Johann Daniel Pohle

Segl Johann Daniel Pohle var forstander i vajsenhuset i Erfurt. I 1823 udgav han en lille bog om historien om vajsenhuset: »Die Entstehung des evangelischen Waisenhauses zu Erfurt«.

Bogen er fyldt med nyttige oplysninger. I den lange liste over donationer gennem årene finder vi Maria Römpler (side 38-39), og vi får at vide, hvilke dyr der hang under loftet (side 96).

På side 50 fortæller Pohle, hvorfor man fik den idé at skabe en dødedans på et børnehjem, og herefter følger de 56 malerier med en kort beskrivelse og den fulde tekst fra hver dialog. Rækkefølgen er den samme, som Götz fulgte 11 år senere.

Billederne på nærværende side er af Götz.

Døden til alle
Døden til alle

Døden til alle

    Der Tod zu den Menschen.
Herbei ihr Sterblichen! schaut dies Gerippe an,
Bedenkt, wie bald ich euch zum Tanze rufen kann.
Ihr müsset alle fort, niemand ist ausgenommen;
Wenn meine Pfeife schallt, muß Fürst und Bauer kommen.

Den tænksomme mand

    Der bedächtliche Mensch:
Was ist doch wohl der Mensch, in dieser Eitelkeit!
Wie bald ist er erblaßt; wie kurz ist seine Zeit!
Der ist nur weise, klug und auch beglückt zu nennen,
Wer dieses Todtenbild, bei Zeiten lernet kennen.

Adam og Eva
Adam og Eva

Adam og Eva

    Der Tod kein Tanz.
Des Todes Tyrannei, beherrscht die ganze Welt;
Nachdem der schlaue Feind das erste Paar gefällt.
Es ist der alte Bund: Von einem Tag zum andern
Sieht man die große Schaar durchs Thal des Todes wandern.
Das Sterben aber geht, wie kann es anders seyn!
Den meisten Leuten schwer, und mehr als sauer ein.
Was kann entsetzlichers und gräßlichers auf Erden
Wohl als der Sünden Sold, der Tod, gefunden werden!
Kommt, die ihr noch nicht wißt, was dieser Würger kann;
Und schaut der Sünden Tod, doch etwas ernstlich an.
Betrachtet mit Bedacht, die ängstlichen Geberden;
Schaut, wie das Antlitz bleich, die Augen dunkel werden!
Seht, wie die Lippe bleicht, hort wie die Brust sich hebt,
Schaut wie's dem Sterbenden durch alle Glieder bebt;
Wie in der letzten Noth, die welken Hände zittern,
Eh' dieser Wütherich das Herze kann zersplittern,
Eh' der Tyranne noch, den völl'gen Sieg erhält.
Sagt, wie euch dieser Tanz, ihr Sterblichen, gefällt?
Was steht ihr starr und stumm, was ringet ihr die Hände;
Ein unbekehrter Mensch nimmt nur ein traurig Ende!

Kristus besejrer Døden
Kristus besejrer Døden

Kristus besejrer Døden

    Der Tod ein Tanz.
Blickt Sterbliche getrost den Lebensfürsten an!
Wie willig, wie vergnügt, wie selig stirbet man:
Wenn in der letzten Noth, in Jesu offnen Wunden
Man glaubig einen Port und sichern Platz gefunden!
Seht, dieser Sieger lebt! er nimmt die Bitterkeit
Von unserm Tode weg; er gibt Gelassenheit;
Er wirkt, daß unser Geist mit Lust, mit großen Freuden,
Mit größter Willigkeit, sich sterbend läßt entkleiden:
Weil nun des Todes Pfeil nicht schadet, nicht erschrecket;
Weil unsrer Aschen Rest einst Jesus Kraft erwecket.
Der Edlen Seele macht den Durchbruch durch den Kerker
Um so viel munterer, ja und um so viel stärker.
Denn ihnen ist der Tod ein seliger Gewinn:
Sie eilen im Triumph zum Berge Zions hin.
Er kann der Glaubigen beglückte Ruh nicht stören,
Da in der Gruft der Leib muß in den Ursprung kehren
Sie wissen, daß, wenn einst ihr Fürst in Pracht erscheint,
Er den erweckten Leib, mit ihrem Geist vereint,
In höchst vollkommnem Glanz und Schönheit wiedersehen,
Ein Frommer muß zum Tod, als wie zum Tanze gehen.

Døden til kejseren
Døden til kejseren

Døden til kejseren

    Der Tod zum Kaiser
Monarch, den Jedermann unüberwindlich nennt,
Vor dem sich alles beugt, der keinen Herren kennt:
Dir soll jetzt meine Macht mit leichter Mühe weisen,
Daß du nicht kannst mit Recht unüberwindlich heißen.

Kejseren

    Der Kaiser:
O Tod, der alles frißt, und alles niederschlägt,
Der die Großmächtigsten mit Einem Streich erlegt;
Ich trete doch den Kampf mit dir recht muthig an:
Dieweil ich über dich durch Christum siegen kann.

Døden til kejserinden
Døden til kejserinden

Døden til kejserinden

    Der Tod zur Kaiserin
Komm, schönste Kaiserin, Vermehre auch mein Reich;
Bist du an Schönheit schon den Engeln selber gleich:
So wisse, daß ich mich noch nie verliebet habe,
Und daß die Schönheit auch vergehe in dem Grabe.

