Dette er teksten fra 1548-udgaven af "Todtentantz".
Teksten er stort set den samme som i oplaget fra 1544: Først en indledende dialog mellem mennesket og Døden, der minder lidt om "Infrascripta Dialogus christiani et mortis" af Johann Spangenberg (se eksternt link). Derefter følger træsnittene, der er Vogtherr's kopier af Holbeins dødedans. Til hvert træsnit er en dialog mellem mennesket og Døden, og nederst på hver side et latinsk citat. Enkelte af disse citater er fra Spangenberg's digte, men den overvejende del er heksametre taget fra Thielman Kerver's marginaler.
Den største forskel i forhold til 1544-oplaget er, at paven får en langt mere høflig behandling. I 1544-udgaven kalder Døden paven for antikristus, og paven indrømmer, at hans sjæl er i fare. I nærværende tekst er der ingen kritik: Paven er simpelthen den første til at dø, fordi han er forrest i rangordenen.
Billedet af paven (til højre) er også blev friseret, idet de to djævle, der kravlede rundt på det originale træsnit, er fjernet.
Mindre ændringer er Syndefaldet: »habt Euch vollen gwallt« → "freyen"; »Nun den baum nit berürt« → "Nur"; »Sie hochuernünfftig sein« → "So" og Uddrivelsen: »Durch anschifften des Teüffels« → "anstifften". Kardinalens første ord er ændret fra "Wie" til "Hie", og i afslutningen rettes en dobbelt negation: »nit on Groß angst vnnd gfahr kain augenblickh« til »gfahr all augenblick«
To linjer er faldet ud af det vers, der starter med »O Mensch faß dir ein trostlichs hertz«. Disse linjer og enkelte andre manglende ord er tilføjet i firkantede klammer. Enkelte fejl er rettet: (Syndefaldet) "vll" → "vil"; (Læge) "jm grab" → "im grab" og (Rådsherre) "sera" → "fera".
Todtentantz.
DAs Menschlich leben anders nicht
Dann nur ein lauff zum Tod/
Vnd Gott ein nach seim glauben richt/
Deß findst du klaren bschayd.
O Mensch hierin mit andacht liß/
Vnd faß zů hertzen das.
So wirdst du ewigs hayls gewiß/
Kanst sterben deßter bas.
Desine longæuos exposcere sedulus annos,
Inque bonis multos annumerare dies.
Atque hodie, fatale velit si rumpere filum
Atropos, impauido pectore [disce] mori.(1)
O fœlix mortale genus si semper haberet
Æternum præ mente bonum, finemque timeret.(2)
Wie selig wer das Menschlich gschlecht
Wann es zů hertzen füret recht/
Das ewig gůt/ vnds end bedächt.
O Mensch was vnderstehest du dich.
Zůstöllen so hochmütigklich?
Erwig wie vnentfliehlich ist/
Der Tod/ vnd vngwiß stund vnd frist.
Vnd vnabtreiblich auch sein zil/
So wurdst du sünden nit als vil.
Vnd dich demütig halten meer/
Wann du bedenckst/ wie weltlich Eer.
Zurgencklich ist/ das grosser pracht/
So gähling hinfellt vber nacht.
Dialogus/ oder Gespräch
des Menschen vnd Tods.
Der Mensch spricht.
Wer bist der also einher gehest?
Erschröckenlichen vor mir stehest.
Vnd sichst mich streng vnd grimmig an/
Du hässlicher/ verzerter Man.
Der Tod antwort.
Bin der so alle Adams kind
Nimpt hin von wegen jrer sünd
Vnd in der weiten Wellt erkennt/
Das menschlich gschlecht/ den Tod mich nennt,
Ich bin die endschafft aller ding/
Der ich all Creatur bezwing.
Mensch.
Du Tod bist aller Wellt verhasst/
Vnd yedermans gemainer lasst.
Was leben hat sich dein entsetzt/
Richst mänigklichen hin zuletzt.
Man förcht dich lange zeit vor her/
Wann kompst/ so ist kein hoffnung mehr.
Tod.
Ist war/ was lebt vnd athem zeucht
Entrint meim spieß nit/ noch entpfleucht.
Den waffen/ dann der Adam hat
Der Wellt durch erste missethat.
Das thor eröffnet zů dem Tod/
Vnd eingang gmacht zů grossem laid.
Das werdt noch/ dann derselben sind/
Entgelten jr all seine Kind.
Vnd müssen vndter meinen gwallt/
Ersterben/ seyen jung vnd allt.
So volgt jr ewerm Vatter auch/
Von wegen aigner sinden nach.
Mensch.
O Tod Hilfft ann dir gar kein bitt/
Vnd ist kein außflucht zsůchen nit?
Tod.
Vergebens all dein Rechnung ist/
Weyl keiner vberbliben ist.
Von anfang her der Wellt/ auff dich
Habs all verschlunden gwalligklich.
So denck dir nit/ das ich auff erd
Als eben dein verschonen werd.
Dann Christus ist gestorben auch/
Zůreden seiner Menschheit nach.
Darzů ists nit inn meinem gwallt/
Das ich ein für den andern halt.
Ich brauch gen yederman gleichs recht/
Nimm gleich den Herren wie den Knecht.
Mensch.
O Tod wie gern ich mich dein
Entschüten wollt/ künds müglich sein.
Dann ich von hertzen hart erschrickh/
Wann ich dein grausamm gstallt anblickh.
Tod.
Es ist der Menschen gmeine art/
Das sie sich mein entsetzen hart.
Wann ich sie zů erfordern kumb/
Doch ligt nichts dran/ ich gib nichts drumb.
Es darff sich nyemandt vnderstehn/
Das er wolt meinem gwallt entgehn.
Der mir von Gott verlihen ist/
Darumb bisst du ein rechter Christ/
So fassz den glauben/ bild dir für/
Wie das ich bin die ainig thür/
Durch die man in das leben geht/
So man am Jungsten tag ersteht
Mensch.
Du stiffst nur mordt vnd kläglich not/
Erfüllst all ding mit bitterkeit.
Beraubst das leben für vnd für/
Vnd lasst groß Trübsal hinder dir.
Wa du dich eintringst in ein hauß.
Da tregt man ains mit laid herauß.
Dann bald du nun ain Mensch erwischt/
Seins bleibens in der Wellt nit ist.
Das leben wie ein liecht erlischt.
Tod.
Das ich ein Mensch vmbs leben bring/
Ist nun ein gmain/ natürlich ding.
