Berns dødedans

Slutningen på Bern's dødedans. Kopi af Albrecht Kauw.
Bern's dødedans. Maleren afbrydes af Døden
Frölich: Døden og horen
Hore

Huldreich (Ulrich) Frölich var den første, der udgav en kopi af teksten fra Basels dødedans i sin bog fra 1581.

Syv år senere, i 1588, udgav Frölich en bog udelukkende om dødedanse, nemlig Zwen Todentäntz, deren der eine zu Bern […], der ander aber zu Basel, […]. Dermed var Frölich også den første i verden til at udgive teksten fra Bern's dødedans.

Uretfærdigt nok har Frölich aldrig fået meget ære for disse to verdensrekorder, og det skyldes måske, at hans bog er meget forvirrende. Det meste af bogen følger Basels dødedans og er illustret med (dårlige) kopier af Holbein's dødedans og med parallelle latinske oversættelser. Derefter kommer de figurer, der ikke fandtes i Basel, men som var illustreret af Holbein, og til sidst de figurer, der hverken fandtes i Basel eller hos Holbein, og som måtte illustreres med tilfældige træsnit (to eksempler til højre).

Derfor blev teksten fra Bern fordelt udover bogen i tre grupper: Dels grupperet efter hvorvidt de samme figurer optrådte i Basel eller hos Holbein, og dels sorteret i samme rækkefølge som i Basel.

Frölich: Døden og astrologen
Astrolog

Alt i alt gengav Frölich samtlige 92 vers fra dansen i Bern. Som nærværende side viser, var teksten komplet, men resultatet var fuldstændigt uoverskueligt for læseren. Frölich adskilte de to danse ved at skrive sidenumre med romertal, hvis teksten var fra Bern, og arabertal, hvis den var fra Basel (bortset fra ågerkarlen, der ikke findes i Bern, men alligevel har sidenummer xlix).

Men selvom den stakkels læser gennemskuede dette, havde man stadig ikke en chance for at regne rækkefølgen af Bern's vers ud. F.eks. kommer de to første vers fra Bern i starten af bogen sammen Adam og Eva, mens de fem næste kommer til allersidst i bogen blandt de vers, der kun findes i Bern. Disse fem vers afsluttes med: »Ende des Bernischen Todentantzes«, selvom der — i den korrekte rækkefølge — er 85 vers tilbage.

Her kommer Frölich's tekst i den rækkefølge, som mere moderne forskere, Adolf Fluri og Paul Zinsli, mener er den rigtige:

    Adam vnd Eva:
Von des Teuffels vergifften Zung
Hat der Todt sein ersten Vrsprung,
Herschet vber die Menschen gantz:
Wir müssen all an seinen Tantz.

Eva ist vast schuldig daran,
Sie gab den Todt auch ihrem Mann,
Des müssen wir groß leiden noht,
Wann daher kompt der bitter Todt.

    Moses mit den x. Gebotten.
Kein bleiben ist in dieser Zeit,
Wir fahren all hin ferr vnd weit,
Sylber vnd Gold hilfft vns nicht hie,
Weißt niemandt auch wann oder wie.

Doch sind die zehen G'bott vns geben,
Von vnserm Gott ins Ewig Leben,
Welcher an selben glaubt mit fleiß,
Wird kommen in das Paradeiß.

Reumen, in welchen angezogen, was Christus vom Todt, vnd der Todt von Christo meldet:
JHr Menschen all sehen mich an,
Den Todt ich auch erlitten han,
Williglich mit der Marter mein,
Euch all erlöst von Todes pein.

    Der Todt:
Allein der HERR vber all Herren,
Mocht sich selbs wol meins G'walts erwehren:
Sein Todt ist gsyn mein Todt vnd Sterben,
Dardurch er euch wolt Gnad erwerben,

Ein grosser Hauffen Todtenbein, darbey nachfolgende Carmina verzeichnet:
HIe ligen all vnsere Bein,
Zu vns her tantzen groß vnd klein,
Die jhr jetz sind, die waren wir,
Die wir jetz sind, die werden jhr.