Kejserinden

    Die Kaiserin:
Kann dich kein Menschenkind, die Schönheit nicht bezwingen,
Erweicht den harten Schluß kein kläglich Händeringen:
So frag' ich nichts darnach, fällt Leibes-Schönheit hin;
Genug, daß ich an der Seel' am allerschönsten bin.

Døden til paven
Døden til paven

Døden til paven

    Der Tod zum Pabste
Komm Vater Pabst mit mir, verlasse Stuhl und Welt!
Ich habe dir die Gruft zur Residenz bestellt;
Man hat dir bis hieher die Füße küssen müssen;
Die Reihe trifft nun dich, du sollst die Erde küssen.

Paven

    Der Pabst:
Was hör' ich, trägt der Tod, auch für mich keine Scheu,
Ist nicht mein Vatican für seinen Anlauf frei?
Ich muß! drum laß ich dich, o Gold von dreien Thronen
Und gehe nun dahin, wo ich soll enger wohnen.

Døden til kongen
Døden til kongen

Døden til kongen

    Der Tod zum Könige
Dein Thron, dein festes Schloß, und deiner Heere Pracht,
Schützt, großer König, dich jetzt nicht vor meiner Macht;
Dein Scepter splittert hier, ich achte keine Ahnen;
Geselle dich nur gleich zu meinen Unterthanen;

Kongen

    Der König:
Muß auch der König fort? ach ja, weil ich von Staub:
So wird mein Leib auch hier des strengen Todes Raub.
Jedoch mein Geist, der geht in prächtigem Geschmeide
Zum Himmels-Könige und seines Herren Freude.

Døden til dronningen
Døden til dronningen

Døden til dronningen

    Der Tod zur Königin
Dir große Königin, gehorcht dein ganzes Reich;
Jedoch zum Könige des Schreckens mußt du gleich
Als die geringste Magd ohn' alle Weig'rung kommen.
Fort! dir wird jetzt durch mich so Thron als Kron' genommen.

Dronningen

    Die Königin:
Kein hocherhabner Mensch ist von dem Tode frei;
Es muß ein jedes fort, es sey auch wer es sey;
Ist Zeit und Stunde da, so will ich gerne scheiden;
Ein ewig Königreich wird man dort mir bereiten.

Døden til kardinalen
Døden til kardinalen

Døden til kardinalen

    Der Tod zum Kardinal:
Gib gute Nacht der Welt, erhab'ner Kardinal;
Dein Ende rufet dich zur ungeweihten Zahl;
Wenn mancher arme Lay hinfort wird bei dir sitzen,
So wird dir weder Rang noch Hoheit etwas nützen.

Kardinalen

    Der Kardinal:
Muß mein geheiligt Haupt, der Pabst, die Straße gehn:
Wie sollt' ich dessen mich zu weigern unterstehn!
Stand mir das Kabinet gekrönter Häupter offen:
So hab' ich auch im Tod ein Kabinet zu hoffen.

Døden til kurfyrsten
Døden til kurfyrsten

Døden til kurfyrsten

    Der Tod zum Churfürsten:
Gib Inful, Staab und Stuhl, gib Chur-Hut, Schwerdt und Amt,
Dem der an Würden folgt, dem der dir angestammt!
Das letzte Sonnenlicht hat heute dir geschienen;
Leg' deinen Purpur ab, und deine Hermelinen.

Kurfyrsten

    Der Churfürst:
Weil ich in Fried' regiert, soll auch der Geist mit Freuden
Nach jener Himmelsburg im Glaub' Und Frieden scheiden.
Ich fall' und stehe noch; ich sterb' und bin am Leben:
Weil für den Fürsten-Hut mir Gott will Kronen geben.

Døden til generalen
Døden til generalen

Døden til generalen

    Der Tod zum General oder Ritter;
Wirf ab den Schild und Helm, womit der Leib bedeckt,
Und den polirten Stahl, der in der Scheide steckt!
Kein Eisen schützet dich vor meinen scharfen Pfeilen;
Du mußt mit mir zum Tanz, in leichter Rüstung eilen.

Generalen

    Der General:
Ihr Helden, schauet mich in diesen Waffen an!
Ich focht als wie ein Löw', ich stand als wie ein Mann,
Bis meine Gegenpart gestrecket lag zur Erden:
Nun will der letzte Feind an mir zum Ritter werden.

Døden til obersten
Døden til obersten

Døden til obersten

    Der Tod als Dragoner zum Husaren-Obrist Menzel
Vor deinem Siegerblick hielt kein Verwegner Stand,
Dein Säbel hat mir auch schon manchen zugesandt.
Jedoch da ich nunmehr, bin auch zum Helden worden:
So ist's um dich geschehn; komm, mehr' den Todten-Orden.

Obersten

    Der Husaren-Obrist:
Kein Pulver und kein Blei benimmt mir sonst den Muth;
Wo es am schärfsten geht, da wallet mir mein Blut;
Allein da dieser kommt, der selbst die Helden schrecket,
So fall' ich, da sein Schuß mich hin zur Erde strecket.

Døden til kannikken
Døden til kannikken

Døden til kannikken

    Der Tod zum Domherrn;
Du hast bishero das Kanonikat geliebt,
Und in Kanonibus dich wacker eingeübt;
Die Horen sind nun aus, die Todesstunde schlägt,
Da man dich aus dem Chor zum dunkeln Grabe trägt.

Kannikken

    Der Domherr:
Mir ist vorher bekannt der allgemeine Schluß;
Der Bischoff stirbt so wohl als der Kanonikus.
Kann ich nun gleich nicht mehr im Chor die Horas singen,
So wünsch' ich doch im Chor des Himmels einzudringen.

