoraf nogle kan fortolkes som kommaer, mens andre ikke giver mening, og som jeg derfor har ignoreret. Bogstavet z ligner tz, og det er lidt af en vurderingssag, hvornår den lodrette streg er højre end z'et (så det bliver "tz"), samme højde ("cz") eller bare pynt.
De små tal er linjenumrene i den rigtige rækkefølge, som vi ser i Cpg 314, Cgm 270, Berlin, Mgf 19, Augsburg, Cod 157 og Kleinbasel. I forhold til disse versioner er der byttet om i rækkefølgen på købmand og nonne og på krøbling og kok.
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der prediger hie vor
DIser welt weishait chind
Alle die noch in leben sind
Seczet in ewer hercz czway wort
Dÿ von Christo sind gehort
5
Das ain get her, das ander hin
Durch das erst, die frümen haben gebÿnn
Mit des hÿmels porth, die in ist Geöffent
das ander, dÿe bösen wist
Ab. zu der hellischen porthen
10
Also wirtt in den worten
Gegebenn, ain solich vnderschaid
Das ainhalb. ist gantze frëud berait
Anderhalb dÿe peÿn auch gentzleich
Vber all, an ende ewigkleich
15
Darumb ich euch getreulich rat
Ir thuet euch ab üppiger tat
Durch den zwifachen rat
Der vber nÿemandt chain erparmung hat
Wann die czeit ist chürtz In disem leben
20
Darnach wirt ach vnd we gebenn
Mit seiner hellischen pfeiffen geschraien
Bringt er ew all, an ainen raÿnen
Daran die weisen, als die narren
Geczwungen in den springent varn
25
Als des geldes figuren
Seynd ew hie ain ebenpild ze trauren
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der Tod zu dem Babst spricht
Her Bapst merckt an der pfeiffen don
Ir sult darnach springen schon
Es hilft dafur chain dispensieren
30
Der Tod will euch den tancz hofieren
der Babst antwurtt
Ich was ain heiliger Babst genant
Die weil ich lebt an forcht bechant
Nw wirt ich gefurt freueleich
Zu dem tod, vnd ich wer mich üppickleich
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der Tod
35
Her Chaiser ew hilft nit das swert
Zepter noch Coron, sein hie vnwert
Ich han ew an die hant genömen
Ir muest ain meinen rainen chümen
der Chaiser
Ich chünt das Reich in hohen eren
40
Mit streiten vnd vechten wol gemeren
Nw hat der tod vber wünden mich
Das ich pin, weder chaiser noch mensch gelich
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der Tod
Ich tancz ew vor Fraw Chaÿserin
Springt mir nach, der ray ist mein
45
Die sper wer, sein ew entwichen
Der tod hat ew allain erslichen
die Kaÿserin
Wollust het mein stolczer leib
Da ich lebt, als aines chaisers weib
Nw hat mich der tod ze schanden bracht
50
Das mir chain frëud ist mer erdacht
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der Tod
Her Chünig, ewer gewalt hat ain end
Ich wil ew furen, beÿ der hend
Ze diser swarczer brueder tancz
Da gibt ew der tod ainen chrantz
der Chünigk
55
Ich han als ain Chünig gewaltigkleich
Die welt geregirt, als raÿn das reich
Nw pin ich mit des todes handen
Verstricket vnd mit seinen panden
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der Tod
Springt auf mit ewrem röten huett
60
Her Cardinal, der Tancz ist guet
Ir habt gesegent wol die layen
Ir muest mit den töten an den raÿen
der Cardinal
Ich was mit päbstlicher wal
Der heiligen kirchen Cardinal
65
Nw pin ich darczu beczwungen gar
Das ich mues tanczen, an den todes schar
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der Tod
Her Patriarch last euch gelingen
Ir muest mit mir den rayen springen
Das zwifach chrëucz lat vallen
70
Der töd wil mit euch schallen
der patriarch
Ich han das zwifach chrëutz getragen
Als ain patriarch peÿ meinen tagen
Nw wil der tod mich zwingen
Vnd mit seinen gesellen zu springen
