Ligesom de fleste andre manuskripter, vi studerer her, er denne bog fra Staats- und Stadtbibliothek i Augsburg en samling af tekster.
En af de andre tekster, der følger efter dansen, er liber miraculorum, og skriveren (som ikke er den samme skriver, der står bag dødedansen) fortæller os, at denne "bog med mirakler, der kaldes mælket væske" blev nedskrevet i 1457: »Explicit liber miraculorum qui dicitur lacteus liquor etc. Anno domini 1457« (side 96r).
Dødedansen er skrevet med nydelig skrift, men accenterne kan være frustrerende. Sommetider er der en fuld cirkel over bogstavet u: "ů", sommetider er der kun trekvart cirkel, hvilket kan fortolkes som et lille e, så u'et skal skrives "ü", ofte er der to bøjede streger, der måske (eller måske ikke) kan fortolkes, som en delvis cirkel, og kun sjældent er der (almindelige) prikker over ü'et.
Teksten ender med to linier mere, der er lidt længere end resten: »O welt des tantzs hat niemant züg noch zil / Denn niemant waiß wenn der pfeiffer auff pfeiffen wil«. De samme to linier kan findes i manuskriptet M3. Det meste af M3 er i dag ulæseligt, men den anden prædikant ender med 6 ekstra linier, hvoraf kun de to første kan læses: »O werlt des tancz hat niemant zeit noch zil / Und nyemant ways wenn der pfeiffer auf pfeiffen wil«.
Illustrationerne er fra Xyl. 39.
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O diser welt weisshait kind,
All die noch in leben sind,
Setzt in ewr hertz tzwaÿ wort
Die von cristo send gehort
5
Das ain geet her das ander geet hin
Durch das erst die fromen hand gewin
Mit des himels port die In ist
geöffnet das ander die pösen wist
Ab zů der hellischen porten
10
Allso wirt in den worten
Gegeben ain solich vnderschaid
Das ainhalb ist gantz fröwd berait
Anderhalb die pein auch gentzlich
Überal an ende ewiglich
15
Darvmb ich euch getrewlich rat
Ir tůt euch ab üppiger tat
Die zeit ist kurtz in disem leben
Darnach wirt ach vnd we geben
Durch den tzwifachen tod
20
Darüber niemant kain erbärmd hat
Mit seiner hellichen pfeiffen schraÿen
Bringt er euch all an einen raÿen
Daran die weisen als die narren
Getzwungen in den sprüngen varen
25
Als der worten figuren
Sind hie ain ebenpild ze trauren
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der tod
Herr Bapst merckt auff der pfeiffen don
Ir sult darnach hie springen schon
Es hilfft dar fůr kain dispensieren
30
Der tod will euch den tantz hoffiren
der Bapst
Ich was ein hailiger bapst genant
Die weil ich lebt an forcht bekannt
Nů wird ich gefürt freuenlich
[Zum] tod ich wer mich üppiglich
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tod
35
Herr Kayser es hilfft euch nit das swert
Zeppter vnd kron sind hie vnwertt
Ich han euch an die hand genomen
Ir müst an meinen raÿen komen
der Kaÿser
Ich kund das reich in hohen eren
40
Mit streit vnd vechten wol gemeren
Nů hat der tod überwunden mich
Das ich bin weder kayser noch menschen glich
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tod
Ich tantz euch vor fraw kaÿserin
Springt mir nach der ray ist min
45
Die sperprecher sind von euch gewichen
Der tod hat euch allain erschlichen
die Kayserin
Wollust hett mein stoltzer leib
Da ich lebt als ains kaysers weib
Nu hat mich der tod ze schaden pracht
50
Das mir kain frewd ist mer erdacht
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der tod
Herr künig ewr gewalt hat end
Ich will euch füren bej der hend
An diser swartzen brůder tantz
Da gibt euch der tod ainen krantz
der künig
55
Ich han als ain kunig gewaltiglich
Die welt gregirt als rain das rich
Nů bin ich mit todes panden
Verstrickt in seinen handen
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der tod
Springt auff mit ewerm roten hůt
60
Herr Cardinal der tantz ist gůt
Ir habt gesegnot wol die laÿen