Døden til præsten
Døden til præsten

Døden til præsten

    Der Tod als Kandidat zum evangelischen Pfarrer:
Bemüh' dich heute nicht, ins Gottes-Haus zu geh'n;
Die Seele soll nunmehr Vor ihrem Richter stehn.
Der Leib muß an den Tanz, und Augenblicks erkalten;
Du magst auch, was du willst, von solchen Freuden halten.

Præsten

    Der Pfarrer:
Im Leben war ich fromm, im Lehren war ich rein,
Und konnte so mit Recht, ein Seelen-Hirte seyn.
Nun find' ich Weide dort, im schönen Himmels Segen,
Des Hirten Stab wird Gott in and're Hände legen.

Døden til dommeren
Døden til dommeren

Døden til dommeren

    Der Tod zum Richter;
Du hast in deinem Amt manch Urtheil ausgestellt,
Und nun wird über dich ein solches auch gefällt.
Ich lade dich jetzt ein zur Publikation,
Und das ist's Resultat: du mußt noch heut' davon!

Dommeren

    Der Richter:
Ich spreche zwar das Recht, doch bind' ich mich nicht d'ran,
Jetzt schaue ich vielmehr die Huld des Heilands an.
Willst du, gestrenger Tod, mich auf den Richtplatz führen:
So muß ich von dem Recht zur Gnade appelliren.

Døden til borgmesteren
Døden til borgmesteren

Døden til borgmesteren

    Der Tod zum Bürgermeister;
Ihr Bürger zürnet nicht, wenn durch des Höchsten Schluß
Der Bürgermeister selbst mit an den Reigen muß.
Der sich gemeiner Stadt mit Treu hat angenommen,
Der soll im dunkeln Reich sein Bürgerrecht bekommen.

Borgmesteren

    Der Bürgermeister:
Ich hab' fürs Vaterland mein Leben abgenützt;
Den Ruh'stand dieser Stadt und Bürger-Wohl beschützt.
Ich fürchte nicht den Tod, denn wenn ich hier erkalte:
So weiß ich daß ich dort die Bürgerkron' erhalte.

Døden til embedsmanden
Døden til embedsmanden

Døden til embedsmanden

    Der Tod zum Amtmann
Du zeigest nach Gebrauch ein saures Amtsgesicht;
Allein was acht' ich das! Vor mir gilt kein Gericht.
Muß mancher sonst dein Amt mit tiefer Scheu verehren;
So ruf' ich: Amtmann fort! Du mußt den Reigen mehren.

Embedsmanden

    Der Amtmann:
Den Bauern schafft ich Recht; den Obern war ich treu;
So blieb mein Wandel rein und mein Gewissen frei.
Nun merk' ich daß der Tod die Tugend wenig schätzet,
Er rufet: Fort mit dir! man hat dich abgesetzet!

Døden til lægen
Døden til lægen

Døden til lægen

    Der Tod zum Arzt:
Beschaue dich nur selbst und nicht dein Kranken-Glas;
Du bist dem Körper nach, so dauerhaft wie das!
Ein Stoß zerbricht das Glas; Der Mensch zerfällt im Sterben.
Was findet man hernach von beiden? Nichts als Scherben!

Lægen

    Der Arzt:
Verläßt mich meine Kunst, alsdann gesteh' ich frei,
Daß auch des Menschen Kunst wie Glas zerbrechlich sey.
Ihr Brüder sucht umsonst, in Gärten, Thälern, Gründen,
Um für die letzte Noth ein Mittel aufzufinden.

Døden til astronomen
Døden til astronomen

Døden til astronomen

    Der Tod zum Astronomen:
Hör' Freund, komm her mit mir, zu jener langen Nacht,
Der Sterne Stand und Lauf, hast du genug betracht.
Beschaue ohne Glas jetzt diesen engen Kasten;
Gib deine Grillen auf, hier sollst du künftig rasten.

Astronomen

    Der Astronom:
Verrückt der Tod so dreist mein weit gestelltes Ziel?
Wie trügt mich meine Kunst, komm' ich schon mit ins Spiel?
Recht klug ist: der nicht bloß nach Sternen pflegt zu sehen;
Vielmehr sich auch bemüht im Licht einher zu gehen!

Døden til børnehjemsforstanderen
Døden til børnehjemsforstanderen

Døden til børnehjemsforstanderen

    Der Tod zum Waisenhaus-Vorsteher:
Mein Freund du mußt mit fort und tanzen mit ins Grab!
Verlas das Waisenhaus und leg' die Rechnung ab!
Wie du gepfleget hast der Armen auf der Erden
Wird deiner wiederum fortan gepfleget werden.

Børnehjemsforstanderen

    Der Vorsteher:
Nimm hier die Rechnung hin, soll's ja nicht anders seyn,
So schreib' ins Lebens-Buch, mir nur die Quittung ein.
Ich lasse keinen Rest als den, am letzten Ende,
Ein jeder glaubig legt in Gottes Vaterhände.

Døden til advokaten
Døden til advokaten

Døden til advokaten

    Der Tod zum Advokaten:
Mein Kriminal-Prozeß geht gar aus anderm Ton;
Mein Inquisit muß gleich auf einen Wink davon,
So bald das Urtheil da. Das magst du noch studiren;
Indessen werd' ich dich den Gang hinunter führen!

