Denne tekst står skrevet i et lille manuskript, der måler lidt over tre tommer på hver led. Bogen indeholder masser af religiøse tekster, der er skrevet mellem 1495 og 1499. På siderne 112r til 120r er en dødedans.
En tidligere ejer, Vincenz Hasak, boede i Weißkirchlitz (Novosedlice) tæt på Teplice i Tjekkiet, hvilket giver dansen to af dens navne: »Teplitzer Todes-Tanz« og »Nordböhmischer Totentanz«.
Versene bygger på Der Doten Dantz mit Figuren, men hvert vers er kun på fire linjer. Somme tider er versene forkortede udgaver af Doten Dantz mit Figuren, sommetider har forfatteren brugt en linie eller to, mens enkelte vers er forfatterens helt egen opfindelse.
Til sidst i dansen kommer en række kvinder, som ikke optræder i Der Doten Dantz mit Figuren, og her har forfatteren kigget efter inspiration i Der Oberdeutsche vierzeilige Totentanz.
Nedenstående tekst er illustreret med træsnit fra 1488-oplaget af Der Doten Dantz mit Figuren (men selvfølgelig kun i det omfang, personerne optræder i denne bog).
Manuskriptet er ikke tilgængeligt offentligt, men blev transskriberet af Karl Julius Schröer i 1867. På denne hjemmeside kender vi også Schröer for at have transskriberet dødedansen i Erfurt.
Schröer undgår med vilje at gengive underlige stavemåder, som han mener, er med til at forhindre udbredelsen af gamle tekster: »Ich gebe den Text unverändert nur ohne die nichtssagenden orthographischen Eigenheiten der Handschrift. Das urkundliche Wiedergeben aller dieser cz für z, aller gckh für k aller w, v für u u. dgl. sieht selbst für den der mit Urschriften vertraut ist abschreckend aus; ich glaube es ist der Verbreitung und dem Bekanntwerden von Sprachdenkmälern geradezu nachtheilig«.
Der ewige got spricht:
1
Nu ir menschen haltet mein gebot
das ir moget entrinnen dem ewigen dot,
so gib ich euch dar umb zu lon
in meinem himelreich der eren cron.
5
Darumb ir menschen lasset euern ubermut,
gebt wider eur unrechtes falsches boses gut,
denn ich vor euch an dem creuze leit
und ein spere mir mein herz vorsneit.
Dich wirt nit helfen gut noch leib
10
weder deine kinder noch dein weib,
auch weder leut noch alle dein lant;
dein leip muß sein mein pfant.
Nû hastu dein guttat also lange gespart
biß auf dein ende und auch dein letzte hinfart:
15
du kummest zu spat daß glaub mir
dein herz brich ich ab zu noten dir.
Die menschen antworten:
Barmherziger himelischer ewiger gutiger got
wir menschen hilten billich, herre, dein gebot,
daß erkennen wir, so stet uns unser sin und mut
20
auf die werntliche ere und auf zeitliches gut.
O ewiger got laß uns also elendiklichen nit ersterben
laß uns vor dein gotliche gnad erwerben,
Wan uns dein ere ist gewest ein spot
daß vorgib uns baremherziger ewiger got!
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Der Tod spricht:
25
Herr bobst, disem tanz müst ir springen,
vor alle di ere gewinnen.
ir seit gewest ein irdischer got
nu seit ir umbgeben mit dem tod.
Der babst antwort:
Sol ich ie? und muß ja sein !
30
darzu enden das leben mein?
ist nu streflich gewest mein leben
daß wolle mir got vorgeben.
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Mors dicit:
Auf, mit mir bei der zeit !
Wan inzunt [so] dein hofnung nider leit.
35
Wan dir nach gut was gach
darumb so volg mir hinden nach.
Der Cardinal antwort:
Mocht ich meiner sunden los werden
noch hie auf dieser erden !
ich hab mich vorgessen sere
40
denn mir lip was zeitlich ere.
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Mors dicit:
Her der bischof, ich bin der tod
hute dich, es tut dir not !
dein bistum mustu auf geben
und nit lenger laß ich dich leben.