    Der Todt zum Bapst:
Wie g'fallen Euch Herr Bapst die ding,
Jhr tantzen auch an diesem Ring:
Die dreyfach Kron mußt Jhr mir lon,
Vnd ewers Sessels rühwig stohn.

    Bapst antwort dem Todt:
Auff Erdt schein groß mein Heiligkeit,
Die thorect Welt sich vor mir neigt,
Alß schlüß Ich auff das Himmelreich,
So bin Ich jetzt auch selbs ein Leich.

    Der Todt zum Cardinal:
Tantzen hernach Herr CARDINAL,
Jhr brauchten G'walt ohn alle zal:
Der wird Euch itzt nicht nützen vil,
Sich Ewer Leben enden will.

    Antwort:
Wiewol ichs Bapstumbs Stützen was,
Will doch der Todt nicht trachten das:
Die Welt hielt mich in grossen Ehren,
Des Tods mag ich mich nicht erwehren.

    Der Todt zum Patriarch:
Herr Patriarch Ertzvatter g'nannt,
Wie heilig ist doch ewer Standt:
Vnschuldig Blut begert ewer Hut,
Jhr must auch sterben, habt vergut.

    Antwort:
Groß jrrdisch Priester hat vns g'macht,
Der Bapst in tieffer finstrer Nacht:
Diß heilig Ampt hat er mir geben,
O Todt warumb nimbst mir danns Leben.

    Der Todt zum Bischoff:
Die Lauten schlah ich süß vnnd fyn,
Herr Bischoff tantzen mit mir hin:
Der Richter jetzt von euch gern hört,
Wie jhr sein Schäflin habt ernehrt.

    Antwort:
Ich habs dermassen g'weidet all,
Daß mir keins bliben ist im Stall:
G'rad wie ein Wolff fraß ich die Schaff,
Jetzt find ich drumb grawsame Straff.

    Der Todt zum Apt:
Herr Apt jhr sind groß darzu feiß,
Springen mit mir an diesen Kreiß:
Wie schwitzen jhr so kalten Schweiß,
Pfuch pfuch jhr lond ein grossen Scheiß.

    Antwort:
Die Schlecklein hand mir wol gethan,
Groß Gut hab ich in Henden g'han:
Zu meins Leibs Wollust hab ichs g'wendt,
Mein Leib wird jetz von Würmen g'schendt.

    Der Todt zum Priester:
Jhr Priester vom Bapst außerkohrn,
Mercken wol auff das Todtenhorn:
Wie handlen jhr mit Christenblůt,
Ich reiß euch ab diesen Kutzhůt.

    Antwort:
Mein Ampt richt ich mit singen auß,
Ich fraß der Armen Wittwen Hauß:
Mit falschem Opff'r verhieß ichs Leben,
Todsnoht will mir den Lohn drumb geben.

    Der Todt zum Doctor der H. Geschrifft.
Herr Doctor jhr sind G'lehrt vnd wyß,
Euch gleichet keiner zu Paris:
So wol könnt jhr nicht disputieren,
Dann ich will euch von hinnen führen.

    Antwort:
All meine tag hab ich verzehrt
Daß ich der Bäpst Recht wurd gelehrt:
So ich die Sach beim Liecht besich,
Nutzts weder andere noch mich.

    Der Todt zum Astrologo:
Herr Meister last euch nicht betriegen,
Man mag des Himmelslauff nicht biegen:
Was wilt von langem Leben schreiben,
Vber sein zeit kein ding mag bleiben.

    Antwort:
Den Lauff des Himmels kan ich wol,
Vnd weiß was durchs jar b'schehen soll:
Aber mein Stund ist mir verborgen,
Ich sterb gleich Abends oder Morgen.