Advokaten

    Der Advokat:
Legal mein Freund, bevor man letzte Sprüche hält,
Wird ein Defensor mir wie Rechtens zugesellt.
Konnt' ich doch manchen sonst von deiner Faust befreien;
Mir will man gleiches Recht, nicht lassen angedeihen!

Døden til apotekeren
Døden til apotekeren

Døden til apotekeren

    Der Tod zum Apotheker:
Die Apotheke ist von Büchsen ziemlich voll,
Und du zeigst ein Recept das mich Vertreiben soll.
Laß seh'n, was hat's für Kraft? Es ist gar bald zerrissen,
Verlaß die Officin, du wirst nun wandern müssen.

Apotekeren

    Der Apotheker:
Ich habe meine Kunst oft glücklich angebracht,
Und manches Mutterkind gar bald gesund gemacht.
Jedoch mein Beispiel lehrt, daß wegen unsrer Sünden,
Kein Pulver und kein Kraut sey für den Tod zu finden.

Døden til købmanden
Døden til købmanden

Døden til købmanden

    Der Tod zum Kaufmann
Viel Waaren hast du zwar von ferne hergebracht:
Doch bei den Einkauf nicht an meine Schuld gedacht.
Zahl' aus und liefre mir, den Antheil meiner, Waare,
So viel ich fassen kann, auf einer Leichen-Bahre.

Købmanden

    Der Kaufmann:
Der Tod kommt vor dem Markt, dem zahl' ich seinen Rest.
Wohl daß der Himmel mir, den Wechsel ziehen läßt.
Nun bin ich reich genug, die Ruhe find' ich oben,
Wo ich längst meinen Schatz, ganz sicher aufgehoben!

Døden til jægeren
Døden til jægeren

Døden til jægeren

    Der Tod zum Jäger
Du hast das schnelle Wild durch dein Geschick erjagd;
Was ist's wenn nun mein Mund dir unerschrocken sagt:
Dem Jäger ist es so wie seinen Wild ergangen,
Denn jenes ward durch ihn, er durch den Tod gefangen.

Jægeren

    Der Jäger:
Ich war auf Strick und Netz, auf Schuß und Blitz erpicht;
Ich scheute Sturm und Schnee, Gefahr und Klippen nicht;
Kein Wild entwischte mir, in dickbelaubten Büschen,
Und kann doch leider selbst dem Todte nicht entwischen!

Døden til kroværten
Døden til kroværten

Døden til kroværten

    Der Tod zum Gastwirth:
Du bist hier selbst ein Gast, und hast kein eigen Haus;
Du mußt auf meinen Wink vielmehr sogleich heraus.
Wohl dir, wenn du zwar hier, doch dort nicht wirst vertrieben,
Und dir der Himmel bleibt zum Eigenthum verschrieben!

Kroværten

    Der Gastwirth:
Das Leben in der Welt ist nur ein Pilgrims Stand,
In Salems güldner Stadt ist unser Vaterland.
Drum baut ihr Sterblichen, die Häuser nicht so feste.
Dort seyd ihr erst daheim, hier aber fremde Gäste.

Kirkegårdsgraveren
Kirkegårdsgraveren

Kirkegårdsgraveren

    Der Todtengräber:
Ich Todtengräber dieser Stadt,
Denk' hier bei meinen Tausend Leichen:
Ich füttere den Tod recht satt;
Vielleicht kann ich durchschleichen!

Døden til kirkegårdsgraveren

    Der Tod:
Mein Freund, du irrst, sieh'! Was nur lebt,
Muß meine Beute seyn.
Wer andern eine Grube gräbt,
Fällt endlich selbst hinein!

Døden til bryllupsbedemanden
Døden til bryllupsbedemanden

Døden til bryllupsbedemanden

    Der Tod zum Hochzeitbitter:
Zur Trauung und zum Mahl, hast du oft invitirt;
Allein noch niemals mich als Gast herbei geführt,
Zu einem Hochzeit-Schmauß. Ich will dich nicht vergessen:
Komm also bald mit mir zum Tanze, nicht zum Essen!

Bryllupsbedemanden

    Der Hochzeitbitter:
So oft ein schönes Paar den Ehebund gemacht,
Hab' ich mit Höflichkeit die Gäste beigebracht.
Der blind' und taube Tod hält nichts von Komplimenten,
Er will mich ungescheut zum Todtentanze senden!

Døden til musikanten
Døden til musikanten

Døden til musikanten

    Der Tod zum Musikus:
Mein einzeln Flötchen macht den Tänzern schlechte Lust,
Weil dir nun manches Lied, manch Instrument bewust;
Die Assemblee ist groß; es wird mir sonst zu sauer:
So komm, hier tanzt der Fürst und dort der arme Bauer!

Musikanten

    Der Musikus:
Ich fürchte nur, mir kommt das Zittern in die Hand;
Doch weil mein Ton und Lied im Tempel auch bekannt;
So wünsch' ich, wenn ich muß von diesem Rund der Erden,
In jener Himmelsburg ein Kapellist zu werden.

Døden til markvogteren
Døden til markvogteren

Døden til markvogteren

    Der Tod zum Flurschützen:
Ein ehrbar Hegemahl hat über Flur und Feld
Dich, Hans! zur Sicherheit, zwar nach Gebühr bestellt;
Jedoch ihr Stab und Spruch kann wider mich nichts nützen:
Ich nehme dich mit fort, den allerbesten Schützen.