Vnd müßt nů mit den toten raÿen
Cardinal
Ich was mit bapstlicher wal
Der hailigen kirchen Cardinal
65
Nů bin ich darczu tzwůngen gar
Das ich tantz an des todes schar
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der tod
Herr patriarch nů laßt eüch lingen
Ir müßt mit mir den raÿen springen
Das tzwifach creutz laßt vallen
70
Der tod will mit euch schallen
der patriarch
Ich han das tzwifach creutz getragen
Als ain patriarch bej meinen tagen
Nů will der tod mich tzwingen
Mit seinen gesellen ze springen
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der tod
75
Sind ir in hoher wird gesessen
E[r]tzbischoff des ist gar vergessen
Euch kan gehellffen weder creutz noch pfaffen
Ir müßt auch tantzen mit disen affen
der ertzbischoff
Ich trůg in hoher wirdikait
80
Das creutz vor der pfaffhait
Als ain ertzbischoff das tragen sal
Nů gan ich an der toden zal
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der tod
Habt ir mit frawen ye hoch gesprungen
Stoltzer hertzog oder wol gesungen
85
Das müßt ir an dem rayen pusßen
Wolher laßt euch die toten grůssen
der hertzog
Ich han die edeln hern werd
Als ain hertzog regirt mit dem swert
Nů bin ich in ve[c]hen klaÿdern glantz
90
Getzwungen an des todes tantz
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der tod
Ewr wird vnd ere hat sich verkert
Herr bischoff weiß vnd wolgelert
Ich will euch an den rayen ziehen
Da ir dem tod nit mügt empfliehen
der bischoff
95
Ich bin wirdiglich geert worden
Die weil ich lebt in bischofs orden
Nů ziehen mich die vngeschaffen
Zu dem tod als ainen affen
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der tod
Her gräff haißt euch den kayser helffen
100
Ich pring euch hie zů wilden welffen
Mit den ir müsset tantzen yagen
Der tod will euch des nit vertragen
der grauff
Ich was in der welt genant
Ain edler grauff dem reich bekannt
105
Nů bin ich von dem tod gefellt
Vnd hie in seinen tantz geczellt
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der tod
Tantzt mir nach herr gůgel weit
Wie wol das ir ain appt seit
Ir müßt des todes regel halten
110
Der will ewers leibs walten
der abbt
Ich han vil münch als ain abt gelert
Gestreng erczogen vnd wol genert
Nů wird ich selber hie betzungen
Vnd mit des todes regel gedrungen
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der tod
115
Herr ritter ir seit an geschriben
Da ir nů ritterschaft müßt triben
Mit dem tod vnd seinen knechten
Euch hilfft weder schimpff noch vechten
der ritter
Ich han als ain ritter strenger gut
120
Der welt gedient in hohem můt
Nů pin ich wider ritters orden
An disen tantz getzůngen worden
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der tod
Die vrtail ist allso gegeben
Das ir lenger nit sült leben
125
Herr iurist das tůt des todes kraft
Můgt ir so beweist ewr maisterschaft
der iurist
Es hilfft kain appelliren nicht
Von des todes lesten strit
Er überwintt mit seinem geslecht
130
Das gaistlich vnd das weltlich recht
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der tod
Herr korpfaff habt ir gesungen vor
Svüß gesanck in ewerm kor
So merckt auff meiner pfeiffen schal
Die verkündt euch hie des todes val
der korherr
135
Ich han als ain korherr frey
Gesungen manig lieplich melodej
Des todes pfeiff stat dem nit glich
Sie hat so ser erschrecket mich
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der tod
Herr artzt tůt euch selber rat
140
Mit ewr maisterlicher tat
Ich für euch czu des todes gesellen
Die mit euch hie tantzen wöllen
der artze
Ich han mit meinem harnschawen
Gesuntt gemacht man vnd frawen
145
Wer wil nů machen mich gesunt
Ich pin zů dem tod wünd
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der tod
Kůmpt her ir edler man
Ir můßt der sterck pflegan
Mit dem tod der niemant schont
150
