Dette er teksten fra Der todten dantz mit figuren vnd schrifften fra ca. 1520.
Linienumrene følger Rieger og er dem, der gjaldt for udgaven ca. år 1488, Der doten dantz mit figuren. Illustrationerne er også fra 1488-oplaget.
Teksten i nærværende udgave har næsten samme rækkefølge, som udgaven fra ca. år 1492, Der Doten dantz mit figuren med tre undtagelser: Andet vers er forlænget med fire linier, der starter: »Allso thůet vnns der tod bewaren«, der er tilføjet endnu et indledende vers med overskriften: »Merckendt jr frawen vnd jr mann«, og adelsmanden er flyttet op foran ridderen.
Bogen indeholder både et langt s kombineret med et almindeligt s (ſs) og et tysk dobbelt-s (ß). I nedenstående transskription er begge gengivet som ß.
Bogen indeholder både et u med et lille e over (uͤ) og et u med umlaut (ü). I nedenstående transskription er begge gengivet som ü.
En enkelt trykfejl er rettet i linie 79: "mitgeraylt" → "mitgetaylt".
WOl an wol an jr herren vnd knecht
springt her bey von allem geschlecht
Wie jung wie allt wie schön oder krauß
jr müessendt alle jn diß dantzhauß.
Merck auff vnd lise gar eben / was dich der tod thut leren
ALle menschen gedencken an mich
vnnd hüettendt eüch vor der welt sich
Jch hette vil gůets vnd was in eeren
gold vnnd sylber hette jch zů uerzeren
Nu pin jch jn der würme gewallt
Sollich testament ist mir bestallt
Der tod hat mich her zů pracht
do jchs amm aller mynnsten bedacht
Fürwar wer das merckt eben
der mag wol pessern sein leben
Wann hye geet lachen vnd schimpff auß
wenn wir vns naygen zů disem hauß
Merckent nu vnd sehent an dise figure
war tzů kompt des menschen nature
Lassendt von sünden das ist mein rat
So mögent jr bey got finden gnad
Allso thůet vnns der tod bewaren
damit das wir kommen zů genaden
Vnd laßt sich in diser figur also erscheinen
darumb das wir solten fürchten peinen
Vnd vnns keren zů got dem herren
vnnd sein göttliche gnad erwerben
Dartzů hellff vns die heylig driualtigkait
vnd das fürpet maria der rain mayd
¶ Amen
Merckendt jr frawen vnd jr mann
was dise figur thuet zaigen an
Allso muessen wir alle werden
wann der tod zu vns thuet keren
Darumb sol sich der mensch wol besynnen
dann er mag jm nicht entrinnen.
Der Tod
HErr Pabst disen dantz müeßt jr begynnen
Vor allen denen die da eere gewinnen
Aller menschen diser wellt habt jr jn gepot
Nun seydt jr auch kommen jn den todt
5
Ewer grosse herrschafft hat nun ain ennde
Jr sind yetzo kommen in mein hennde
Geend verrer vnnd nit seyt erschreckt
Hye so werdt jr ligen biß ewch got erweckt
Der Pabst
O Gott sol jch vnnd můß es sein
10
Das jch sol ennden das leben mein
Ein jrrdischer got was jch auff erden genannt
Vnd allen menschen der höchst bekannt
Ist dann sträflich gewesen mein leben
Das wölle nun gottes güete mir vergeben
15
Sant Peters stůel hab jch besessen
Gott wölle meiner armmen seel nit vergessen
Der Tod
HErr Cardinal nun springet an disen reyen
In ewrem manntel seyt jr gangen meyen
Mich gedunckt ewch verwundert diser fart
20
Nun kompt her vnnd offennbart
Ewer sünd die jr hand beganngen
Grosse eere hat ewch vmbfanngen
Ewer mannttel vnd ewer roter hůet