Markvogteren

    Der Schütze:
Ich hab' in meinem Amt, was möglich ist, gethan,
Man traf in meiner Flur fast alles richtig an;
Allein für meine Müh' sind dieses die Gebühren:
Daß mich der blasse Tod nun will zum Tanze führen!

Døden til bjergmanden
Døden til bjergmanden

Døden til bjergmanden

    Der Tod zum Bergmann:
Auf, Bergmann! fahr' mit mir in diesen dunkeln Schacht,
Ich habe deinem Leib die Schicht hier zugedacht,
Laß Erz und Schiefer stehn; bereite dich zum Scheiden,
Damit dein Geist erlangt, die Ausbeut' ew'ger Freuden.

Bjergmanden

    Der Bergmann:
Mit viel Gefahr und Müh' grub ich wo Erz geblinkt;
An manchen Klüften hat der Tod mir oft gewinkt.
Nun bringt er meinen Geist auf jene güldnen Gassen,
Wie sollt' ich nicht um Gott das schnöde Gold verlassen?

Døden til soldaten
Døden til soldaten

Døden til soldaten

    Der Tod zum Soldaten:
Marsch Kamrad, auf zur Schlacht, die Ordnung ist gestellt;
Die Stücke sind gepflanzt, frisch, schlag dich durch die Welt;
Erob're diese Gruft, bestürme Wall und Schanzen,
Wir müssen heute noch Viktoria schrei'n und Tanzen!

Soldaten

    Der Soldat:
Ist meine tapfre Faust vor deinem Grimm nicht frei;
Mein kühner Heldenmuth, mein Eisen und mein Blei?
Doch nein; der ich gewohnt, zu kämpfen und zu siegen,
Muß jetzt vor einem Hauch des Todes unterliegen!

Døden til mølleren
Døden til mølleren

Døden til mølleren

    Der Tod zum Müller:
Das Kammrad hast du noch so ziemlich recht gemacht;
Allein beim Mahlen oft dich gar zu gut bedacht.
Komm mit mir in mein Reich; vergiß nunmehr das Metzen,
Ich will dich vom Geräusch hin in die Stille setzen.

Mølleren

    Der Müller:
Ich gieng dem Werke nach recht emsig Tag und Nacht,
Doch bei dem Mahlen hab' ich oft an meinen Tod gedacht.
So hab' ich wissentlich den Mahlgast nie betrogen,
Drum bleibt der Himmel mir beim Sterben auch gewogen.

Døden til pottemageren
Døden til pottemageren

Døden til pottemageren

    Der tod zum Töpfer:
Armsel'ger! dieser Topf ist augenblicks entzwei!
Nun wisse: daß dein Leib demselben ähnlich sey;
Und daß der arme Mensch besteht aus Thon und Erden,
Wozu du alsobald wirst wieder müssen werden!

Pottemageren

    Der Töpfer:
Die Arbeit meines Thons ist zwar so kostbar nicht;
Doch wo des Frevlers Hand mir etwas d'ran zerbricht:
Wird meine schmutz'ge Faust ihm schon die Scherben zeigen -
O weh! hier stört mich der, vor dem mein Mund muß schweigen!

Døden til bødkeren
Døden til bødkeren

Døden til bødkeren

    Der Tod zum Böttger:
Wie sieht's mein Böttger nun mit deiner Arbeit aus?
Leg deine Fässer hin, du mußt ins Toden-Haus!
Mit Triebeln hast du sonst die Reife angeschlagen,
Weil du zum Tode reif, wirst du zur Gruft getragen.

Bødkeren

    Der Böttger:
Die Fässer frisst der Wurm, mich aber frisst die Zeit;
Und alle müssen fort aus dieser Sterblichkeit.
Im Binden ließ ich mich hier unermüdet finden,
Nunmehro will ich mich im Tod mit Gott verbinden.

Døden til maleren
Døden til maleren

Døden til maleren

    Der Tod zum Maler
Ich habe dich noch nie mein lieber Mann bezahlt,
Daß du mich allzuschön und künstlich hast gemalt.
Jetzt halt' ich einen Tanz, den mußt du helfen zieren,
Das sind für deine Müh' die Zahlung und Gebühren.

Maleren

    Der Maler:
Sein eigen Konterfey trifft selten einer recht:
Ich machte auch daher den Tod verdorrt und schlecht.
Und habe nie bedacht, daß dies mein Bildniß wäre,
Als da ich dieser Welt, den Rücken nun zukehre.

Døden til den unge kvinde
Døden til den unge kvinde

Døden til den unge kvinde

    Der Tod zur Jungfrau:
Du siehst recht reizend aus, drum ehe man dich traut:
So hol' ich unverliebt dich jetzt zu meiner Braut
Ich habe keinen Korb noch nie davon getragen,
Du kannst und wirst mir nicht den letzten Tanz versagen!

Den unge kvinde

    Die Jungfrau:
Ich lasse meinen Putz, weil ich's nicht ändern kann,
Und nehm' das Todtenkleid zur letzten Zierde an.
Ihr Schwestern reicht die Hand, dem Bräutigam im Leben,
Die ich im Tode muß, doch nur gezwungen geben.

Døden til den unge mand
Døden til den unge mand

Døden til den unge mand

    Der Tod zum Jüngling:
Fort Jüngling! folge mir zur allgemeinen Ruh',
O sträub' dich nicht so sehr, schließ nur die Augen zu.
Laß alle bange Furcht der Einsamkeit verschwinden,
Dort sollst du eine Schaar von deines Gleichen finden.