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der Tod
Seÿt ir in hoher wirde gesessen
75
Erczpischoff, des ist nw vergessen
Euch chan gehelfen weder chreucz noch pfaffen
Ir muest auch tanczen mit disen affen
der Erczpischoff
Ich trüg in höher wirdichait
80
Das chreücz vor der pfafhait
Als ain Erczpischoff das tragen sol
Nw gang ich an der töten zal
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der Tod
Habt ir mit frawen ÿe hoch gesprungen
Stolczer herczog oder wol gesungen
85
Das muest ir an dem mal hie puessen
Wol her, lat euch die toten gruessen
der herczog
Ich han die Edlen herren werdt
Als aÿn herczog geregirt, mit dem swert
Nw pÿn ich in den reichen chlaidern glancz
90
Getzwungen, an des todes tancz
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der Tod
Ewer er vnd wirde hat sich verchert
Her Bischolf weÿs vnd wol gelert
Ich wil euch an den raien ziechen
Da ir dem tod nicht mügt enpfliehen
der Pischolf
95
Ich pÿn wirdickleich geeret worden
Die weil ich lebt in Bischolfs orden
Nw ziechent mich die vngeschaffen
Zu dem tod, als ainen affen
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der Tod
Her Graf haist euch den Chaiser helfen
100
Ich peiag ew hie zu ewern welfen
Mit den müst ir tanczen peiagen
Der tod wil euch des nicht vertragen
der Graff
Ich was in der welt genant
Aÿn edler graf, dem Reich wol bechant
105
Nw pin ich von dem tod geuelt
Vnd hie in seinen tancz gezelt
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der Töd
Tantzt mir nach, her gügel weÿt
Wiewol das ir ain Abbt seÿt
Ir müst des todes regel halten
110
Der tod will ewers leibes walten
der Abbt
Ich han vil Münich als ein Abbt gelert
Streng geczogen vnd wol gemert
Nw pin ich selber hie betzwüngen
Vnd pin mit des todes regelen gedrungen
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der Tod
115
Her Ritter, ir seÿtt auch an geschriben
Da ir Ritterschaft nw müst treiben
Mit dem tod vnd seinen chnechten
Euch hilfet weder schimpf oder vechten
der Ritter
Ich han, als ain strenger Ritter guet
120
Der welt gedient in höhen muet
Nw pin ich wider Ritters orden
Mit disen tantz getzwungen worden
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der Töd
Die vrtail ist also gegeben
Das ir lenger nit sult leben
125
Her Iurist, das tuet des todes chraft
Mügt ir so pewert ewer maisterschaft
der Iurist
Es hilfet chain appelliren nicht
Von des todes leczten zeÿtt
Er überwindt mit seinem geslecht
130
Das geistlich vnd das weltlich Recht
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der Tod
Her Chorpfaff, habt ir gesüngen vor
Suessen gesang in ewerem chor
So merckt auf meiner pfeiffen schal
Die verchundet euch hie des todes val
der Korherr
135
Ich han, als ein Chorherr frey
Gesungen manig loblich melodey
Des todes pfeiff stet dem nicht geleich
Sÿ hat so ser erschrecket mich
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der Töd
Her artzt tuet euch selber gueten rat
140
Mit ewer maisterlichen tat
Ich fur euch zu des todes gesellen
Die mit euch hie tanczen wellen
der Arczte
Ich han mit meinem harm schawen
Gesund gemacht man vnd frawen
145
Wer will nw machen mich gesünt
Ich pin doch zu dem tod verwüntt
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der Töd
Chömpt her ir edler man
Ir muest der sterck pflegan
Mit dem tod, der niemantz schönt
150
Vnd euch mit ainem solichem schimpf lönt
der Edelman
Ich han manigen man erschreckt
Der wol mit harnasch was bedechtt
Nw erschrecket mich hie der tod
Vnd pringt mich in die iungsten not
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der Tod