Klaine hillff vnd trost gegen mir nichts thůet
Der Cardinal
25
MAnntel vnd roter hůet söllen mir nicht schaden
Jch hab mich sonnßt vil überladen
Mit geytigkait vnnd zeytlichem gůet
Gleych alls der straßrauber thůet
Möcht jch des noch ledig werden
30
Die weyl jch noch pin auff erden
Jch hoffte zů gott solt mir genädig sein
Vnd mich erlösen von ewiger pein
Der Tod
HErr Bischoff jch pin hye der todt
Vnd will eüch pringen in leybes nodt
35
Ewer Bisthumb müessendt jr übergeben
Nicht lennger laß jch eüch leben
Kompt her mit mir in ewer grab
legendt yetzo nyder eüren schönen stab
Den man ewch in eeren hat vorgetragen
40
Den tod kündent jr nicht verjagen
Der Bischoff
VOr got můß jch die warheit sagen
Jch wollt das jch alle mein tagen
Ein armmer münich wäre gewesen
Got gedienet mit syngen vnd mit lesen
45
Von pfaffen wirt klag über mich kommen
Das jch alls vil subsidia hab genommen
Vnd mit gewallt vndertruckt den armmen
Ach das sich got über mein armme seel erbarmmen
Der Tod
113
HErr Abbt in geystlichem orden
Jr seydt mir nun zů tail worden
115
Jr müessendt alle ding lassen stan
Vnd yetzundt an meinen rayen gan
Eüch vnd eürn brüedern jungen vnd allten
Wär gůt jr hettent den orden gehallten
Vnd des closters gůet nit souil verzeret
120
Vnd die armmen leüt daruon erneret
Der Abbt
ACh got wartzů pin jch worden
Jch hiellt nye recht meinen orden
Jch pin gewesen ganntz vnbehůet
Zů gewinnen das ewig gůet
125
Wär jch ain armmer münch gewesen
Got gediennt mit singen vnnd lesen
Vnd hette mein armme sele wol bewart
Frölich so füere [ich] dise letste fart
Der Tod
449
O grosser mayster von pareiß
450
Wärent jr gewesen nun so weiß
Vnd hettent gestudiret auff den todt
Sicher das wär ewch yetzund nodt
Jr müessent nun gleych dem layen
Springen mit mir an disen rayen
455
Vnnd dartzů ewrn geyst auffgeben
Wiewol jr mainet noch lennger zů leben
Der Doctor
Jch näme yetzundt gottes gunnst
Für alle meine maysterliche kunnst
Wann der todt hat mich behafft
460
Vnd acht nit vil auff mein maysterschafft
Vil pesser wär es möcht jch mein sünd beclagen
Wenn das jch gelernet hab in allen mein tagen
Alles das jch ye hab geleret
Hat mich zů got wenig gekeret
Der Tod
49
Wirdiger herr an ewch ist nun die zal
50
O reuerende domine der official
Jr habt durch die ganntzen wochen
Vil falscher vnd unrechter vrtail gesprochen
Hettent jr dem armmen als dem reychen gethan
Frölich so möcht jr zů disem dantz gan
55
Doch wie dem jr müessent sterben
Vnd mögt kain frist biß morgen erwerben
Der Official
HJllff got jch pin in grossen sorgen
Hab jch dann nicht zyl biß morgen
Jch pin in grosser kranckhaiten vnd het noch vil zůbedencken
60
Het jch vor mein seele wol bewart
So käm jch nun nit in gottes acht
Darumb so hat der tod mit mir seinen pracht
Vnnd hette gehollffen den armen
So möcht sich got über mich erbarmen
Der Tod
65
HErfür du stoltzer Thůmherr
Du besytzest nun vnd nymmer mer
Dein pfrüendt / rennt / güllt vnnd gůet
Daruor hettest du dich nicht behůet
Tröst dich selbst wann du můßt sterben
70
Vnnd magst nicht lennger zyl erwerben
Laß von deiner täding vnnd kumm herfür
Dich hillfft kein pete noch süesse pitt.