Den unge mand

    Der Jüngling:
So soll ich auch schon fort! Wer hätte das gedacht?
Ich, der so manches Schloß, doch in die Luft gemacht!
Nun wird mein Hoffnungsbau frühzeitig eingerissen
Ich wollte bald die Braut und muß die Mutter küssen!

Døden til bogtrykkeren
Døden til bogtrykkeren

Døden til bogtrykkeren

    Der Tod zum Buchdrucker:
Du hast gesetzt, gedruckt manch rührend Todten-Lied,
Jedoch wie steht's um dich? hast du dich auch bemüht,
Auf eine kluge Art: dich in den Stand zu setzen,
Daß mein geschwinder Ruf zum Tanz dich kann ergötzen?

Bogtrykkeren

    Der Buchdrucker:
Ich habe oft gesetzt: man muß einst aus der Welt.
Drum hab' ich klüglich auch fein bald mein Haus bestellt.
Ich setze flugs zuletzt: Wer glaubt, der kann nicht sterben:
"Der Tod bringt ihn dahin, wo er soll Alles erben ! "

Døden til den gamle mand
Døden til den gamle mand

Døden til den gamle mand

    Der Tod zum alten Mann:
Komm, alter Vater! komm, es muß geschieden seyn.
Auf! leg' die Krücke weg; kriech' in den Sarg hinein,
Die Kräfte haben ab, die Jahre zugenommen,
Du sollst durch mich nunmehr zu deiner Ruhe kommen!

Den gamle mand

    Der alte Mann:
Ich folge willig dir; die Kräfte sind verzehrt;
Des Alters Ungemach hat sich bisher vermehrt.
Ich habe längst erlernt die Kunst mit Lust zu sterben
Wohl mir da ich nunmehr kann Salems Ruhe erben.

Døden til bankieren
Døden til bankieren

Døden til bankieren

    Der Tod zum Kaufmann:
Denk' an den Bankerot, den Adam längst gemacht:
Der setzet dich in Schuld und hat mich hergebracht.
Ich fordre meinen Theil an der errungnen Beute
Nur meine Firma gilt, du wechselst sie noch heute!

Bankieren

    Der Kaufmann:
Der letzte Mahner kömmt mich trotzig angerennt;
Doch bin ich nicht fallit; hier ist mein Testament!
Den Geist vermach' ich Gott, das Gut den rechten Erben,
Dem Grabe meine Schuld; den Leib dem Tod' im Sterben!

Døden til sigøjnersken
Døden til sigøjnersken

Døden til sigøjnersken

    Der Tod zur wahrsagenden Zigeunerin:
Komm mit Egypterin, dein Lebensschluß ist da,
Du weist ja selber nicht, daß dir der Tod so nah,
Und willst doch andern viel von Glück und Leben sagen,
Komm, schau in meine Hand, mir pflegt nichts fehl zu schlagen.

Sigøjnersken

    Die Zigeunerin:
Viel Tausenden hab' ich schon etwas prophezeiht
Allein nur bei mir selbst fehlt die Geschicklichkeit
Krystall und Kunst betrügt; sie lassen mich jetzt stecken,
Ich muß, eh ich's gedacht, mich in die Erde strecken.

Kvaksalveren
Kvaksalveren

Kvaksalveren

    Der Storger:
Hier seht ihr meine Herrn des Kaisers eigne Hand:
Hier schaut die Panace die keinen noch bekannt!
Hier ist mein Elixir, wovon die Lahmen sehen;
Die trefflichste Essenz, daß Blinde wieder gehen-

Døden til kvaksalveren

    Der Tod zum Storger:
Und ich, Hanswurst der Tod, setz' Zähne aus und ein;
Schneid' Brüche, stech' den Staar, und heile Hals und Bein
In einem Augenblick und sonder alles Trügen,
Mein Herr! ihr werdet euch in mein Quartier verfügen.

Døden til skuespillerinden
Døden til skuespillerinden

Døden til skuespillerinden

    Der Tod zur Schauspielerin:
Ganz artig hast du oft die Sterbende gespielt;
Allein was Sterben heißt, dabei niemals gefühlt.
Komm, spiel' die Rolle wohl, du mußt nun wirklich lernen,
Vom Schauplatz dieser Zeit dich sterbend zu entfernen.

Skuespillerinden

    Die Schauspielerin:
Hat meine Aktion nicht manches Herz bewegt;
Hat nicht mein Sterbespiel viel Wehmuth sonst erregt?
Jedoch das Spiel ist aus. Den Schauplatz zu entzieren
Will mich der harte Tod nunmehr zum Tanze führen.

Døden til vokshandleren
Døden til vokshandleren

Døden til vokshandleren

    Der Tod zum Wachshändler:
Mei, schau! du brauchst dies Wachs, nur hurtig eingekauft,
Ob kein Provitchen gleich dabei mitunterlauft.
Leg deine Strazze weg, laß andern deine Sachen,
Du mußt beim Todtentanz gleich mit Parade machen.

Vokshandleren

    Der Wachshändler:
Ich kaufte Wachs, so mir die Juden zugebracht;
Doch an mein Leichenlicht hatt' ich noch nicht gedacht.
Der ungetaufte Tod bringt jetzt zum Leid und Schmerzen
Mir ach! zu bald das Wachs zu meinen Leichen-Kerzen.