    Der Todt zum Ritter mit dem schwartzen creutz:
Ritter, Bruder auß Gottes krafft,
Jhr habt viel guts dem Glauben g'schafft,
Vnd auch beschirmt die Christenheit,
Den Todt versuchet mit Mannheit.

    Antwort:
Mit Türcken, Heyden han ich g'stritten,
Von Vngleubigen viel erlitten,
Mit keim sterckern hab ich gerungen,
Der mich alß der Todt hab gezwungen.

    Der Todt zum München:
Jhr München mesten euch gar wol,
Jhr stecken aller Sünden voll:
Sind reissend Wölff in eim Schaafskleid,
Jhr müssen tantzen, wers euch leid.

    Antwort:
Also hand wir die Welt verlassen,
Daß wir auff Gassen vnd auff Strassen
Der welt sind gsyn ein vberlast:
O Todt wie ringst mit vns so vast.

    Der Todt zur Eptissin:
Gnad fraw EPTISSIN last euch lingen,
Jhr müssen mit mir vmbher springen:
Habt jhr die Jungkfrawschafft recht g'halten,
Ist gut, Gott wöll der Sprüngen walten.

    Antwort:
Singen vnd lesen Tag vnd Nacht
Hat mich vnd andre schier taub g'macht,
Vnd hab des nicht ein Wort verstanden,
Der Tod ist mir zu früh verhanden.

    Der Todt zum Waldbruder:
Findt ich dich da mit deinem Bart,
Bruder du must auff Todtenfahrt:
Ich hab dich lang g'sucht hin vnd har,
Nun schick dich, schick dich, mit mir fahr.

    Antwort:
Wie kompt in mich vom Todt ein grawsen,
Bin sicher nicht in der Waldclausen:
Was nützt mich jetz mein härin Kleid,
So ich auch muß auß dieser Zeit.

    Der Todt zur Beginen oder Nunnen:
Kum her Begin im grawen Kleyd,
Must tantzn, dir seys lieb oder leid:
Jetzt must den Weg auch selber gahn,
Den du den Krancken zeigtest an.

    Antwort:
Den Siechen wacht ich Tag vnd Nacht,
Den Todt hab ich jhn leicht gemacht:
Jetzt bin ich an demselben ort,
Vnd find daß nichts helffen die Wort.

    Der Todt zum Keiser:
Herr Keiser nun ergebt Euch drein:
Dann hie muß es nur tantzen seyn,
Trügen jhr noch ein zweyfach Kronen,
Wirdt Ewer der Todt micht verschonen.

    Antwort:
All Diener mein, Ritter vnd Knecht/
Weichen von mir in diesem G'fecht:
Han ich je g'han auff Erden G'walt,
Ist es doch jetzt ein andre G'stalt.

    Der Todt zum König:
Herr König frisch auff vnnd daran,
Der Todt will Ewer Leben han:
Zum Beinhauß müst jhr thun ein Sprung,
Weren jhr so reich vnd jung.

    Antwort:
Silber vnnd Goldt hatt ich vast vil,
Der Todt mirs nicht vergünnen will:
Mein Bürisser vnd groß Geschütz
Sind mit itzt nicht eins hellers nütz.

    Der Todt zur Keyserin:
Keiner Zierd, noch schönen G'stalt ich schon,
Acht darzu nicht der guldin Kron,
Ich nimm die Frawen mit dem Herren,
Thu sie den Todtentantz auch lehren.

    Antwort:
Jungkfrawen, Dienerin hab ich viel,
Jhr keine für mich streitten will,
Mit diesem Todt den strengen Tantz
Die Welt hat mich verlassen gantz.

    Der Todt zu der Königin:
Frauw Königin jhr sindt zart erzogen,
Hören auff des Tods Fidelbogen:
Jhr habt viel Kleyder, Edelg'stein,
Hilfft euch nicht vor dem Todtenbein.

    Antwort:
Ach ach ich muß zun Todten gan,
Vmb hilff wen soll ich růffen an?
In diesen grossen nöhten mein,
Mir ist mein Hertz voll angst vnd pein.