Der Thumherr
ACh gott wie sol jch mir geben trost
In vnnserm capitel was jch der höchst
75
Vil pf[r]üennden vnd groß gůet hab jch besessen
Nun wirt mein ewigklich vergessen
Hette jch mein nottürfft genommen
Gegen got möcht es mir nun frommen
Vnnd auch mitgetaylt den armen
80
So würde sich got über mich erbarmen
Der Tod
HErr Pfarrer jr söllent massen ewr meyen
Jr sprinngent sonnßt mit mir an disen reyen
Jch hab ewch vornen angeschrieben
Das jr gottes diennst nit vleissig hand getriben
85
Vnd ewrn schäflin böse exempel gegeben
Darumb verlierent jr das ewig leben
Ewer opffer kirch gůet vnd auch eere
Das sehendt jr nun vnd nymmermere
Der Pfarrer
HErr jch hab meine schäflin wol behůet
90
Alls dann ein rechter gůter hyrt thůt
Sie vnnd mich vor sünden bewart
Frölich füer jch sy für die letst fart
Nun hab jch gesůecht zeytlich eere vnd gůet
Alls dann der falsch vnd böß hyrt thůt
95
Darumb jch mich ganntz sere betrüebe[n]
Gott wölle doch mir das peste für wennde
Der Tod
Herr Capellan jr kündt gar süeßlichen klaffen
Bey den leüten vnd auch bey den pfaffen
Den psalter kundent jr noch nit lesen
100
Vnd mag nyemandt vor ewer maysterschafft genesen
Tausendt lyg geend in ewr pyrret vnd in ewr solen
Jr sind mir nun ganntz empfolhen
Ewer klypp klapp vnd dörisch sagen
Kan den tod mit nichten verjagen
Der Cappelan
105
EIn pyrret trüg jch als mayster ypocras
Hab offt geprediget das jch nye gelas
Jch sůecht gůet mit zeytlicher eere
Klain was jch von der lere
Den wolff ließ jch die schaff zerpeyssen
110
Ain pain von dem anndern zerreyssen
Die mir mein herr beuolhen hett in trewen
Das wirt mich nun vnd ewigklichen rewen.
Der Tod
417
Komm her Münch an disen danntz
Du hast übergeben dise wellt gar vnd ganntz
Vnnd auch deinen orden wol vnd schon gehallten
420
Von gott so wirst du nicht gespallten
Nun komm her du solt frölich sterben
Vnnd auch genad von gott erwerben
Die aber jrr geend biß in den todt
Die komment in grosse pein vnd pitterliche nodt
Der gut Münch
425
Gott sey lob dannck vnnd auch eere
Nun allweg vnnd ymmer mere
Der mir doch hat gegeben
Zů füeren ain geystliches leben
Vnd auch ain geystlich brůder pin worden
430
Der da gehallten hat den orden
Darumb der tod ist mir yetzo ein trost
Nun so würd jch frey vnnd ganntz erlost
Der Tod
401
Münch jch waiß dich nicht zů nennen
Jch kan kainen vor dem anndern erkennen
Ewre vätter annderst geclaydet waren
Annderst gestallt annderst geschoren
405
Noch wer du pist oder wie du heißt
Oder was ordens du dich beweißt
Du můßt yetzo deinen geyst auff geben
Du kanst ainen tag nicht lennger leben
Der pöß Münch
JCh empfind an meinem allter wol
410
Das jch sterben můeß vnnd sol
Vnd das jch ye die kapp an mich genam
Oder aygen pfenning oder haller ye gewan
Das sol mich ymmermer rewen
Vnnd alle Münch söllen das betewren
415
Vil pesser vnd nützer wäre in armůt zů leben
Dann in dem orden pöse exempel zů geben
Der Tod
433
Du brůeder sollt yetzundt mit mir gan
Vnnd sollt doch got jmm hertzen han
435
Du hast on sünden gefüert dein leben
Zů dem diennst gottes dich ganntz ergeben
Vnd du hast gesůecht nicht mere
Dann dein hayl vnnd gottes eere
Du hast übergeben willen vnd aygen můet
440
Vmb gottes willen das ist dir gůt
Der gut Brueder
JCh danncken gott von diser stunden
Das jch in gehorsamkeyt pin funden
Nun laß mich genyessen allmächtiger got
Das jch gehallten hab deine gepot
445
Jch hoff auch meiner vätter zů genyessen
Wann jch hab gethan was sy mich hiessen
Hab jch aber wider sy wöllen streben
Das sy mir das durch got vnd sy seyen vergeben
Der Tod
529
Schwester mein kompt nun mit mir
530
An einen hübschen dantz treten wir
Du woltest zů manigem mal offt dantzen