Die Haiden haben doch nit klagt
Also von mir/ vnd allweg gsagt:
Ich sey doch an mir selb nit böß/
Weil ich die menschen offt erlöß
Von mühe vnd arbaitseligkait
Der Wellt/ vnd aller mühsamkait.
Damit sie müssten bladen sein/
Das bey den Thartern(3) wol schein.
Die dann auß sunderem verstand/
So offt ein kind inn jrem land/
Geboren worden/ haben gwaint/
Vnd/ alls dann war/ darbey vermaint/
Es sey doch schad/ das widerumb
Ein Mensch ins ellend leben kumb.
Das es müß leiden not vnd zwang/
Vnd Trübsal all sein leben lang.
Dann es haisst wol ein jamerthal/
Die sündtlich wellt in disem fal.
Darinn man hat/ geredt imm grund/
Kain sichers zil/ noch rübig(4) stund.
So aber ains entgegen starb/
Erfrewt man sich/ das es erwarb
Die besten rhů/ vnd stehten frid.
Das ist der war/ recht vnderschid/
Den yetzt jr Christen kaum versteet/
So flaischlicher begird nach geet.
Mensch.
Erzel vnd sag mir wannenher
Du kommest/ oder welcher Herr
Dich außgeschickt doch hab nach mir?
Tod.
Das will ich nit verhalten dir.
Dein schöpffer/ der allmächtig Gott
Hat dir anfengklich sein gepot
Klar fürgeschriben/ der du dich
Hast sollen vnderthenigklich
Gebrauchen/ weil dein leben gwert.
Weil aber dein natur verkhert/
Von art kain nütz gewesen ist/
Deßhalb du gar gefallen bist
In alle Sünd/ so hat Gott mich
Auff erd gesandt zůstraffen dich.
Dann du hast auch die schuld ererbt
Von Adam der die Wellt verderbt.
Darumb bezal nur willigklich/
So wirts dest minder bschweren dich
Dann meiner schuld kompt niemandt ab/
Zalts mit der haut/ vnd můß ins grab.
Vnd wa ich einen vbersech
Dem andern bey jm vnrecht gschech.
Mensch.
Ach Tod/ wie bin ich dir so feind/
Weil souil grosser Herren seind
Durch dich erwürgt/ vnd nammhafft leüt/
Von Adam biß auff dise zeyt.
Der aller du nit hast verschont/
Vnd sie erschrockenlich belont.
Darumb ich an mir selbs verzag
So ich nit widerstreben mag/
O lieber Gott/ wie soll doch ich.
Du grimmer Tod erleiden dich.
Vnd weil kein Mensch mir helffen kan/
Wen soll ich dann sunst rüffen an?
Tod.
O Mensch faß dir ein trostlichs hertz/
Ich bin nit also grosser schmertz.
Wie mich der thorecht pouel(5) acht/
Dann nimm dir für vnd recht betracht/
Wie dich versündst/ vnd wol verschuldt
Du hast den Tod/ vnd trag geduldt.
Ergib dich deinem schöpffer gantz/
So geest mit frewd an Todtentantz.
Dann wann von hertzen jm vertrawst/
All trost vnd hoffnung auff jn bawst/
So wirdt er sich erbarmmen dein/
In letsten nöten gnädig sein.
Alßdann du keckh/ erwarten magst/
Deins ends/ darab du yetzund klagst.
[So du nit waist wahin du ferst]
[Weyl so verrucht dein zeit verzörst.]
Mensch.
O Tod wie hart betrübst du mich/
Weyl du so vnuersechenlich
Mich inn der Jugendt vberfellst/
Dich länger nit von mir enthellst
Vnd lasst mich leben noch ein zeyt/
So ich hab auff das allter weyt.
Tod.
Ich fall kein vnuersehens an/
Ich warnen vor schier yederman.
Schick eim vorher ein kranckheit zů/
Darmit ich jn ermanen thů.
Das er ein Mensch vnd sterblich sey/
Noch will es nit erschiessen bey.
Euch Menschen/ so die Welt nur liebt/
Vnd täglich alles wollusts yebt.
Mensch.
So wöllest doch berichten mich/
Warumb du also grausamlich.
Nun sehest/ das an dir allain
Ist weder flaisch noch haut/ nur bain.
Vnd stinckst darzu vnleidenlich/
Von Würmmen gfressen ellendigklich/
Pfuy/ pfuy was anblicks bist du doch/
Du scheützlichs Thier am letsten noch.
Tod.
Mich wundert/ was du fragest mich/
Waist du doch selb so wol als ich:
Wann kompt dein Cörper in die Erd
Was darnach widerumb drauß werd.
So bald dein flaisch fault vnd verwißt/
Alßdann du mir gleichförmig bist/
Vnd sichst so grewlich alls ich bin/
Dasselbig fass dir wol in sinn.
Wann sich die Seel vom Leib hinschaidt/
Wirdt yederman wie ich beklaidt.
Vnd sich deßhalb so jämmerlich/
Das man dest mehr sol förchten mich.
Du auch/ der fast ab mir außspeibst/
Entrinst mein netzen nit/ du bleibst.
Mensch.
Ach soll ich souil gut vnd gellt/
Verlassen inn der süssen Wellt/
Vnd eingehn in den bittern tod/
Ist mir dann das nit billich laid?
Tod.
O lieber Mensch/ ists nit ein groß/
Das nackent yederman vnd ploß
Kompt inn die Wellt/ vnd stirbt auch ab/
Das er ligt wider ploß imm grab.
Vnd lasst sichs gellt noch fechten an/
Das er nit mit jm nemen kan.
Schaid ab mit vnbeschwertem můt/
Lassz dich nit kümmern wem dein gůt
Nach deinem abgang werd zů thail/
Betracht darfür der Seelen hail.
Jr armmen leüt greiffts vnrecht an/
Förcht mich/ der doch nur tödten kan
Den Leib/ es ist nichts das er stirbt.
Das aber euch die Seel verdirbt/
Ist grosser schad/ derselbig wirdt
Von kaim bedacht/ wie sich gepürt.
Mensch.
Das ist die vrsach/ das man nicht
Den Tod der Seel mit augen sicht/
So wol/ alls wann der Leib schaidt ab/
Den tregt man gleich dahin ins grab/
Vnd täglich sicht man/ das on zal
Die Menschen sterben vberal/
Vnd niemandt vberbleibt/ fert hin
Mit tod/ das kränckt der Menschen sinn.
Tod.