    Der Todt zum Hertzog:
Herr HERTZOG, ey wie leuchten jhr,
Nicht anders dann ein jrrdin G'schirr:
Jhr müst jetzt alle ding verlan,
Vnnd mit dem Todt zum Grabe gahn.

    Antwort:
Ach Gott muß ich so gäling scheiden.
Von Landt, Leut, Weib, Kindt, Gelt vndd Kleiden,
Silber vnd Goldt, Ketten vnnd Ring,
Das ist ein groß erschrocken ding.

    Der Todt zum Graffen:
Mechtiger Graff, sehen mich an,
Den Reiffigen Zeug last still stahn,
Den Erben befehl'n ewer Landt:
Dann jhr müst sterben jetz zu handt.

    Antwort:
Von Edlem stammen komm ich her,
Der Todt sagt mir jetz böse Mär:
Mein Herrschafft wolt ich lenger niessen,
O Todt wilt mir danns Leben b'schliessen.

    Der Todt zum Ritter:
Du Strenger thewrer RITTER gut,
Du soltest han in trewer hut,
Wittwen, Weysen vnd G'rechtigkeit,
Vnd allzeit seyn in Todt bereit.

    Antwort:
Drumb ich nicht vng'rechts mocht vertragen,
Ward ich zu einem Ritter g'schlagen:
Stürmpt deshalb Stett, Schlösser vnd Bürgen,
Jetz will mich der Todt auch erwürgen.

    Der Todt zum Juristen:
Die G'rechtigkeit sucht ein Jurist,
Das Recht verkehrt dieser Lurist.
Wer nun baß treff die rechte Ban,
Mag dest baß in Todsnoht bestan.

    Antwort:
Von Gott sind alle Recht geflossen,
In meinen Büchern sind sie b'schlosen,
Dieselben soll der Mensch nicht biegen,
Es sey Frieden oder Kriegen.

    Der Todt zum Fürsprech:
Gnad Herr Fürsprech nun mercket eben,
Ich sprich euch bald ab ewer Leben,
Drumb g'sehn wie wölin jhr euch versprechen:
Dann Gott wird alles Vnrecht rechen.

    Antwort:
Manchem thet ich mit fleiß sein Wort,
So ich von grossen Gaaben hort,
Da kondt ich bald die Vrtheil schieben,
Der bitter Todt will mirs vertryben.

    Der Todt zum Doctor:
Artzet, wiewol man euch solt ehren,
Will sich der Todt doch nicht dran kehren;
Jhr habt nie g'schriben, g'sehn oder g'lesen,
Daß jemandt vor dem Todt möcht g'nesen.

    Antwort:
Von der Erd schuff Gott die Artzney,
Die Kreuter kannt ich wol vnd frey:
Purgatzen kondt ich geben gut,
Der todt den Harn mir brechen thut.

    Der Todt zum Schultheß:
Herr Schultheß nun der Todt ist hie,
Besinnet euch wol, was vnd wie,
Vor Gott jhr wölln dann zumal sagen,
So vber euch jemandt wurd klagen.

    Antwort:
Mein Regierung ist nicht ein G'walt,
Ich wach vnd richt in Dieners g'stallt:
Statt, Landt vnd Burger lest sich dran,
Noch mag ich dem Todt nicht entgahn.

    Der Todt zum Jüngling:
Edler Jüngling, schön, jung vnd reich,
Sich wem du endtlich werdest gleich:
Dein Adel solst mit zucht wol zieren,
Dein Leben wirst sonst bald verlieren.

    Antwort:
In frewd hatt ich ein guten Muth,
Das bracht mein G'sundtheit vnd jung Blut:
Ach ich solt hie viel lenger leben,
So will der Todt mir zeit nicht geben.