Vnnd dartzů tragen schöne krantzen
Weliche got der herr an dir mißhagen
Aber sein pürde zepflegen die nit zetragen
535
Sonnder sich mit pösen dencken zů klaiden
Vnnd jr hertz jn hoffart damit sy got belaiden
Die Nunne
ACch lieber got wie pin jch betrogen
Das jch mein pesserung hab verzogen
Mein orden der was mir zů hart
540
Vnd gedacht nye auff dise letste hinfart
Wär jch ein closter junckfraw worden
Do man göttlichen hiellt den orden
So möcht jch von got gnad erwerben
Vnd auch deßterbas frölicher gesterben
Der Tod
129
HErr Artzt jr kundt den leüten wol sagen
130
Wie jr den tod wölt von jnen verjagen
Her artzt kundt jr ichts vinden für den todt
Sůcht herfür eüer kunst das ist eüch not
Jr habet annder leüt gesundt gemacht
Vnnd doch eüer seelen wenig geacht
135
Wie mag dann eüer seelen rat werden
Jr habt verkürtzt manchem sein leben
Der Artzt
IN aller artzney da kundt jch rat geben
Auch zůuerlenngen des menschen leben
Sonnder wider den tod zů diser fart
140
So vind jch khain kraut das mich verwart
Ach göttliche barmhertzigkait
Mein sünd die seind mir layd
Dein grundtlose güet die pitt jch
Wann all mein trost vnd hayl stoßt an dich
Der Tod
145
HErr Kayser yetzo ist kommen die zeyt
Ewer gewallt geet durch alle wellt weyt
Hette ewer Kayserliches schwert
Die hayden bezwungen vnnd bekert
Friden gemacht vnd nach recht gestannden
150
In stetten vnd auch in den lannden
So würd eüch auch yetzundt gegeben
Gottes huld vnnd auch ewigs leben
Der Kayser
Sol vnnd můß jch dann sterben
Vnd kainen zug von dir erwerben
155
Groß gůet vnd eere hab jch besessen
In dem so hab jch got des herren vergessen
Jch hette vermaint du soltest mein schonen
Vnnd auch der Kayserlichen kronen
So nun das ist der prauch auff erden
160
Das kain mensch mag dein vertragen werden
Der Tod
Jr mächtiger König groß vnd reych
Jr müßt yetzo werden den armen gleych
Wann jr söllent noch heüte
Sterben wie dann annder leüte
165
Das vrt[e]l got der herr selber gegeben hat
Vber alle menschen in seiner mayestat
Das sy müessen in der erden
Widerumb zů äschen werden
Der König
NUn merck jch wol das der todt
170
Alle menschen pringt in nodt
Vnnd nicht ansicht ayniche personen
Dieweyl er nyemandts wil schonen
Hette jch mein lanndt wol gegiert
Vnnd mich mit tugennden wol regeziert
175
So möcht jch deßterbas von hinnen faren
Got der herr wölle mein armme seele bewaren
Der Tod
Du pist ein mächtiger hertzog gewesen
Nyemandt mocht vor dir genesen
Er sey gewesen armm oder reych
180
Du hast vermaint nyemant wär dein gleych
Groß gůet vnnd eere hast du besessen
Vnnd damit so hast du gottes vergessen
Ein ennde hat yetzo dein hoher můet
Ganng für sich annders es thůt dir nymmer gůet
Der Hertzog
185
Sol jch dann nicht lennger leben
Vnnd sol mein herrschafft also auffgeben
Ritter / knecht vnd auch vndtersässen
Mein gůet mein eere alls hinderlässen
Vnnd von allen den nichts füeren dar
190
So jch yetzundt selber von hinnen far
Das jch dann nichts gelitten hab all mein tag
Vnnd gott gediennt hette das ist mein clag
Der Tod
Tredt herfür jr Graf von edler art
Jch füere eüch gar ain willde fart
195
Vil hochmůets hab jch von eüch geschriben
Den jr über pfaffen vnnd layen habt getriben
Nun so komment her jch pins der todt
Vnnd wil eüch pringen in grosse nodt
Bittent got den herren vmb gnade das ratten jch
200
Das er eüch nicht verdamne ewigklich
Der Graue
ACh ewiger got das jch künde
Got den herren zů hillff han vnd seine fründe
Alle gottes heyligen vnd gůte leüte
Vmb got den herren gnad zů erwerben noch heüte
205
Sollt jch dann yetzo nun lennger leben
Jch wollt mich pessern vnd allmůsen geben
Myn testament allso wol ordnen vnd besetzen