Ach Mensch/ du bist dir selbs nichts werdt/
Hast nit den hailgen Paulum ghert/
Der mein so ernstlich begert/
Das ich sein Leib auff erd entbind/
Damit die Seel auffaren kind/
Zů Christo dem erlöser sein/
Also dich soltest schicken drein/
So wurd ich dir gantz angenem
Vnd lustig sein/ geb wann ich kem.
Alls Christus selber auch bekennt/
Der mich ein rhů vnd schlaff hat gnennt.(6)
Ende dises Dialogi.
Erschaffung des Menschen.
Gott hat erschaffen menschlichs gschlecht
Zů erst in vnschuld/ frumb vnd grecht.
Formieret nach der bildnuß sein/
Vnd geben jm die Erden ein.
Darzů mit herrschafft hoch erhebt/
Weit vber yedes thier so lebt.
Ain freyen willen glassen auch/
Das es gůt oder bösem nach
Möcht hengen/ das doch nit lang gwert.
Dann sein Natur war so verkhert/
Das sie vil mer zum argem gnaigt/
Wie sich an erster that erzaigt.
Dem schlahen wir noch alle nach/
Vnd fallen stehts in boßhait auch.
Weil vnser flaisch ist so verderbt/
Das es die sünd von Adam erbt.
Principio omnipotens cœlum terramque; creauit.
Einfürung ins Paradeyß
Nach dem Gott auß des Adams leib
Erschůff zů ghilffen jm das weib/
Hat ers in garten gfürt.
Daselbs zů wollust mangelt nicht/
Er trůg durch auß vil kostlich frücht/
Vnd war zum schönsten ziert.
Da sagt Gott/ habt euch freyen gwallt/
Vnd esszt von früchten manigfallt/
Nun den baum nit berürt.
Ain solches aber bstünd nicht lang
Sich vnderfieng die listig Schlang/
Vnd bildt der Eua ein?
Sie solt vom selben essen auch.
So wurd von stunden an darnach
So hoch vernünfftig sein.
Immemor infœlix gustauit ab arbore pomum,
Außtreybung Adams.
Da zů erst Eua/ von dem baum des wissen
Durch anstifften des Teüffels het gebissen/
Hat sies gebotten/ auch dem Mann zů essen.
Der sich vergessen/
Vnnd auch nit bey der Gottes ordnung bliben.
Deß sie bald von dem Paradeyß vertriben/
Inn die wellt gstossen/ da sie haben müssen
Schwerlichen püssen.
Wann sie gehalten ersten stand der vnschuld/
Hetten sie Ewig mügen haben Gotts huld.
Vnd vns nit sampt jn bracht in solch verderben/
Das wir all sterben.
Also ist drauff gfolgt/ Göttlich straff vnnd zoren/
Das wir all weren Ewigklich verloren:
Wann nit hett Christus wöllen vns versönen/
Durch sein verdienen.
Ille cibus mortem peperit cunctosque dolores.
Flůch des Menschen.
Nach dem der Tod sich durch die sünd
Eintrungen/ vnd bey Adams kind
Sein vnderschlaff vnd wonung gsůcht/
Ward auch die erd dadurch verflůcht:
Das sie kain korn/ frucht noch kraut
Nit mehr solt tragen vngebawt.
Deßgleichen auch die menschen baid
Bald vnderworffen angst vnd laid.
Die Eua můßt mit schmertz vnd klag
Jr kinder bringen an den tag.
Vnd Adam stehts mit arbait groß.
Die erden bawen inn seim schwaiß.
Deß müssen wir entgelten noch/
Vnd tragen das beschwerlich joch:
Das wir inn Jammer/ angst vnd not
Gewinnen vnser täglich brot.
Vita hominis uelox ad mortem est transitus atram.
Der Tod.
Sihe Babst/ der erst du billich bist
Am todtentantz. Weil dir
Die erst vnd höchste wird zů mist/
Die doch gebüret mir.
Dann ob du schon baid Regiment
Hast vnderwürffig gmacht
S. Petri stůl. Hab ich dein endt
In memen gwallt gebracht.
Der Babst.
Ja Tod/ die warhait sagst du zwar/
Doch förcht ich mich nit vmb ein haar.
Mein stůl ich wol verwaret hab/
Auff baiden seitten/ drumb zeuch ab.
Durch Pauli schwert mein Sitz erhalt
Wider alle feind/ vnd Ketzer gwalt
S. Petrus mir die Schlussel eben
Zum Himel vnn zur Hell hat geben.
Cum Deus in terris habeat quid? morte cadendum est.
Der Tod.
Nun gib dich gfangen Cardinal
Du můst erleiden auch ein mal
Den tod durch mein gifften stral.
Dich hilfft kain klaid/ noch roter hůt
Sein deine werck gewesen gůt
Der glauben recht in diser wellt
So wirdst empfahen widergellt
Im Himel/ wie die schrifft gemelt.
Cardinal.
Hie kan ich gůts versehen mich
So ich hab all mein tag/
Verzört in lasstern stätigklich
Deßhalb ich billich klag.
Das ich yetzt abschaid schnelligklich
Darab ich gantz verzag.
Weil doch vor grossen sünden ich/
Kain gnad verhoffen mag.
Cardineum cogit mors atra relinquere culmen.
Bischoff.
O Tod wie grausam ist doch eim dein bildnuß
Vnd wie gar schröcklich wirt jm die gedechtnuß
Ach wie hoch kümmerst du dem Menschen sein můt
Dem der nichts gůts thůt/
Der steet inn sorgen/ wann er kumb vom leben
Das jm Gott sein sünd dort nit werd vergeben
Dardurch verzweyfelt er an seiner gnad gar
Das er in dhell far.
Der Tod.
Gleich wie der mensch sein leben schickt
Darnach erfrewt sich oder schrickt.
Er ab der schnellen zůkunfft mein/
Hat er zů Gott die hoffnung sein/
Ist er zů sterben williger
Wa nit/ stöllt er sich schölliger/
Wann ich jn von dem leben nim/
Dann vor der hell will grausen jm.
Pontificalis apex, cum mors ferit impia cessat.
Thůmherr.
Weil allweg ich
Deß wollusts mich/
Beflissen hab
Vnd schaid yetzt ab/
Ehe ich der sünd
Bůß pflegen künd/
Sorg ich meins thons
Beschwerlichs lons.
Der Tod.
Du yebst dich gleich in gaistlichheit
Wie du gehalten rainigkeit
Hast vbertretten die gebot
So dir hat fürgeschriben Gott/
In aignen wercken hülff gesůcht
Vnd hast gelebt so gar verrůcht/
Was woltest du gewertig sein
Für andern lon dann ewig pein.