155
Edlew fraw, tanczt nach ewerm sÿnn
Bis die pfeiffen rechten don gewÿnn
Sÿ hat der frawen vor vil betrogen
Dÿe all der tod hat hin getzogen
das edelweib
Ich solt treiben iuckens vil
160
Säch ich vor mir der frëuden spil
Des todes pfeiffen mich petringt
Das tancz gesangck hie välschlich lingt
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der Töd
Fraw mein, ir tüncket euch gar subtil
Dester gerner ich mit euch tanczen wil
Werft von euch das scapular
Ir muest hie an der toten schar
die Chlösterfraw
175
Ich han in dem kloster mein
Got gedient, als ain geweichtes nünelein
Was hilft mich nw mein peten
Ich mues des todes raÿen treten
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der Tod
Her Chaufman, was hilft ewer gewerbe
Die czeit ist hie, das ir müst sterben
165
Der tod nÿmbt weder miet noch gabe
Tanczt mir nach, er wil euch haben
der Kaufman
Ich het mich ze leben versorget wol
Das Chasten vnd chisten warn vol
Nw hat der tod mein gab versmächt
170
Vnd hat mich vmb leib vnd güt pracht
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der Tod
Choch, du chanst gueter pfeffer machen
Hupf auff ich wil dich wol besachen
Die vorn an dem raÿen sleichen
190
Den müstu pfeffer ein streichen
der Choch
Ich han erlert vil pfeffer sechk
Vnd gemacht vil suess geslächk
Vnd chünt des kostleins nie gefinden
Da mit ich den tod möcht überwinden
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der töd
Hink her an, mit deiner chrücken
180
Dein ding das wil sich gelucken
Dich habent die lebentigen nicht verguet
Der tod dir besünder genad thüet
der petlär
Aÿn armer pettler in dem leben
Zu ainem frewnt ist nÿemand eben
185
Aber der tod will sein frewnte sein
Er nÿmbt in mit den reichen hÿn
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der Tod
195
Päwerleÿn mit deinen schuechen grob
Rausch her, du muest erwerben lob
An disem tancz da hÿnden
Da will der tod dich fynden
der pawer
Ich han gehebt vil arbait grös
200
Der swais mir durch die hëut flos
Noch wolt ich gern dem tod enpfliche
So han ich des geluckes nit hie
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der Tod
Nw chrëuch her, du muest ÿe tantzen lern
Waÿn oder lach, ich hor dich geren
205
Hietztu den tütten in dem münd
Es hulf dich nit an diser stund
das Chind
O we liebe mueter mein
Ain swarczer man zeucht mich da hin
Wie wildu mich also verlan
210
Nw mues ich tantzen vnd chan noch nit gan
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der Tod
Nw sweigt vnd lat ewer chriegen
Lauft dem chind nach mit der wiegen
Ir muest paÿde an disen tantz
Fraw lacht, so wirtt der schimpff gantz
die mueter
215
O kynd, ich wolt dich han erlost
So ist enphallen mir der trost
Der töd hat das fürchomen
Vnd hat mich vnd dich hingenomen
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der prediger hie her nach
O ir tödlichen menschen alle
220
Der valschen welt wol gefalle
Gedenckt wie das ende sey
Vnd merckt was chimftig ist da beÿ
Zu dem ersten gehort wie vnd wenn
Das leczt ich zwifaltig benenn
225
Wa die sint ze beleiben ist
Der tod ew allen das end peweist
Aber wie vnd wenn des todes czeit
Chomen sol, das wist ir nicht
Es wirt erchant ew allen hertt
230
Das ÿeder man dar nach ist beschertt
Vmb das vnchünt ist die stat
Wa ÿederman sein beleiben hat
Das alles wirt an den werchen hangen
Die in diser welt sint begangen
235
Darumb solt ir von den sünden lan
Wolt ir ze dem ende gan
Des ir alle seÿt pegirleich
Vnd ist darczu wol wissentleich
Das der himel wirt den frümen
240
Vnd in das hellisch fewer, die pösen chümen