Døden til sangerinden
Døden til sangerinden

Døden til sangerinden

    Der Tod zur Sängerin
Dein reizender Gesang, dein wohlgesetztes Lied,
So jedes Ohr ergötzt, ja selbst die Herzen zieht,
Hat bei mir keine Kraft; ich bin taub und behende;
Stimm ein Lamento an: dies ist das Lied vom Ende.

Sangerinden

    Die Sängerin:
Mein Stimmchen, welches selbst die Nachtigall besiegt,
Und durch die Melodie ein traurig Herz vergnügt,
Soll nun pausiren? wohl! ich werde wieder singen,
Und einst mit jenem Chor ein Halleluja bringen.

Døden til studenten
Døden til studenten

Døden til studenten

    Der Tod zum Studenten:
Schau, Bruder Studio, mich, den Professor an,
Den weder Pereat noch vivat rühren kann.
Fort, leg' die Pfeife hin, setz' die Bouteille nieder;
Wirf Karten, Knaster weg, und Doris Lobelieder.
Den Degen brauchst du nicht, laß auch die Stiefeln stehn,
Und and're ohne dich anjetzt zu Dorfe gehn.
Von deiner Brüderschaft mußt du dich nun entfernen.
Und gleich das harte Wort: das "Mori" von mir lernen.

Studenten

    Der Student:
Ich lebte bursikos und nach Studenten-Brauch,
Bedachte nicht, daß auch mein Leben nur ein Rauch;
Ich lernte manche Kunst und viele Neben-Sachen
Die mich nicht konnten fromm, viel minder selig machen.
Ihr Brüder lebet wohl! ich muß von hinnen geh'n,
Und bei dem Todtentanz, mit an den Reigen steh'n.
Lernt euch von Eitelkeit und Thorheit bald entfernen,
So kommt ihr hochgelehrt dereinst zur Burg der Sternen.

Døden til danserinden
Døden til danserinden

Døden til danserinden

    Der Tod zur Tänzerin;
A la façon hast du schon manchen Tanz gethan;
Ja deine Fertigkeit trifft man fast nirgends an.
Jedoch du wirst nunmehr mit deinen zarten Füßen
Den alten Todtentanz bestürzet lernen müssen.

Danserinden

    Die Tänzerin:
Mein Tanzen, welches sonst den Großen dieser Welt
Das Herz bezaubern kann, den Blick gefangen hält,
Gefällt dem Tode nicht; ich muß mich nun bequemen,
Aufs Neue Lektion von diesem anzunehmen!

Døden til greven og grevinden
Døden til greven og grevinden

Døden til greven og grevinden

    Der Tod zu Graf und Gräfin:
Ich habe, Graf, mit euch, und Gräfin, nun zu thun!
Ihr möget, wie bisher, in zarten Armen ruhn.
Nur eh' ich euch zur Lust und meinem Tanze lade
Bestellet das Konzert und dann die Serenade.

Greven og grevinden

    Der Graf und die Gräfin.
Gemach! man tanzt und springt; der Spas gehört für euch;
Nein, bei der Lust sind wir einander gar zu gleich.
Wir, die wir auf der Welt uns prächtig konnten paaren
Sind beide invitirt zum Todten-Tantz zu fahren.

Døden til børnene
Døden til børnene

Døden til børnene

    Der Tod zum Kind:
Nimm zarter Säugling an, den frühen Sensenschlag;
Und schlaf hernach Vergnügt bis an den jüngsten Tag!
Wohl dem der zeitig fällt, in meine dürren Hände:
So krönt der Anfang schon ein hochbeglücktes Ende.

Børnene

    Das Kind:
Nicht wund're dich o Mensch, daß auch der Erden Last
Ein kaum gebornes Kind in seinen Umkreis faßt.
Der augenlose Tod kennt weder Stand noch Jahre;
Es ist ein einz'ger Schritt vom Wiegen zu der Bahre.

Døden til kokken
Døden til kokken

Døden til kokken

    Der Tod zum Garkoch:
Genug mein Bruder Koch - die schöne Kunst ist aus.
Nun mein Gesell, der Wurm beschickt den Tisch zum Schmaus,
Und nichts dann übrig bleibt - vom Feste heim zu tragen
Wo dies Banket beginnt und solche Gäste nagen.

Kokken

    Der Koch:
Schaut auf den Braten hin, seht die Pastete an,
Und was zum Appetit ich niedlich's machen kann.
Dies alles hilft mir nichts. Ich muß nunmehr das Essen
Und alle meine Kunst beim Todtentanz vergessen.

Døden til den gamle kvinde
Døden til den gamle kvinde

Døden til den gamle kvinde

    Der Tod zum alten Weibe:
Komm, altes Mütterlein! mit auf die Todtenfahrt
Ich habe meinen Ruf an dich bis jetzt verspart.
Du darfst nun länger nicht auf meine Ankunft harren,
Dein altes kaltes Blut soll augenblicks erstarren.

Den gamle kvinde

    Das alte Weib:
Gottlob und Dank daß auch der grauen Jahre Zahl,
Nun zu dem Ende läuft; da aus dem Jammerthal
Mich dieser Bote ruft. Ich kann mich freudig fassen.
Und da ich längst bereit, mit Lust die Welt verlassen!

Døden til skriftstøberen
Døden til skriftstøberen

Døden til skriftstøberen

    Der Tod zum Schriftgießer:
So manche schöne Schrift hat deine Hand gegossen,
Antiqua, Cicero, Korpus, Cursiv, Fraktur.
Dein Leben ist dabei wie das Metall zerflossen,
Ich zeige dir für jetzt die ausgelaufne Uhr.
Komm folge mir, dein Leib muß nunmehr in der Erden
Die aller Mutter ist, Petit-Cursiv selbst werden!