Cuncta sacerdoti, sustollit munera fatum.
Der Tod.
O lieber Abt
Du hast gehabt
Gůts lebens gnůg/ lang in der füll
Dein Leib ist faist
Vnd klain der Gaist
Merck es ist Gottes will/
Das sterben můst
Ob schon nit thůst
Gar gern/ schweig nur still.
Abt.
Auff gůte werck hab ich gebawt
Vnd nit dem herren Christo trawt
Das er mich hab versönt/
Mein datum ist auff wollust gwest
Hab stätigs nur mein Leib gemest
Daneben mich beschönt/
Mit angemaßter gaistlichait
O wee/ das ich die seligkait
Damit nit hab verdient
Pastoralis abit loeti dominatio dextra.
Der Tod.
Du pfarrer hast mich lang erkent
Dieweil du mit dem Sacrament
Das volckh am letsten end versehen/
Da du offtmals mein bitterkait
Der menschen arbaitseligkait
In jrer höchsten not gesehen/
Richt dich/ es wirdt yetzt eben dir
Also zůhanden gehn von mir
Wie jnen allen ist beschehen.
Pfarrer.
Ich hab wol gwist weil ich auß erd
Geboren/ das ich wider werd
Zů äschen vnd zů staub/
Weil menschlichs leben brechlich ist
Wann kompt sein gsetzte stund vnd frist
Fällts hin gleich wie das laub/
Doch stirbt der mensch nit gar drumb ab
Wann schon der Leib erfault im grab
Erhällt die Seel der glaub.
Mens deuota Deo fatis obnoxia degit.
Der Tod.
Du prediger hast menigklich
Geleert/ inn tod zůschicken sich
Jetz will ich sehen ob du auch
Demselben wöllest kommen nach
Das du gewisen ander leüt
Weyl es ann dir ist diser zeyt
Dann selten findt mans an der that
Das jr thüt/ was jr andern rath.
Predicant.
Wie redst so grimm
Kumm her vnd nimm
Den Cörper hin
Den ich dir bin
Vorlangst verpflicht
Ain frewd beschicht
Mir nur darab
Weyl ich dadurch das Ewig hab.
Qui culpas hominum carpsi iam morte fatisco.
Der Tod.
Hui Münich rüsst dich auff die fart
Dich hat dein orden truckt nit hart
Hast nur der Bauchfüll außgewart
Vnd wol gepflegen deinem leib
Geb wa der hailig Gotsdienst bleib
Das bitter end yetz auch versůch
Erwörst dich nit mit deinem bůch
Wann man gen hymmel käm so ring
So wer es wol ain spötlich ding.
Münich.
Ey laß mich doch
Bey leben länger bleiben noch
Das ich würckh bůß
Dann so daruon ich also můß
Würdts vbel gehn
Ich kan vor Gots gericht nit bstehn
Erwürb nit huld
Weil ist so hoch mein sünd vnd schuld.
Non me claustra iuuant tumulo quin claudar harenæ.
Der Tod.
Jetzt sicht man Doctor das dein kunst
Weit felt/ vnd ist gen mir vmb sunst
Dann wa die stund verhanden ist
Hast du das leben nie gefrist
Kain augenblick/ das ist wol schein
Das dich nit kanst erwören mein/
Vnd inn der not kain hilff nit thon
Nimbst doch von andern leüten lon.
Artzet.
Wiewol ich manchem gholffen hab
Der ainer kranckhait kommen ab/
Vnd lebt noch/ der sunst leg im grab.
So sich ich doch das kain Artzney
Noch kraut vnd wurtz gewachsen sey/
Die mich der letsten stund befrey.
Weil dann mein kunst kain raht nit waisst
Will stöllen ich zů Gott mein trosst/
Vnd jm beuelhen meinen gaisst.
Heu mihi quod nulla mors est vitabilis arte.
Kayser.
Das Oberst haupt/ der ainig Herr
Der gantzen wellt bin ich
Von dem sich außprait/ Adel/ Eer
Vnd gnad auff menigklich
Füer auff der Erd den höchsten stand
Hab vnder meinem gwallt
Das Reich/ vnd sunst vil aigner Land
Die ich inn frid erhallt.
Der Tod.
Der bitter tod haiß aber ich
Vnd bin gewalltig vber dich
Vnnd vber alle menschen kind
Von Gott gesandt zůr straff der sünd
Darumm würdst auch den waffen mein
Mit deinem leyb verbunden sein
Bist schon der Kayser/ můsst du doch
Mir auch wie ander vnders joch.
Omnibus imperito mihi mors tamen imperat vna.
Der Tod.
Wolauff mit mir daruon/ yetzund
Kompt dir dein aufferlegte stund
Regierst du schon ein Künigreich
Noch stirbst du einem betler gleich
Vnd bringst nit mehr mit dir hindan
Dann sunst [mit im](7) der ärmest man
Weil nyemandt lebt auff weyter erd
Der mir zůletst zů thail nit werd.
Künig.
Weyl Christus selber hat gemeldt
Sein reich sey nit von diser wellt
Hab ich dadurch auch wol erkent
Das all mein gwallt vnd Regiment
Auff erden auch zůrgengklich ist
Vnd deßhalb wie ein frommer Christ
Dem reych der hymmel nachgestellt
Das Ewig bleibt/ so dises fellt.
Sceptra gerant alij cædunt diademata loeto.
Hertzog.
Solt ich ein reicher Hertzog sein
Vnd haben inn der ghorsam mein
Ein gwaltigs land/ vil Edler leüt
Vnd so in einer kurtzen zeit/
Von disem allem schaiden mich
Das müsst mich rewen Ewigklich/
Darumb/ O Tod/ ist yetzt mein bit
Thail mir das leben lenger mit.
Der Tod.
Vnd seyest noch so grosser Fürst
Vnd habest leüt vnd land/
Noch du mir nit empfliehen würdst
Du můst in meine band.
Sunst werest in der wellt der erst
Der sich het mein erwört/
Den mein gewallt nit vberherscht
Die würmm auch nit verzört.
Diruta Marte mea non obstant mœnia morti.
Der Tod.
Wie tritst hochmütigklich daher
Als sey dir nyemandt gleich
Will dir bald brechen eytle Ehr
Wann du nach Gottes reich
Vnd nit auffs zeitlich hettest gstöllt
Dein hertz/ ergiengs dir wol
Du wurdest dort sein außerwöllt
Vnd Ewig frewden vol.
Graff.