Der bischof antwort:
45
O daß ich ein monch wêr gewesen
und het got gedînet mit singen und lesen!
und hab underdrucket alweg di armen,
das muß es nu got erbarmen.
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Mors dicit:
Herfür, ir großen tumhern !
50
ir müst wider zu erden wer'n !
und lîzt [ir] euer hoffart faren
so möcht euch noch got bewarn.
Der tumher antwort:
Vil pfrunt und großes gut
mir intzunt disen schaden tut;
55
so wil es doch nit anders sein,
owê des todes bitter pein!
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Der Tod spricht:
Ich hab es angeschriben,
an dem gotesdînst seit ir nit bliben;
eur opfer gut und ere
60
seht ir nu nimer mere.
Der pfarher:
Het ich mein schêflein recht behut
als ein getreuer hirte tut:
si und mich hette bewart !
frolîche fuer' ich dise letzte hinfart !
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Mors dicit:
65
Her apt in geistlichem orden
du bist mir nu zu teile worden.
Ir jungen und alten,
ir habt euern orden nit recht gehalten !
Der apt antwort:
Ach got, wozu bin ich geboren !
70
ich hilt nit recht meinen orden;
het ich mein sêl recht bewart
frolîchen fuer ich disse hinfart.
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Mors dicit:
Ich weiß di orden al zu nennen,
ich kan ir awer numer erkennen:
75
euern geist und leben
must ir mir alsampt aufgeben !
Der monch antwort:
Ich empfind an meinem alter wol
daß ich sterben muß und sol;
in armut wêr besser geendet mein leben
80
dan daß ich bose exempel het geben !
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Der Tod spricht:
Ir kont den leuten wol gesagen
wi si mich tod solten vorjagen:
deiner sele kan ich nit rat gebn,
du hast vorkurzt manchem sein leben.
Der arzt antwort:
85
Aller krankeit konde ich rat geben
und îdem erlengen sein leben.
Her! hab ich îmant zu kurz getan,
des saltu mich, liber her, nit entgelden lan.
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Mors:
Het ir nach recht gestanden
90
und frid gemacht in euern landen
so wurde euch gegeben
gots huld und das ewige leben.
Der keiser antwort:
Sol und muß ich ie sterben
und kan kein fristung nu erwerben:
95
was hilft mich nu mein keiserliche crôn?
ich mûß intzunt mit dem tode gôn.
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Mors:
Ir salt noch heute
sterben als ander leute;
got daß orteil hat lassen werden
100
daß alle menschen wider kumen zu der erden.
Der konik antwort:
Het ich mein lant recht regirt
und mit tugent gezirt,
so möchte ich baß von hinnen faren
got wolle mein sêle bewaren.
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Mors dicit:
105
Ein herzog bistu gewesen,
nîmant kont von dir genesen
und vorseumest gotes êre do mit
darumb du mir inzunt nachtrit.
Der herzog antwort:
Sol ich dan nit lenger leben
110
und alle mein herschaft ubergeben?
O daß ich nit all mein tage
got von herzen gelîbet habe !
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Mors dicit:
Trit herfurer graf von edeler art,
ich wil euch furen ein wilde fart:
115
Bite got, daß rate ich:
daß er dich nit vordurp ewiglich.
Der grafe antwort:
alle heilgen und gotes leute,
erwerbet mir gnade noch heute !
ich will mich bessern und almusen geben,
120
her, frist mir länger noch mein leben !
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Mors dicit:
Ritter gib mir dein hant,
du must mit mir in ein ander lant!
hettestu gefuret dein ritterrecht,
So wurt dein sach inzunt al schlecht.
Der ritter antwort:
125
ich hab meines leibes craft
verzeret mit wilder geselschaft
und ich der armen domit vergaß;
dorumb get eß mir hi nit baß.
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Mors dicit:
Edelman, wol auf mit mir !
130
zu kurz ist die zeit gewesen dir
und hast kein sorg gehabt auf mich,
darumb ich dir nit ubersich.
Der edelman antwort:
Sol ich inzunt rechnung geben
von meinem sundigen leben?
135
Das vergip mir, got, hi auf erden
und laß dir mein sele zu deile werden.
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Mors dicit:
Mochtestu inzunt ein fürsprech gewinnen
und mit Tod' entrinnen:
daß wer dir not sicherlich
140
eher du vorseumest daß himelrich.