Das pfaffen vnd layen sein möchten ergetzen
Der Tod
225
HErr junckherr geet herfür jr müeßt danntzen
Hofieren vnd auch hofelichen schwanntzen
Kompt zů stund an jch kan nicht lennger bayten
Zům danntz so will jch eüch belayten
Eüren schönen hof vnd hauß müessendt jr nun lassen
230
Vnd in der statt die schönen strassen
Woll auff zům danntz es ist yetzo zeyt
Das jr got dem herren von eürn wercken antwort seyt
Der junckherr
O reycher gott wannen kompt der todt
Der mich pringt in söliche grosse nodt
235
Sol jch dann yetzundt anntwort geben
Von allem meinem sündtlichem leben
So wird jch betrůebt biß in den todt
Das jch nit gehallten hab die gottes gepot
Jch hab wollust vnd freüd gesůcht auff erden
240
Jch hoff mein seele sölle got zů tail werden
Der Tod
209
O Ritter reych raich her dein handt
210
Du můßt mit mir in ein annder landt
Hettest du nun ritterlich gefochten
Vnd dartzů auch nyemandt wider recht erstochen
Oder aber yemanndts gewallt gethan
Sicherlichen möchtest du yetzo mit mir gan
215
Hast du aber die armmen vnndtergetruckt
So wirt dein geyst nicht wol verzuckt
Der Ritter
ACh got jch hab meines leybes krafft
Verzeret mit willder pöser gesellschafft
Mit hofieren vnd auch mit streytten
220
Mit stechen / jagen vnnd auch mit reytten
Der armmen menschen jch damit vergaß
Sy zů beschirmen do was jch laß
Hette jch nun meinem stanndt recht gethan
Frölichen so wolt jch yetzo mit dir gan
Der Tod
241
KUmm her nach du wappentrager
Du hast manigmal geschlaffen aüf herrttem leger
In streytten groß arbait vnd müe gelitten
Vnnd hast doch gar wenigh darjnn erstritten
245
Deyner geleych ist vil mancher geselle
Den vil schwärer vnnd peinlicher wirt die helle
Dann ainem bösen münch das hymelreych
Jr bayder arbait ist gar vngleych
Der wappentrager
O Heyliger herr Jesu crist dein vrt[e]l ist gerecht
250
Wäre jch biß here geweßt ein knecht
Vnd deines hochwirdigen leydens wappen getragen
So bedörfft jch zů diser zeyt nicht clagen
Nun so hab jch gediennet welltlichen herren
Gestannden nach zeytlichem gůet vnnd eeren
255
Doch was mir ist worden zů lone
Das hillfft mich nicht vmb ain bone
Der Tod
465
HErr Burgermayster ain neües lied wil jch eüch singen
Zů diser gesellschafft müeßt jr nun springen
Von ewrem ambt jr auch müeßt schaiden
Ewer sünd vnd missetat laßt eüch laiden
Habt jr yemandts beschwärt wider recht
470
Es sey gewesen priester lay oder knecht
Jr habt übel oder wol gethan
Wol auff zů disem rayen müeßt jr gan
Der Burgermaister
Jch hoffen zů got ain cristen mensch zesterben
Vnnd die gottes barmhertzigkeit erwerben
475
Kundt jch nicht yeder man zů willen gesein
So was doch gůt die mainung mein
Jch will mich auch selbst nicht rüemen
Damit das jch gegen got ettwas mög verdienen
Mein Burgermaysterambt hat ain ennde
480
Got der herr mir auch sein gnad sennde
Der Tod
Du klůger auß des fürsten rat
Es ist dir auch nun worden zů spat
Gellt vnd gůet hast du geschenckt genommen
Vnd hast vnndtergedruckt den frommen
485
Kumm her in dein grab nun schlaffen
Got der herr wil yetzo dein poßheyt straffen
Wie du mit den armen pist vmb ganngen
Ganng her yetzo pist du mein gefanngen
Der Ratzherr
DIe klůghait mein mich nun wenig hillfft
490
Jch sihe laider vor mir mein todten gericht
Mein weingärten / wisen / äcker / vnd erspartes gůet
Das pringt mich nun in der hellen glůet
Zů hof saß jch gernen oben an
Was mir vmbsonßt ward jch gern nam
495
Aygen brot zehaben verdroß mich zů aller zeyt
Darumb so holet der teüffel mein seel vnd leyb
Der Tod
289
Burger du hast weyb / gůet vnnd kind
290
Mayd vnd knecht die alle vnnder dir sind
Föro so pflegest du die nymmer zůuersorgen
Den abendt alls den morgen
Allain ist dein hertz gestanden auff zeytlich gewin