Ach Tod laß mich vnangesůcht
Ich wollt es wer die stund verflůcht
Das ich geboren bin
Weil ich von Gott gewichen ab
Mein tag vil blůts vergossen hab
So bschwerts yetz meinen sinn
Das ich soll schayden von der erd
Vnd waiß das ich des Teüfels werd
Drumb nimm mich noch nit hin.
Non altos curat titulos truculentia fati.
Der Tod.
O Ritter merck
Dich hilfft kain sterck
Noch künhait nit
Wiewol du mit
Deim spieß vnd schwert
Vil blůt verrört
Will doch yetz ich
Mit meim spieß auch durch rennen dich.
Ritter.
Ich waiß es wol vnd ist mir layd
Das hilfft kain bantzer für den tod
Darumb will ich ergeben mich
Imm glauben sterben Ritterlich
Vnnd streyten wie ein frommer Christ
Der Ewigs lebens gwertig ist
Dann wer sein zeyt hie wol beschleüst
Dasselb inn jhener wellt geneüst
Clarum militiæ nomen non fata moratur.
Edelmann.
Ich bin ein Junger starcker Mann
Von leyb noch frisch vnd gsund
Greiff einen alten/ schwachen an
Mach jm sein letste stund
Willt du nit von mir setzen ab
Würd ich mich wören dein
Weil ich inn mir das leben hab
Dann ich will dein nit sein.
Der Tod.
Du frecher mensch was treibst souil
Es ist verhanden yetz dein zil
Vnd hast kain stund zů leben mer
Willt mit mir fechten/ so kumb her
Ob schon du bist ein Edelman
Deins gleichen mir noch nye entran
Dich auch würdt helffen yetz kain wör
Du můsst mit mir zum allten hör.
Funera non tollit cuiquam generosa propago.
Rathsherr.
O Tod wie schwer du bist
Wa kain erkandtnuß Gottes ist
Vnd da der mensch nichts thůt
Dann stöllt nach zeytlich Eer vnd gůt
Der layder einer bin
Ich auch/ das yetz betrübt mein sin
So mich der tod so schnell
Begert zůfüren ab der wellt.
Der Tod.
An deiner red zůmercken ist
Das du mit sünd beladen bist
Die bschweren yetz das gwissen dein
Dem solltes vor fürkommen sein
Mit rew/ vnd nit gwart haben mein
Bißher/ ist auffrecht gwest dein rath
So würdsts dort finden an der that
Der außgang der probiert all ding
Wer frümbklich lebt/ der stirbt auch ring.
Iam fera mors sæuit, perit hinc primatus honorque.
Fürsprech.
Vernimm den fürsatz meines gmüets
Ich wollt mein leben bessern yetz
Wann du mir liessest längers zil
Dann ich hab ob mir sůnden vil
Weyl ich offt ein gerechte sach
Verdunckelt das ichs vngrecht mach
Damit ich nem vil nutz vnd lon
Das wolt ich fürhin nymmer thon
Der Tod.
Wer tieff inn sünden ist verstrickt
Ab meiner zůkunfft hart erschrickt
Dann er waißt/ das nach disem tod
Jm erst würdt folgen Ewigs layd
So dann truckt dein gewissen dich
Als hardt/ nimpt es nit wunder mich
Ob schon verzweyfelst vnd verzagst
Vnd ab mir hefftig schreyst vnd klagst.
Lingua diserta feram nescit deppellere mortem.
Richter.
Ach Tod ich bitt
Nimm mich noch nit
Vom leben weck
Dieweyl ich steck
Inn grosser gfahr
Hab manches Jar
So vbel ghaust
Das rechenschafft zůthon mir graust.
Der Tod.
Was Gott setzt/ ordnet vnd fürsicht
Würdt hindersich nit gehn
Vnd mag kain mensch das wenden nicht
Dann sein wort můß bestehn
Du kompst yetz für das Ewig ghricht
Hast du geurthailt wol
So gneüsts/ dan niemand vnrecht bschicht
Deß ist die Bibel vol.
Iudicis officium neque mors funesta veretur.
Reychmann.
O Tod nun beyt
Mir noch ein zeyt
Das ich mein gellt
Baß inn der wellt
Gebrauchen müg
Ehe das ich lig
Vnd faul imm grab
Darnach schneid mir das leben ab.
Der Tod.
Dein gůt dir nit ein pfenning nützt
Vnd lebtest hundert Jar
So hefftig es dein hertz besitzt
Du brauchtests nit fürwar
Hast als bißher den freünden gspart
Es mag nichs von deim geitz
Sie haben mein mit frewden gwart
Vnd lassen dir dein Creütz.
Diuitias alijs (properant mea fata) relinquo.
Der Tod.
Du Kauffmann hast dein sin
So lang du glebt/ nur gwendt auff gwin
Was frewd hast yetz darab
Du stirbst/ vnd ferst von aller hab
Bloß wider inn die erd
Denckst nit dz durch dein schalckait werd
Dein arme seel verderbt
Das dem nit layd ist der dich erbt.
Kauffmann.
O Tod wie scheüch ich dich so fast
Weil ich trag ob mir bösen lasst
Dann ich mit meiner kauffmanschatz
Nit thon nach Gottes wort gsatz
Vnd mein nächsten offt gelaicht
Das er zů grossem schaden graicht
Wann ich jm geben vil zů theür
Darumb fürcht ich das Ewig feür
Fœnora quid prosunt mors implacabilis adstat.
Der Tod.
Du bist ein Kramer lange zeit
Eroberst nit ein meit
Gehst inn dem Land zufůß noch vmb
Bist inn die wellt zůfrumb
Darumb dich Gott last hollen yetz
Damit du werdest sein
Du gneüsst deins frommen/ trewen gmüts
Sunst achtet er nit dein.
Kramer.
Ich hab mich ringen gwinns ergetzt
Mit wissen nyemandt vbersetzt
Vnd mich am selben wol benügt
Wann Gott mir nur hat zůgefügt
Durch arbait täglich narung mein
Sonst wöllt ich auch wol reicher sein
Will mich dann Gott begnaden mehr
So sag ich jm danck/ lob vnd Ehr.
Finis adest vitæ posthac nil vendere phas est.
Der Tod.
Du Schiffmann hast dich vil vnd offt
Auffs Meer gewagt/ vnd stehts gehofft
Du farest wol zů land
Wiewol dir solches ghrathen ist
Das du so lang entrunnen bist
Kompst mir doch yetz zů hand
Sichst wie das schiff inn nöten steht
Vnd dir gleich an dein leben geht
Das laß mir hie zů pfand.