    Der Todt zum Rhatsherren:
Rhatherr, lieber nun rhaten wol,
Vnd lernen wie man sterben soll:
Rhaten dem Reichen alß dem Armen,
So wird sich Gott ewer auch erbarmen.

    Antwort:
Zu Gott hab ich mein zuversicht,
Der zum Rhatsherren selber spricht:
Welche die G'rechtigkeit verbringen,
Vor Gott mag jhnen nicht mißlingen.

    Der Todt zum Vogt:
Herr Vogt ich musse euch recht weisen,
Ewrn Leib werden die Würm bald speisen:
In grossen Ehren sind jhr g'sessen,
Euch werden Würm vnd Schlangen fressen.

    Antwort:
Was hilfft groß Reichthumb vnd Palläst,
Des gleichen auch viel Pracht vnd Fäst:
Hett ich aller Welt Gut allein,
Deckt mich zu letst ein kleiner Stein.

    Der Todt zum Burger:
Burger nun mach dein Testament,
Dein Leben ist zum End gewend:
Dein Hauß vnd Hof must du verlan,
Vnd ein Maurischges Täntzlein han.

    Antwort:
Ich sucht stets der Statt Nutz vnd Ehr,
Was mich gut dunckt, da macht ichs mehr:
Bey meiner G'sellschafft war mir wol,
Ach daß ich sie verlassen soll.

    Der Todt zum Kauffmann:
Kum her KAUFFMANN mit deim Karnier,
Hettst tausent Gulden oder vier,
Auch auff dem Meer hundert Galee,
Noch must sterben mit ach vnd wee.

    Antwort:
All Tag vnd Nacht must ich stäts wachen,
Wollt ich mein Kinder zu Herrn machen:
Dat Gut hat b'sessen gantz mein Hertz,
Muß ich darvon, bringt mir viel schmertz.

    Der Todt zur Witfrawen:
Witfraw ich kan euch das wol deuten,
Habt jhr schon nie mit armen Leuten,
Mit fasten, betten g'sucht langs Leben,
So müst jhr dannoch ein Hut geben.

    Antwort:
Durch mein fürg'nomne erbare weiß,
Meynt ich zu erlangen Lob vnd Preiß,
Auch langes Leben mit g'sundtheit,
Sampt fried vnd ruh in Ewigkeit.

    Der Todt zur schönen Tochter:
Tochter jetz ist schon hie die Stund,
Bleich wird werden dein roter Mund:
Dein Leib, dein Ang'sicht, Haar vnd Brust,
Der Todt wird mach'n zu faulem Mist.

    Antwort:
O Todt, wie grewlich greiffst mich an,
Mir will mein Hertz im Leib zergahn:
Ich war verpflicht eim jungen Knaben,
So will der Todt mich mit jhm haben.

    Der Handtwercksmann:
Du Handtwercksmann must mit mit dran,
Drumb all dein Werckzeug lasse stahn,
Damit ernehrt hast Weib vnd Kindt:
Dein G'win verschwindt gleich wie der Windt.

    Antwort:
Bey Glauben ich das sagen mag,
Daß ich kein ruh hatt Nacht vnd Tag,
Mocht dennocht kaum mein Kindt ernehren,
Noch wolt ich michs Tods gern erwehren.

    Der Todt zum Bettler:
Hör armer Mann nun g'heb dich wol,
Der Todt dich bald erlösen soll:
Hör auff bettlen das Täglich Brot:
Dann du wirst gnug han mit dem Todt.

    Antwort:
Viel hunger leid ich hie auff Erden,
Möcht auch micht gesundt noch reich werden:
Noch wolt ich lieber also leben,
Dann mich dem harten Todt ergeben.

    Der Todt zum Kriegsmann:
Ein Kriegsmann wardst in mancher Schlact,
In grosser G'far auch Tag vnd Nacht:
Dein Leben war dir dick beym Zil,
Der Todt mit dir jetz streitten will.