Antwort des richters:
Unrecht macht ich oft recht,
gelt macht alle sach schlecht,
wârheit vorkeuft ich oft umb gut
das mir dan inzunt schaden tut.
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Mors dicit:
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Du schreibest sontag und feiertag
das ist deiner sêle ein große clag:
nu bist du mein gast worden
ich fuer dich in meinen orden.
Der Schreiber antwort:
Ein freies leben hab ich gehapt
150
und domit mein herz gelabt:
mochte ich nu di zeit gewinnen
ich wolt mein leben baß besinnen.
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Der Tod dicit:
Ir burger ! mit listen
ir kondet euch vor mir nit gefristen;
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ir habt oft arges geraten,
das kompt euch inzunt nit zu staten.
Der burger antwort:
Ich hoff als ein cristenmensch zu sterben
und gnade bei got erwerben.
Hilf Marîa, reine meit,
160
daß mein sêle nit werde leit !
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Mors:
Ir handwerksleut, ir erbeit an feiertagen,
wi konnet ir gnâde erjagen?
es ist zu lange vorzogen domit,
darumb get her nach meinem trit.
Der handwerksmann antwort:
165
Het ich noch zeit und craft
und mit dem tod nit wêr behaft,
ich wolt lassen mein handel sten
gein vesper und zu predigen wolt ich gen.
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Der Tod spricht:
Wie bist du so gar vorplent
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gedenkestu nicht auch an dein letztes ent?
du must es büßen in der frist,
so got di gnade geben ist.
Der wucherer antwort:
Konde ich nu bos gut widerkeren,
so wolt ich mich mit got erneren;
175
so bin ich kumen in di not,
darzu zwinget mich der grimich tod.
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Mors dicit:
Spiler, du hast übersehn di schanz:
und bist kumen an meinen danz.
falsches spil hast du getriben
180
und bist bei keiner wôrheit bliben.
Der spiler antwort:
Spilen ist inzunt ganz gemein
den pfaffen, und uns nit allein;
ist es sunde des ich nicht enwist,
so vorgip mir das, her Jesu Crist !
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Der Tod:
185
Vil bosheit hast du begangen
mit falscher speis und weinlangen
und bist der leut fluchen ein ursach gewesen;
wi mag dein sele nu genesen?
Der wirt antwort:
Ich suchet zeitlichs gut
190
gleich als der reuber tut;
solt ich inzunt nit sterben,
ich wolt vor got noch genad erwerben.
Døden til bonden
Mors dicit:
Hettestu got angerufen bei der zeit,
so er den menschen nu auf erden gnad geit
195
und gebeten Marîa di muter zart
so lêg es dir inzunt nicht so hart.
Bonde
Der bauer antwort:
Ich vorcht mich, Tod, vor dir,
ich kann darzu intzund nicht helfen mir.
Ich hab di armen beschwert
200
mit dem das mir got im felde beschert.
Døden til kejserinden
Mors dicit:
Ich danz dir vor, fraue keiserin !
mir nâch! das ist mein sin !
hettestu dich langest in gnade geben
so hettestu vordînet das ewige leben.
Kejserinde
Die keiserein antwort:
205
Wollust het mein stolzer leip
do ich was eines keisers weip;
nu bin ich mit dem tod umb geben,
der bringet mich umb mein leben.
Døden til dronningen
Der Tod spricht:
Du must noch auf diser erden
210
widerum zu aschen werden,
darvor hilft dich weder silber oder golt;
du das bedenken solt.
Dronning
Di königein antwort:
O Marîa, gnadereich (rîch)
erwirb mir von Jesu sicherlich,
215
das ich an meiner letzten stunt
nit kume in der helle grunt.
Døden til hertuginden
Mors dicit:
One zweifel dein leben ist mein,
ich hab lang gewartet dein,
gedenk darnach das du manchen tag
220
must ligen faul in dem grab.
Hertuginde
Di herzogein antwort:
Ich was gehalden lieb und wert
der Tod inzunt meiner begert;
ich was edel unde weis,
nu so muß ich werden der wurmer speis.