Skriftstøberen

    Der Schriftgießer
Der Tod scheut keine Kunst, in meiner Jahre Mitte,
Löscht er auch mir bereits die Lebensflamme aus!
Der schwache Körper zwar zu meines Geistes Hütte
Zerfällt in dunkler Gruft nunmehr in Staub und Graus;
Jedoch mein Geist besteht, weil schon mit güldnen Lettern
Im Lebensbuche steht mein Nam' auf ew'gen Blättern.

Døden til børnehjemsinspektørerne

    Der Tod zur Waisenhaus-Inspektion:
Auch ihr sorgt für dies Haus wie männiglich bekannt:
Ja, eure Wachsamkeit, Fleiß, Liebe und Verstand
Rühmt jeder Menschenfreund; doch dies kann nicht verhindern,
Daß ich, der letzte Feind, auch euch als Adams Kindern,
Nicht sollte nahe seyn! Vernehmt den festen Schluß,
Den bei der Konferenz ich euch Vermelden muß:
Ihr müsset insgesammt mit mir von hinnen gehen;
Doch euer Nachruhm wird auf lange Zeit bestehen!

Børnehjemsinspektørerne

    Die Inspektoren:
Das Sterben gehet sonst den Menschen bitter ein;
Doch wollen wir dabei nicht widerspenstig seyn.
Des Himmels Schluß muß mehr als unser Votum gelten,
Wer kann den mächtigen Befehl des Höchsten schelten?
Wir kommen durch den Tod zu jener Herrlichkeit,
Die dem, der Glauben hat, in Salem ist bereit.
Man schreibe dieses nur auf uns're Todten-Bahren:
Wer wohl gelebet hat, der kann nicht übel fahren!

Døden til børnehjemsinspektørerne
Døden til børnehjemsinspektørerne

Døden til børnehjemsinspektørerne

Darf meine Herrn! ich mich zu Ihnen wagen,
Darf ich vielleicht auch was zu den Entschlüssen sagen,
Die in der Konferenz zu der Sie sich bemüh'n
Aufs Waisenhauses Wohl so rühmlich sich bezieh'n?
Vergessen Sie doch nicht, den einmal festen Schluß:
Daß die Inspektion mir einst auch folgen muß!

Børnehjemsinspektørerne

    Die Inspektion:
Dies Wort darf nicht erst jetzt, der wahre Christ erfassen,
Wir wissen es schon längst, daß wir einmal erblassen.
Dahero werden wir bei unseren Entschlüssen
Auch diesen festen Schluß stets zu bedenken wissen.
Er komme, wenn er will, denn nicht für diese Zeit
Schuf uns der ew'ge Gott; nein! für die Ewigkeit!

Døden til børnehjemsinspektørerne
Døden til børnehjemsinspektørerne

Døden til børnehjemsinspektørerne

Ihr Herren nehmt die Schrift von meiner dürren Hand,
Ich bin kein Menschenkind, doch hier nicht unbekannt;
Ich suche keinen Rock; verlang' auch nichts zu essen,
Der Tod und seine Schaar muß Kost und Kleid vergessen.
Ihr habt mich recipirt, so oft man mich gemalt,
Ich hab' euch nie gedankt, viel wen'ger was bezahlt.
Lest meine Denkschrift jetzt: Ihr müsset einmal sterben,
Sorgt für dies Waisenhaus, Ihr sollt den Himmel erben!

Børnehjemsinspektørerne

    Die Inspektion des Waisenhauses:
Uns hat dein bleiches Bild und jene letzte Nacht
Noch nie in Furcht gesetzt, auch niemals Angst gemacht.
Der Schluß ist uns bekannt: Wir müssen einmal scheiden
Und hierzu wollten wir uns stündlich wohl bereiten.
Wir sehen deinen Tanz oft mit Bewegung an
Und thun bei unserm Amt, was man nur immer kann.
Ein jeder der von uns hier redlich Haus gehalten.
Wird als ein treuer Knecht was Größres einst verwalten!

Døden til børnehjemsinspektørerne
Døden til børnehjemsinspektørerne

Døden til børnehjemsinspektørerne

Schon lange folgtet ihr dem kalten Todte nach,
Zu heilen, wo ich schlug, zu stützen, wo ich brach.
Kaum schlich mein Zug dahin, mit Bahre, Kreuz und Träger
Da traten tröstend ein die treuen Waisenpfleger.
Manch abgehärmtes Kind, das ich mir schon erkohr,
Ward wieder aufgenährt und blühte frisch empor.
Ich hab' euch gute Frist und schönen Raum gegeben:
Nun gilt's, ihr starken Herrn! Jetzt fordr' ich euer Leben!

Børnehjemsinspektørerne

    Die Inspektion:
Wer treu das Werk geführt, das Gott ihm anvertraut,
Dem nie vor deinem Frost, und nie vor Sterben graut,
Vielleicht tritt unserm Bild einst Mancher noch entgegen,
Und spricht die Namen aus, mit Liebe, Dank und Segen;
Vielleicht, man führt die Braut, bekränzt, vom Traualtar,
Und zeigt im Waisensaal, durch wen sie glücklich war.
Drum wird der Vater dort ein Räumchen für uns haben,
Und Andre sich erseh'n, zu reichen gute Gaben!

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