    Antwort:
Im streitten war ich vornen dran,
Vnd hielt mich alß ein redlich Mann:
Ich wär nie g'wichen vmb ein Schritt:
Jetz flöh ich gern, so mag ich nit.

    Der Todt zur Huren:
Mein liebe Diern nun g'heb dich wol,
Dein Hertz groß Ruh jetzt haben soll:
Verlaß bald dein Sündtliches Leben,
Vnd merck auff mein Sackpfeiff gar eben.

    Antwort:
Ach daß ich hab so schendtlich g'lebt,
Vnd mein Gott nie vor Augen g'hebt:
Sondern dem Leib g'sucht allen Lust,
Jetzt hilffts mich nicht, ist alls vmbsunst.

    Der Todt zum Koch:
Du feißter Koch, in mancher Reyß,
Hast kochet viel seltzamer Speiß,
Dein Bauch hast g'mestet wie ein Schweyn,
Den Würmen wirst du Wildbret seyn.

    Antwort:
Mich will die herte Red erschrecken,
Mag weder Wein noch Speiß mehr schmecken:
Die häfenschleck sind mir empfallen,
Mir ists alls bitter wie ein Gallen.

    Der Todt zum Bawer:
Du Bawr, magst auch micht lenger bleiben,
Der Todt will dich von hinnen treiben:
Ein andern lasse das Korn dröschen:
Dann dir wird bald das Liecht erlöschen.

    Antwort:
Ey nun hör auff Todt, leg dein Zorn,
G'sichst nicht daß ich wolt säyen Korn:
Wilt du den Bawrn nemmen das Leben,
Wer will dann mehr der Welt Brot geben.

    Der Todt zum Narren:
Heb still du Narr vnd grosser Gauch,
Must sterben mit den Weisen auch:
Wann der Todt sicht lauter nicht an,
Ob weiß oder narrecht sey der Mann.

    Antwort:
Wiewol viel Narren in der Welt,
Mehr, alß ich, lieb haben das Gelt:
So wolt ich doch gern fahrn dahin,
Wann auff Erd kein Narr müste syn.

    Der Todt zu des Malers Fraw:
Ey Fraw das Kindt must du mir lahn,
Es muß tantzen vnd kan nicht gahn:
Es ist weger du lassests sterben,
Es möcht vieleicht zum Buben werden.

    Antwort:
O Todt wie bist so thumb vnd blindt,
Nimmst mit dem Mann auch mir das Kindt:
Das kan ich nicht wol vberkon,
Muß zu letzt leider auch darvon.

    Der Todt zum Juden:
Jhr Juden vngleubige Hündt,
Könnt jhr noch so viel List vnd Fündt,
Müst jhr sterben in Ewigkeit:
Jhr verleugnen die Christenheit.

    Antwort:
O wie sind wir so gantz betrogen,
Die Rabi hands vns alls erlogen:
Sie gaben vns viel falsche G'satz,
Mors führt vns auff den Hellschen Platz.

    Der Todt zum Maler:
O Manuel, aller Welt figur
Hast du gemalt an diese Mur:
Nun must sterben, da hilfft kein Fundt,
Bist nicht sicher minut noch Stundt.

    Antwort:
Hilff ewiger Heylandt ich dich bitt,
Dann allhie ist keins bleiben nitt:
So mir der Todt mein Red wird stellen,
So b'hüt euch Gott mein lieben G'sellen.

    Vom Jüngsten Gericht:
WEr diß Figuren schawet an,
Es sind Jung, Alt, Weyb oder Mann,
Sollen trachten, daß wie der Windt,
Alle ding vnbestendig sind:

Doch wiß ein jeder Mensch gar eben
Nach dieser Zeit ist auch ein Leben,
Das steht in Frewden oder Pyn,
Ein jeder lug wo er wöll hin:

Dann der Richter wird seyn so g'recht,
Dem Herren lohnen wie dem Knecht,
Vnd wird sein Vrtheil ewig b'stohn,
Gott helff vns in des Himmelsthron.

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