Døden til grevinden
Der Tod spricht:
225
Wollust der werlt hast du gepflegen
dich gotes dinst leichtlich derwegen;
es kumpt dir awer inzunt nit zu gut,
wan du dich darvor nit hast behut.
Grevinde
Di grefein antwort:
Ich hab mich nî besorget
230
nu mir der tod nit lenger borget,
das macht mein ubermutigs leben,
das er mir keine frist mer wil geben.
Døden til ridderfruen
Mors:
O frau ritterein hart
wie uppig ist gewest dein art,
235
du magst dem danz nit entrinnen
du must mir (nach) vor allen dingen !
Ridderfrue
Di ritterein antwort:
Ich trostet mich der ritterschaft,
awer der Tod nimt mir alle mein craft:
dein danz ist mir unbekant
240
do wir hin mußen allesant.
Døden til adelsdamen
Der Tod:
Dein bitten ist inzunt einwicht,
du must komen vor gericht
und rechnung geben
von deim hoffertigen leben.
Adelsdame
Di edele frau antwort:
245
Ach, got von himelreich,
ist das meinem leben so ungleich !
nu muß ich mich lassen zwingen
und mit dem Tode springen !
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Mors dicit:
Euer meit last ir euch nach gan
250
das euch nit ist geboren an:
ir müst nu mir nach tanzen
es wurt sich inzunt nit anders schanzen.
Di burgerin antwort:
Mein liber man zog mich
von, ander frauen hilten sich
255
mit schleiern und mit gewant:
mit dem Tod awer zu danzen tut mir ant.
Døden til håndværkerkonen
Mors:
O sunderein, gedenk dar nach
das got dein sele selber entpfach,
wan du hast weder zil noch frist
260
also lang als ein augenblick ist.
Håndværkerkone
Di hantwerksfraue antwort:
Wi sol ich dem tod entrinnen?
das ich mocht ein weil besinnen
meine sunde und unrechtes leben,
ob mir von got gnad wurd gegeben.
Døden til bondekonen
Der Tod spricht:
265
Bis andechtich in deinem gebet;
es sei nu zu resch oder zu spet
und ruf Marîa, gots muter an,
di erwerbet dir di ewigen cron.
Bondekone
Di beuerein antwort:
Her, laß michs nit entgelten
270
das ich kum zur kirchen so selten;
so wil ich doch di armen stillen
mit almusen geben durch deinen willen.
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Mors dicit:
Deine reu ist dir zu spete kumen
inzunt brenget si dir keinen frumen
275
du bettest dich wol frid gehalten
und nit dein buß in das alter behalten.
Di closterjunkfrau antwort
Ach wi bin ich betrogen
das ich mein besserung hab aufgezogen !
wêr ich ein rechte closterjunkfrau worden
280
do man gotlichen hilt recht den orden.
Efterord
Conclusio:
So nu diser tanz gesehen ist uberal,
so kumpt den Crist gein Josaphat in das tal
und erscheinet do mit gotlicher gewalt
in den wolkelein gar manicvalt
285
und wirt do urteil sprechen
und aller menschen sunde rechen.
Und di nit teten den willen sein,
die wil er schicken in die ewigen pein
und wil darnach den guten geben
290
bei im dort das ewig leben.
Und wo hin der mensch hat geworben
dohin fert sein sele so er ist gestorben;
denn do der mensch hin wirpt, als man tut sagen,
do wirt er sein letzte wonung haben
295
und bleibet auch do ewiclich,
es sei in der hell oder in dem himel rich.
Darumb er von gotlicher gerechtikeit
vorsagt gnad und erbarmung aller menschheit.
und di kumen auf di stunt
300
ane reu und auch an besserung,
di wirt er schicken in der helle grunt
umb ir missetat und umb ir sunt.
Darumb so habt reu und leit vor euer sunt in disem leben
so wirt er euch di sunt leichtiglich vorgeben.
Manuskriptet er i dag katalogiseret som "Prag byarkiv, rkp. 8200". Det er ikke tilgængeligt offentligt, men blev transskriberet af Karl Julius Schröer i 1867.
Totentanzsprüche, Germania 12, 1867. Teksten står på side 297 - 307 med enkelte kommentarer til sidst