Schiffmann.
Wann nit ein anders leben wer
Dein pein zů leyden mir yetz schwer
So aber ich bin gwiß vertröst
Das Christus mich hat selbs erlöst
Mit seinem tod/ von helle pein
Mag ich wol deinthalb frölich sein
Bring nur den leib imm wasser vmb
Damit mein seel inn himel kumb.
Mergitur in pelago naufragus ante diem.
Ægteskabsbryder
Ehebrecher.
O falscher Tod/ was zeichst du mich
Imm Ehebruch würd ergriffen ich
Vnd an sündtlicher that
Schaid yetz dahin on rew vnd bůß
Darumb ich Ewig leyden můß
Waiß meiner seel kain rath
Ach/ warumb hast dus nit verhüt
Erwürgt/ ehe das mein hertz vnd gmüt
Das fürgenommen hat.
Døden til ægteskabsbryderen
Der Tod.
Dieweil du vnd ein yeder Christ
Durchs Götlichs wort gewarnet ist
Das ich kumb wie ein dieb
Warumb hast du nit acht gehabt
Das ich dich nit also erschnapt
Vnd gůte werck geyebt
Dir aber gschicht wie andern offt
Wann ich sie anfall vnuerhofft
Erwisch ich sie betriebt
Lasciuos mortis iaculum præcidit amores.
Ackermann.
Du Tod kompst eben recht mir armen
Ich nör mich/es möcht Gott erbarmen
Imm schwaiß so herb vnd saur
Můß meiner schweren arbait gniessen
Die mir doch nichten will erspriessen
Bin ein ellender Bawr
Vnd hettest mich nur zeitlich gnommen
Ehe ich vil kinder vberkommen
Hets mich noch minder thaurt.
Der Tod.
Es kompt mir sellten einer zů
Der mich so schon empfach
Wann ich ein reichen fordern thů
Ist jm lang nit so gach
Wie gar fürt nur das zeitlich gůt
Die leüt inn sünd vnd schmach
Vnd wendt von Gott ab jren můt
Das rewt sie fast darnach.
Me labor assiduus fregit dolor vltimus aufert.
Alltmann.
O Tod nit eil
Laß mir nur weil
Das ich mein sünd
Beklagen künd
Vnd rew vor hab
Ehe ich scheid ab
Dem jammerthal.
Der Tod.
Es hat nit statt inn disem sal
Du hast erlebt dein gsetzte zal
Vnd inn der wöllt vil Jar verzört
Wer hat dir dann bißher gewört
So du dein tod allweg gewisst
Das du dich nit hast zůgerüsst
Vorlangst auff die sorgklich fart
Vnd nit inn letste stund gespart.
Me tumulo condit fato vicina senectus.
Der Tod.
Fraw Kayserin
Du stirbst dahin
Richt nur dein sin
Vnd můt darein
Es můß doch sein
Darffst keiner maid
Die dir das klaid
Nachtrag imm tod.
Kayserin.
Můß ich dann also schaiden ab
So ich den höchsten wollust hab
Vnd mangelt mir nichts auff der erd
Wann ichs beger/ das mir nit werd
Ach das es Gott erbarmmen müß
Das er mich ans liecht kommen ließ
Hab ich so wenig deß gedacht
Mein zeit inn souil sünd verbracht.
Mortis ager nutu, quondam quæ cætera rexi.
Der Tod.
Fraw wie gfellt dir mein narrenweiß
Die ich da vor dir treib
Will hollen zů der würmm speiß
Dein schönen stoltzen leib
Deß wirdt dein wolfart/frewd vnd glück
Der du gehabt hast vil
Zůrgehn in disem augenblick
Dann es ist yetz dein zil.
Künigin.
Ach mord/ not/ jamer/ angst vnd klag
Jetz hab ich meine besten tag
Vnd bin des lebens inn der blü
Wer nur der tod so schnell nit hie
Die welltlich frewd ist wol so süß
Das ich sein reich Gott leichtlich ließ
Vnd wolt mich geren deß begeben
Wann ich nur bey jm möcht erheben
Das ich lang kündt inn frewden leben.
Regia sum coniunx mortis subiecta furori.
Hertzogin.
Ho Tod nun biß willkommen mir
Dieweil du bist die ainig thür
Dadurch der glaubig soll
Eingehn inns Ewig vatterland
So laß dich jrren nit mein stand
Far frölich her vnd holl
Mich nur von disem jammerthal
Vnd brauch dein recht inn disem fal
Vnd nimm der sünden zoll.
Der Tod.
Dieweil du dich entsetzst nit mein
So würdst imm himel wildpret sein
Dann sellten kompt deins gleich hinein
Weil gwallt vnd gůt
Macht vbermůt
Das man nit offt ein menschen findt
Dem es sein hertz nit vberwindt
Das er nach Gottes gnad nit sinnt
Quid? me fata premunt que sum ducis inclyta coniunx.
Der Tod.
Die Kettin hab dir yetz geschenckt
Hast vor vil goldts an hals gehenckt
Das dich mehr bschwert dann ziert
Vnd kostlich sunst daher gebrangt
Das dich nach Gott nye hat verlangt
Dem Teüfel nur hofiert
Sich/ wie es dir yetz nutzlich sey
So kompt dein letste stund herbey
Das du solch leben gfürt.
Gräffin.
Ach Tod het ich dich ehe betracht
Vnd minder auff den bracht geacht
Mir Gott den Herren gnädig gmacht
So dörfft als hoch nit rewen mich
Das yetz so Jung soll sterben ich
Weyl ichs nit widerbringen kan
Rüff ich Gott noch vmb gnaden an
Der hilfft inn nöten yederman.
Non facit ad mortem cultus vel forma fugandam.
Der Tod.
Du Edels weib
Was zierst dein leib
Mit schönem klaid
Jetz kumb ich Tod
Das ich dich zuck
Wa bleibt dein schmuck
Ker vmb vnd schaw
Mich an/ bin auch ein Edle fraw.
Edle fraw.
O wehe/ was hab ich zigen mich
Vnd auffgemutzt so vppigklich
Wann ich mit tugendt mich geziert
Hets yetz der tod nit hingefürt
Vnd mich einzogen schlecht vnd frumb
Geb mir Gott ewig frewd darumb
Also wirdt blont die hoffart mein
Wie Lucifers/ mit helle pein.
Quando vocant parcæ, nec forma nec eruit ætas.
Ebtissin.