Ligt ir nů ob euch wirt gelont
der edelman
Ich han manigen man erschreckt
Der wol mit harnasch was bedeckt
Nů erschreckt mich hie der tod
Vnd pringt mich in die iungsten not
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der tod
155
Edle fraw nů tantzt nach ewerm sinn
Bis die pfeiff rechten don gewinn
Sie hat der frawen vor uil betrogen
Die all der tod hat hin geczogen
die edel fraw
Ich solt treiben iuchtzens uil
160
Sech ich vor mir der frewden spil
Des todes pfeiff mich betreugt
Die tantz gesanck hie falschlich leugt
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der tod
Herr kauffman was hilfft ewr gewerb
Die czeit ist hie das ir můßt sterb
165
Der tod nimpt weder miet noch gab
Tantzt mir nach er will euch hab
der kauffman
Ich hett mich ze leben versorget wol
Das kisten vnd kasten waren uol
Nů hat der tod mein gab versmaht
170
Vnd mich vmb leib vnd gut bracht
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der tod
Fraw nůnn ir dunckt euch subtil
Dest gerner ich mit euch tantzen wil
Werfft von euch das scapular
Ir můßt hie mit den toten var
die nůnn
175
Ich han in dem closter mein
Got gedient als ain geweichts nůnelein
Was hilfft mich nů mein betten
Ich můß des todes raÿen tretten
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der tod
Hinck her an mit deiner krůcken
180
Dein dinck will sich gelůcken
Dich hand die lebenden nit vergůt
Der tod dir besunder gnade tůt
der armer
Ain armer geiler hie in leben
Zů einem freünd ist niemant eben
185
Aber der tod will sein freund sin
Er nimpt in mit dem reichen hin
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der tod
Koch du kanst gůt pfeffer machen
Hůppff auff ich will dich besachen
Die vorn an dem raÿen sleichen
190
Den můßt du pfeffer durchstreichen
der koch
Ich han erlert vil pfeffer seck
Vnd gemacht uil süß geslechk
Vnd kund des kostlins doch nit finden
Damit ich den tod möcht überwinden
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der tod
195
Pewrlin mit deinen schůhen grob
Rausch her du můßt erwerben lob
An disem tantz da hinden
Da will der tod dich vinden
der paur
Ich han gehebt uil arbait groß
200
Der swais mir durch die haut flos
Noch wölt ich gern dem tod emphliehen
So han ich des glückes nit hie
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der tod
Kreuch her du můßt ie tantzen leren
Wain oder lach ich hör dich gern
205
Hettest du den tůtten in dem můnd
Es hülff dich nit an diser stůnd
das kind
Owe liebe můter mein
Ain swartzer man zeucht mich da hin
Wie wilt du mich allso verlaun
210
Vnd můß ich tantzen vnd kan noch nit gan
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der tod
Nů sweigt vnd laßt ewr kriegen
Laufft dem kind nach mit der wiegen
Ir müßt all paid an disen tantz
Fraw lacht so wirt der schimpff gantz
die můter
215
O kind ich wölt dich haben erloßt
So ist entpfallen mir der trost
Der tod hat das fürkomen
Vnd mich mit dir genomen
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die ander predig
O Ir tödlichen menschen all
220
Der valschen welt wol gefall
Gedenckt wie das ende sej
Vnd merckt was ist kumftig dabej
Zů dem ersten gehört wie vnd wenn
Das lest ich tzwifaltig benenn
225
Wo die stat ze bleiben ist
Der tod euch allen das end beweisst
Aber wie oder wenn des todes zeit
Kumen sol des wist ir nit
Es wirt erkant euch allen hörtt
230
Was yemant darnach ist beschertt
Vmb das vnkündig ist die stat
Wo yderman sein bleiben hat
Das alles wirt an den werken hangen
Die in diser welt sind begangen
235
Darvmb sült ir von sunden lon
Wölt ir zů dem ende gan
Des ir all seit begirlich
Vnd ist darczu wol wissentlich
Das der himel wirt der fromen
240
In das feur die bösen kůmen
O welt des tantzs hat niemant züg noch zil
Denn niemant waiß wenn der pfeiffer auff pfeiffen wil
etc.