Dein můet / gemüet / vnd auch dein syn
295
Du gedachtes wienig an d[a]z ewig gůt
Darumb so stirbst du yetzo gar vnbehůt
Der Burger
JCh pin gewesen gar vnbehůt
Zů überkommen das ewig gůt
Jetzo so sicht mich an meine kind vnd auch weyb
300
So jch yetzundt můß in todes streyt
Den jch has bestellt trincken vnnd essen
Die werden nun mein ewigklich vergessen
Von jnen so wirt mir nun wenig nach gethan
Dann jch hinder mir mein gůet můß lan
Der Tod
497
JCh pin hye genannt der pitter todt
Vorsprech dir wäre nun vast nodt
Möchtestu ainen Vorsprechen gegegen got gewinnen
500
Ehe das du füerst mit mir von hinnen
Hettest du dich vor mit got bedacht
Vnnd das vnrecht nicht zů recht gemacht
So möchtest du bey got genad finden
Vnnd yetzo frölich schayden von hinnen
Der Vorsprech
505
ACh wie pin jch so übel versorget
Die weyl der todt doch nyemants porget
Jch můß yetzo selber red vnd anntwort geben
Von meinem sündtlichen leben
Das vnrecht macht [ich] offt zů recht
510
Was krummp was das macht jch schlecht
Warheyt verkaufft jch vmb klaines gůet
Söliches mir yetzo den schaden thůet
Der Tod
Schreyber werchtags vnd heiligtages hastu geschriben
Vnd dabey wenig gůtes getrieben
515
Vmb wenig schrifften vil gelts genommen
Das pringt dir gegen got wenig frommen
Schreyb eyn instrument für den todt
Kanst du das es wirt dir vast nodt
Dein falsches schreiben got nymmer leyden mag
520
Kumm für gericht es ist hye dein jungster tag
Der Schreiber
O tod von wannen komstu du vnzüchtiger gast
Du pist meinem hertzen ain schwärer last
Ein freyes leben hab jch biß her gefüeret
Gerinng gewunnen vnd pald verzeret
525
Das hab jch allzeyt yetzo allso gehallten
Biß das sich mein leben yetzo will spallten
Möcht jch aber vmb got zeyt gewinnen
Jch wolt mich mit meinem leben bas besynnen
Der Tod
273
O wůcherer wie gar verplindet du pist
Groß gůet hast du gewunnen in kurtzer frist
275
Kumm her du můßt es lassen gar vnnd gantz
Vnnd springen mit mir an disem danntz
Armmen vnd reychen der pflagest du zů schmucken
Vnd was [du] kundest oder mochtest zů dir rucken
Vmb gold vnd auch sylber hast du gegeben
280
Dein seele leyb vnd auch ewigs leben
Der wucherer
ACh waffen ymmer waffen het jch diß erkannt
Jch het mein seele nicht so jämerlich verpfannt
Möcht jch noch zeyt erwerben zů rewen
Jch wolt noch vil gůts thůn mit kirchen pawen
285
Vnnd dan vnrecht gůet auch wider keren
Vnnd füro mich mit got erneren
Nun so hab jch vil zů lanng gebaytet
Vnnd zů dem tod mich nicht beraytet
Der Tod
257
O du Rauber in den willden wallden
Du kanst dich vor mir nicht behallden
Jch kumm zů dir gar vngedulltigklich
260
Wann du pist sere gewest den leüten schedlich
Vil der menschen werden über dich klagen
Die von dir beraubt sind vnd erschlagen
Wie du mit anndren leüten hast gethan
Allso wirdt es dir yetzo auch ergan
Der Rauber
265
ACh möcht jch lennger leben
Vnnd hette auch yetzo wider zů geben
Was jch den leüten ye genam
Seyd das jch in dise stund kam
Das wolt jch alles gern wider keren
270
Vnd mich versönen mit got dem herren
Nun ist es mir laider vil zů spate
allmächtiger ewiger got beweiß mir genade
Der Tod
Spiler du hast übersehen ain grosse schantz
370
Darumb můßt du mit mir an disen dantz
Falschs vnrechts spil hast du getriben
Vnd hast dich gottes des allmächtigen verzige[n]
Wol an wol an wildt du schweigen
So wil jch dich weysen wo du sollt bleyben
375
Da wirdt dir dein lone gegeben
Nach dem du gefüert hast dein leben
Der Spiler
ACh got jch hab nymandts gestolen sein gůet
Noch hinderklafft als maniger thůt
Das spilen ist doch gantz vnd gar gemain
380
Den pfaffen vnnd vnns nicht allain
Ist es dann sünd alls man list