Mich verlangt hertzlich/ das ich nur müg sterben
Vnd soll das sündtlich/ flaisch ein mal verderben
Auff verdienst Christi/ hab ich gsetzt all mein trost
Deß frewt sich mein gaist
Das er bald auß der/ ellenden betrübnuß
Stinckenden kercker/ vnd der harten gfengknuß
Meines leibs zů Gott/ seinem schöpffer widerumb
Jetz inn sein reich kumb.
Der Tod.
Wa Gott der Herr wirdt recht geehrt
Vnd solche hertzen seind
Die sich von sünd vnd lastern kert
Da ist man mir nit feind
Wann Gott inn trewen ob jn hellt
Mit gnaden sie erleücht
Das gwissen nit inn zweyfel fellt
So stirbt man wol vnd leicht.
Non lœtum pia religio nec sedula vincit.
Der Tod.
O liebe Nunn
Dich bscheint die sunn
Das letzt mal heüt auff disen tag
Dann schon dein stund
Außglauffen vnd
Das zyl/ darüber nyemandt mag
Sich frischten mer
Darumb far her
Dann ich sich wol du bist fast zag.
Nunn.
Wiewol ich inn das Kloster bin
Mit leyb versperrt/ noch steht mein sin
Nur auff die welt vnd Orden nicht
Mich frewdt vil baß ein junger gsell
Zů dem ich all mein andacht stell
Dem ist mein gmüt vnd hertz verpflicht
In will ich haben lieb vnd werd
Dieweyl ich kan vnd mag auff erd
Biß mir der Tod das leben bricht.
Non fati legem recti simulatio soluit.
Der Tod.
Allts Weyb ich kumb
Bist du einfeltig gwesst vnd frumb
Das ist dir not
So wirdst ein kind der seligkait
Dann du hast ye
Vil Jar erlebt auff erden hie
Darinn du dich
Wol bessern mügen gnůgsamlich.
Allts weib.
Far her du lang gewünschter tod
Das du mich hollst/ ist mir nit laid
Mich frewdt von hertzen das ich sterb
Bey Gott meim Herren rhů erwerb
Dann wer an jn vertrawt vnd glaubt
Wirdt Ewigs lebens nit beraubt
Desselben ich mich kräfftig hallt
Darumb schadt jetzt mir nit dein gwallt.
Cum gressum natura neget mors sæua propinquat.
Jungs kind.
Was zeichst du Tod mich arms kind
So kaum geboren bin
Vnd trag auff mir kain schuld noch sünd
Zuckst mich gleich wider hin
Laß mich doch etlich Jar auff erd
Biß ich kumb zů verstand
Vnd gar zů einem menschen werd
Darnach nimm mich an dhand.
Der Tod.
Ey liebes kind es gschicht dir wol
Die wellt ist not vnd jammers vol
Die müsstest leiden manigfalt
Biß das du möchtest werden allt
Darumb/ wer ein vernunfft inn dir
So solltest billich dancken mir
Das ich dir souil gůthait thů
Vnd hilff dir also bald zů rhů.
Editus in lucem primum iam subtrahor orbi.
Gebain aller Menschen.
Da sein versamelt inn gemain
Der abgestorbnen menschen bain
Vnd all der sachen ains
Der wer fast klůg/ so yetzund wesst
Wer vor Bapst oder betler gwesst
Man kennt jr aber kains
Das macht es braucht der bitter tod
Gen nyemandt kainen vnderschaid
Hellt yederman geleich
Kain mensch geboren ward so hoch
Der seinem netz vnd strick empfloch
Wer gwalltig oder reich
Vnd wer die wellt sein gwesen gantz
Noch het er müssen an den tantz
Weil nyemandt jm entweicht.
Nos vocat ad fatum mortales exitus idem.
Krucifiks
Crucifix.
Das fürwitz weib/ vnd Adams fal
Vns haben hie inns jammerthal
Vnd dort inn Ewig pein gesetzt
So hoch jr mißthat hat verletzt
Den schöpffer/ vnd sein straff verdient
Die sunst nit werden kind versünt
Dann durch seins aingebornen Suns
Harts leyden vnd gnůgthon für vns
Dadurch der tod vertilget ist
Desselben sich der glaubig Christ
Inn seinen letsten nöten tröst
Das jn hab Jesus selbs erlöst
Mit seinem blůt am Crucifix
So schadt der leiblich tod jm nichts
Der nur das sündtlich flaisch verzört
So sein seel gwiß inn himel fert.
Per me syderium iustus penetrabit olympum.
Jüngst gericht.
Am Jüngsten tag da wirdt es gehn
Gar wunderbarlich zů
Der leib wirdt wider aufferstehn
Der glaubig Ewig rhů
Erlangen inn dem himelreich
Vnd wirdt von Gott geziert
Den lieben hailigen Engeln gleich
Sein leib Clarificiert.
Verdampten.
Wer aber thon hat wider Gott
Inn seinem leben hie
Vnd nit gehalten sein gebott
Der wirdt verstossen wie
Der Lucifer inn helle grund
Da mag kain gnad mehr sein
Dann er fert inn derselben stund
Ab inn die Ewig pein.
Pensabit trutina Deus arbiter omnia iusta.
Wappen des Tods.
Der Tod also sein wappen fürt
Der vber menschlichs gschlecht regiert
Vnd ist der aller mächtigst Herr
Inn allen landen nach vnd ferr
Erstreckt sich sein gepiet vnd gwallt
Die Reichen/ armmen/ Jung vnd allt
Sein jm gehorsam vnd verpflicht
Den allen er jr leben bricht
Vnd kompt zů vnuersechner weil
Scheüsst sie ernider mit seim pfeil
Ist Edel auch vnd Thurners gnoß
Dann ye kain Fürst noch Herr so groß
Den er zů letst nit vberwind
In fürchten alle Adams kind
Vnd müssen wann er will ins grab
Deßhalb wer sich wöll ziehen ab
Von sünden/ jn vor augen hab.
Parendum est nobis vbi mors sua debita poscit.
Epilog
Beschluß.