Das vergib mir herr Jesu crist
Wann warlichen sollt jch lennger leben
So wolt jch es meyden vnnd gar ûbergeben
Der Tod
385
O du dieblicher dieb du hast mit deinem stelen
Verdienet das man dich an dein kelen
Vor lanngest solt du sein gehanngen
Des pist du nun biß her enntganngen
Hettest du aber dich biß her bekeret
390
Vnnd du dich mit gůten trewen hettest erneret
So möchtest du yetzo wol vnd sycher sterben
Vnnd barmhertzigkait bey got erwerben
Der Dieb
Eya lieber herr Jhesu crist
Wann du für mich gehanngen pist
395
Vnnd gelitten ain schändtlichen todt
O got hillff mir dieb auß aller diser nodt
Das jch die helle mög vermeyden
Das fegfeür wil jch gern leyden
Jch pitte got vmb genad die empfieng
400
Der schacher so zů deiner rechten seyten hieng
Der Tod
305
Handtwerchsman vnd auch du laye
Kumm auch nun her an meinen rayen
Du pflagest des abents lanng zů wachen
Klayder / pelltz / vnnd schůch zů machen
Gellten / verkauffen / lenen vnnd porgen
310
Aber gar wenig für die seele zů besorgen
Bis das du kamest in leybes nodt
Vnd über dich kam der pitter todt
Der handtwerchsman
HEtt jch noch zeyt vnd ain wenig krafft
Vnd auch mit dem tod nit wär behafft
315
Jch wölte lassen mein arbait stan
Zů der predig vnnd kirchen gan
Nun pin jch siech vnd dartzů kranck
Vnnd füllen des pittern todes stanck
Jch rat auch allen meinen gesellen
320
Fürchtend gott vnd hietend ewch vor der hellen
Der Tod
353
HErr wirdt herr wirdt von pinngen
An disem rayen so müeßt jr auch sprinngen
355
Vil poßheyt habt jr beganngen
Mit falscher speiß vnd mit wein lanngen
Du hast gehallten leüte allerlay
Die mit flůchen vnd schwören hetten ain groß gschray
Des pist du ain vrsach gewesen
360
Bidtt got das dein seel möge genesen
Der wirdt
JCh hab auff vil volcks gewarttet
Das ain duppelt das annder karttet
Jch sůchet zeytlichs vnd vnrechts gůet
Gleych alls der rauber thůet
365
Wider got vnd auch wider recht
An dem herren vnd auch an dem knecht
Solt jch aber nur nicht sterben
Jch getrawet mich zů pessern vnd genad erwerben
Der Tod
321
Jüngling zart / hübsch vnd auch fein
Jetzo so spring her zů den gesellen dein
Du hast gar süessigklichen künden syngen
Hofieren / danntzen vnnd auch springen
325
Vnnd hast vermaint du wöllest lanng leben
Gott der will dir nicht lennger zil geben
Dein jugendt hat dich sere betrogen
Vnnd dein lannges hoffen hat dir gelogen
Der jüngling
ACh gott möcht mir yemand geben trost
330
Das jch von dem tod würde erlost
Vnnd das jch möcht erlanngen lennger leben
Jch wölt mich got ganntz ergeben
Sol jch nun sterben in meinen jungen tagen
Das jch yetz můß vnnd ymmermer klagen
335
O pöse gesellschafft o wellt list
Wie falsch wie arg wye pöß du pist
Der Tod
Jungk pist du geporen liebes kindlein
Ein ennde hat nun das leben dein
Die wellt möcht dich haben betriegen
340
Vil pesser ist du sterbst in der wiegen
Dann hye ist gar kain pleybende stat
Du hast auch der welt luste nit gehabt
Wie wol dir ist gesetzt ain lannges zil
Das nun dich yetzo nicht helffen wil
Das kindlein
345
A A a jch kan noch nit annders sprechen
Hewt geporen hewt můß jch auff prechen
Wann kain stund mag jch sicher sein
Wiewol jch pin ain klaines kindelein
Jr menschen merckend dises gar eben
350
Jch hab noch nicht lernen leben
Vnd můß doch sterben also paldt
Alls wol stirbt das jung als das allt
Der Tod
545
JR Burgerin mit den hohen ranntzen
Jr pflegend hofieren vnd vil danntzen
Ewer diernen lassent jr auch also gumppen
Das man sy auch vmbzeücht wie die lumppen
Jr weyber söllt auch alle gemain
550
Ewre menner lieb zůhaben allain
Vnnd lassendt ewer lauffen vnd ewer gaffen
So mögendt jr mit gantzer růe schlaffen
Die Burgerin
DEr wellt lauff hat mich betrogen