Auff erd kain grösser thorhait ist
Dann wer will sein ein rechter Christ
Dz er sich fürcht seins ends vnn tods
So er doch abhilfft alles laids
Dem menschen/ vnd bringt frid vnd rhů
Darumb solt einer sich darzů
Von hertzen frewen/ das jn nem
Gott von der wellt/ damit er kem
Der bschwernuß ellends lebens ab
Dann ligt er sicher in dem grab
Entbunden vnd gantz frey ist er
Kaim vnfall vnderworffen mer
Noch aller widerwertigkait
Damit die flaischlich blödigkait
Allzeyt behafft ist weyl sie lebt
Biß man sie inn die Erd vergrebt
Wann schon das sterben ankumpt hart
Můß dannoch einer auff die fart
Da hilfft nichts für/ dann niemandt mag
Sein Tod auffhalten nur ein tag
Vnd so er dann dasselb versteht
Das es also nach ordnung geht
Gleich/ wie man spricht/ die wach herumm
Biß das der Tod ann yeden kumm
Das er jm můß Tribut vnd steür
Deß flaischs/ bezalen hoch vnd theür
Ist ye nichts bessers/ was soll sein
Man geb den willen dultig drein
So kompt man vil dest leichter drauß
Dann es můß doch den weg hinauß
Sich hatt das leben bald verweilt
Laufft stracken weg zum tod vnd eilt
Das es werd wider staub vnd kat
Dauon es Ersten vrsprung hat
Vnd geschaffen ist/ darumb begert
Es Jrdisch ding/ vnd lebt verkert
Das jm nun zeitlich wollust gfellt
Vnd sich nit seines schöpffers hellt
Sich stäts versündt vnd vnrecht thůt
Wie kan das End dann werden gůt
Weyl Gott ein nach den wercken richt
Darumb man nit vergebens spricht
Gleich wie der mensch die zeit verschwendt
Also er auch sein leben endt
Darnach er hie abdruckt vnd beschleüsst
Also er dort desselben gneüsst
Wer abschaidt wol der findt Got millt
Der aber vbel stirbt entgillt
Mit seiner seel inn Ewig zeit
Allein wer durch den glauben streit
Inn Christo Jhesu/ vberwindt
Den tod/ sampt teüffel/ welt vnn sündt
Der setzt darauff sein hoffnung vesst
Vnd weicht dauon nit ab zulesst
Ja biß inn Tod darob verharrt
Derselb das Ewig leben gwarrt
Was Gott der Herr auff erd beschůff
Lasst er zůrgehn on widerrůff
Da sind verloren vnd vmb sunst
All zeitlich Mitel/ weg vnd kunst
Der Tod lasst sich abwenden nit
Mit gwalt/ mit gůt/ mit trew/ noch bit
Vnd brauchet on Barmhertzigkait
Gen yederman sein Oberkait
Lasst nyemand hin sech kain nit an
On vnderschid tödt yederman
Weils anderst nit sein kan noch mag
Das einer sterben můß/ so trag
Ers Creütz vnd leiden willigklich
So schaidt er ab fein Christenlich
Vnd stirbt durch rechten glauben ring
Das ist das höchst vnd Götlichst ding
Damit man barmhertzigkait
Erlangt vnd Ewig seligkait
Dann durch das Götlich wort so ist
Das Ewig leben dem vergwisst
Der inn dem waren glauben stirbt
Derselb das Himmelreich erwirbt
Wie kan dann einem baß ergehn
Der wirdt am Jüngsten tag erstehn
Zur rechten seyten außerwölt
Vnd vnder Gottes hayligen zölt
Dagegen ist das leben nicht
Dann trübsal/ angst vnd not verpflicht
Das wol sich zůbefrembden wie
Der Mensch so thöricht weil doch hie
Auff erd nit ist sein Vatterland
Wol ist der leib der Seelen band
Vnd gfengknuß/ der sie vndertreibt
Das sie in sünden steckt vnd bleibt
Vnd laßt gar selten daruon ab
Biß er der leib kompt in das grab
In Summa es ist nur ein wohn
All vnser leben vnd nit ohn
Groß angst vnd gfahr all augenblick
Můß jmmer förchten das Gott schick
Inn vnuersehens letste stund
Das ist die warhait inn den grund
Noch seind wir also hart verblendt
Das selten einer das erkendt
Biß in der Tod greifft gwalltig an
Das er sich nimmer richten kan
So wirdt es layder jm zů spat
Darumb sůch vor deins hayls gůt rah[t]
Spars auff den noht knopff nit zů letzt
Waist nit wie dir der Tod zů setzt
Noch welche stund dich vber schleicht
Das dein Seel von dem leib entweicht
Deßhalb ist dir fürsehung not
Vnd gůt artzney für bitterkait
Deß grimmen Tods/ die findst du wol
Dann Gott ist aller güte vol
Den bitt das er dein sünd verzeich
Vnd dir noch ferrner gnad verleich
Das du forthin das leben dein
Verschleüssest nach dem willen sein
Das wann dein sündtlichs flaisch ersterb
Das nit dein Seel damit verderb
Dann Gott fürt auß zergengklichhait
Der Welt/ in die vnsterblichhait
Die seinen in das Ewig Reich
Da werden sie den Englen Gleich.
Fodnoter: (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7)
Dette citat ser ud til at stamme fra Luigi Bigi Pittorio i bogen Opusculorum Christianorum libri tres fra 1509.
Det er også trykt i 1541 i bogen Scholae christianae epigrammatum af Johannes Susenbrot.
Et citat fra Alexandreis bog X, linje 433-434 af Walter af Châtillon (Gualterus de Castellione).
Thartern . . .: skulle have været "Thraciern". I 1544-oplaget var ordet fejlagtigt stavet "Thratiern".
Redaktøren af nærværende tekst har åbenbart troet, det handlede om ta(r)tarer. Det var en oplagt antagelse, eftersom Tartariet minder om "Tartarus" — dødsriget i den græske mytologi. Tartarus bliver oversat til "Helvede" eller "afgrunden" i 2 Peter 2,4.
Beskrivelsen af thrakierne stammer fra Herodot:
The Trausi in all else resemble the other Thracians, but have customs at births and deaths which I will now describe. When a child is born all its kindred sit round about it in a circle and weep for the woes it will have to undergo now that it is come into the world, making mention of every ill that falls to the lot of humankind; when, on the other hand, a man has died, they bury him with laughter and rejoicings, and say that now he is free from a host of sufferings, and enjoys the completest happiness.
(The History of Herodotus, bog 5)
ruebig . . .: alternativ variant af "rühig".
Med forhærdelse af w'et i "ruewig" til et "b".
thorecht pouel . . .: en mere moderne tysk stavning er: "thöricht Pöbel". Den naragtige pøbel.
Kristus kaldte døden for en søvn i Johannes 11,11-14:
"Vor ven Lazarus sover, men jeg går hen og vækker ham. […] Da sagde Jesus ligeud til dem: "Lazarus er død."
De to ord, "mit im", er foreslået af Mischa von Perger, fordi sætningen ser ud til at mangle to stavelser.