Nach gewonheyt pin jch auf gezogen
555
Wie annder frawen trůgen sich
Also hielt mein lieber man auch mich
Doch so pin jch offt gelauffen auß
Damit versaumet jch kinder man vnnd hauß
Darumb so fürchten jch den todt
560
Daz er mich pringt in so grosse nodt
Der Tod
JR junckfraw in eürem hohen schwanntze
Jr gehörent auch an meinen danntze
Vil hoffart vnd übermůet habt jr getrieben
Pesser wär ir wärt in demütigkeit beliben
565
Jr habt auff eürem haubt getragen
In hochmůet ain krantz dauon nit ist zesagen
Komment her nach jch eüch yetzo kere
In allem danntzen die letsten lere
Die junckfraw
JCh můß nun die warheyt sagen
570
Jch wollte der wellt ganntz wol geuallen
Mit danntzen vnd auch mit springen
Vnnd auch mit lieplichem syngen
Vyl gůtes můets hab jch besessen
Vnd der gepot gottes ganntz vergeßen
575
O maria můeter der barmhertzigkait
Hillff mir mein sünd die seind mir layd
Der Tod
JR kauffman jr seydt worden reych
Unnd vermaint in eürem synne gleych
Jr mainent jr dürffent vmb nyemandt geben
580
Vnnd woltent doch gern lanng leben
Hettend jr eüch vor wůcher vnd sünden behůt
Das hullff eüch mer dann alles ewr gůet
Vnnd eüch hettend beraytet zů sterben
So möchtend jr yetzo vmb got gnad erwerben
Der kauffman
585
JCh pin gelauffen durch perg vnnd tal
Durch alle wellt brayt vnd schmal
Gesůcht hab jch gewin wie jch macht
Meiner armmen seele gar wenig betracht
Nun hette jch alles das gůet gewunnen
590
Das in der wellt ist vndter der sunnen
Das mag mir yetzo gehellffen nicht
Wann tods krafft mein hertz vmb gisst
Der Tod
Nun kompt herfür von allen stennden
Laßt sehen welhe disen dantz künden wennden
595
Ewer ist vil vnnd jch pin allain
Doch überwinde jch eüch alle gemain
Ewer zeyt ist kommen jr müeßt sterben
Lennger zeyt mögend jr nicht erwerben
Seind jr gottes fründe das ist eüch gůt
600
Ist des nicht so farend jr yetzo in der hellen glůt
Von allen stennden
ACh laider wie junck wie allt wir sein
So mögen wir nit entgeen den hennden dein
Gogtder wölle sich über vnns erbarm
Wir seyen reych oder armm
605
Wir müessen alle in dises danntzhauß
Da geet alle vnnsere freüd auß
Maria aller jungkfrawen ein kron
Hillff das vnns werde der ewig lon
MErckend vnnd gedenckend jr menschen gemain
hye ligendt gebain groß vnnd klain
Wellichs seyen man frawen oder knecht
hye hat sich yederman zů ligen recht
Der arme bey dem reychen
allso werden wir alle nachhin schleychen
der knecht by dem herren
Vnd dürffen sich nit vil darumb eeren
Welliches es sey vnnden oder oben an
es ist ains gleych alls das annder gethan
Hierumb so nement alle eben war
wir müessen allesampt in die erde gar
Vnd überheb sich nyemant seins adels oder gewallt
seins reychthumbs oder seiner schön gestallt
Wann wir müessen werden disen gleich
so wir schaiden von disem erdtreych
Wann wir sind in sünden empfangen
vnd von můeter leib nacket außgangen
Also müssen wir schaiden nacket von hinnen
so wirt ainer den andern imm kercker finden
So schawe dann ains das annder an
weliches sey das schönst vnder jne getan
Oder welher sey der edlst oder reichst vnder jn
der sol da haben gůten gewin
Welher sey der gwelltigest an seinen gwalt
der tret herfür er sey junck oder allt
Ach wie ist so ain kranck ding vnser leben
das wir so vngestallt müessen werden
Ach wie seyen wir so gar plindt
d[a]z wir nit ansehen ain so graußlich ding
Das ye ains nach dem andern schleichet
vnd ains nach dem andern imm kercker weichet
Nun paw ain yederman auf dise welt
vnd sehe an jr subtiles vnd schnödes gezelt
Der kercker ist es genannt
darein so kommen wir gar pald zehanndt
Gott wölle das wir also darein kommen
das es komme vnnsern seelen zů frommen
Amen. ¶ Got sey lob