Dette er en sammenligning af teksten i Jacques-Antony Chovin's bog om dødedansen i Basel, nemlig Todten-Tanz fra 1744 med teksten i Matthäus Merian's Todten-Tantz fra 1649.
Den største forskel (som ikke fremgår af denne sammenligning) er, at Adam og Eva i Paradis er forkortet fra otte kedelige vers til kun to.
I denne sammenligning ignorerer vi accenter, tegnsætning, store bogstaver, dobbelte bogstaver og forskelle, der skyldes ombytning af i/j/y, u/v, ß/ss, ay/ey/ei, ck/k, hl/l, hr/r og tz/z. I slutningen af det enkelte ord ignoreres også forskelle mellem hth/ht/th, ndt/nd/nnt/nt, rd/rt/rdt/hrt, nn/n, dt/d, tt/t og lt/ld.
Sletninger er markeret med rødt,
og tilføjelser med grønt.
Eller med andre ord: rødt er de variationer, der findes i
Chovins Todten-Tanz fra 1744.
Der Prediger spricht, Dan. Danielis am 12. Capitel.
VIel aus den, die im Staub der Erden
Schlaffen, die sollen wieder werden
Erwachen: ein Theil ewig leben,
Dem andern Theil dem wird er geben
Ein hart Urtheil zur ewigen Schmoch:
Die müssen aber kommen hoch,
Welch haben andere bericht fein,
Werden gläntz'n wie des Himmels Schein:
Diese aber werden gepriesen, geprisen,
So die Meng zur Frommkeit gewiesen, gewisen,
Scheinen wie Stern am Firmament,
Werden seyn ewiglich ohn End.
O Mensch betracht, Und nicht veracht,
Hie die Figur, All Creatur
Die nimmt der Tod Früh und spoht spot,
Gleichwie Gleich wie die Blum Im Feld zergoht.
Tod zum Pabst. Bapst.
KOmm heiliger Vatter werther Mann,
Ein Vor Tantz Vortantz müst ihr mit mir han:
Der Ablaß euch nicht hilfft davon, darvon,
Das zweyfach Creutz und dreyfach Cron.
Antwort des Pabsts.
HEilig war ich auf Erd genannt,
Ohn GOtt der höchst führt ich mein Stand:
Der Ablaß thät mir gar wohl lohnen,
Nun will der Tod mein nicht verschonen.
Tod zum Käyser.
HErr Käyser mit dem grauen grawen Bart,
Eur Reu Euwr Reuw habt ihr zu lang gespart,
Drum sperrt euch nicht, ihr müßt darvon,
Und tantz'n nach meiner Pfeiffen Thon.
Antwort des Käysers Der Keyser.
ICh kunnte das Reich gar wohl mehren
Mit Streiten, Fechten, Unrecht wehren:
Nun hat der Tod überwunden mich,
Daß ich bin keinem Käyser gleich.
Tod zur Käyserin.
ICh tantz euch vor Frau Fraw Käyserin,
Springen hernach, der Tantz ist mein:
Eur Hof Leut Euwr Hofleut sind von euch gewichen,
Der Tod hat euch hie auch erschlichen.
Antwort der Die Käyserin.
VIel Wollüst hat mein stoltzer Leib,
Ich lebt als eines Käysers Weib:
Nun muß ich an diesen Tantz kommen,
Mir ist all Muth und Freud Frewd genommen.
Tod zum König.
HErr König! eur Ewr G'walt hat ein End,
Ich führ euch hie bey meiner Händ Hend,
An diesen dürren Brüder Tantz,
Da giebt gibt man euch des Todes Krantz.
Antwort des Königs. Der König.
ICh hab gewaltiglich gelebt,
Und in hohen Ehren geschwebt:
Nun bin ich in des Todes Todtes Banden,
Verstricket sehr in seinen Handen.
Tod zur Königin.
FRau FRaw Königin eur Freud Euwr Frewd ist aus,
Springen mit mir ins Todten Haus,
Euch hilfft kein Schöne, Gold noch Geld,
Ich spring mit euch in jene Welt.
Antwort der Die Königin.
O Weh und Ach, O weh und immer,
Wo bleibt ist jetzund mein Frauenzimmer, Frawenzimmer,
Mit denen ich hatt Freuden Frewden viel:
O Tod, thu g'mach, mit mir nicht eil.
Tod zum Cardinal.
SPringen auf mit dem rothen Hut,
Herr Cardinal, der Tantz ist gut:
Wohl geseegnet habt ihr die Leyen,
Ihr müßt auch jetzund an den Reyen.
Antwort des Cardinals. Der Cardinal:
ICh war ware mit Päbstlicher Bäpstlicher Wahl
Der heiligen Kirchen Cardinal:
Die Welt hielt mich in grossen Ehren,
Noch mag ich michs Tods Todts nicht erwehren.
Tod zum Bischoff.
EUer EVwer Würde hat sich verkehrt,
Herr Bischoff weis und wohlgelehrt:
Ich will euch in den Reyen ziehen,
Ihr mögen dem Tod nicht entfliehen.
Antwort des Bischoffs. Der Bischoff:
ICh bin gar hoch geachtet worden,
Dieweil ich lebt in Bischoffs Orden;
Nun ziehen mich die Ungeschaffnen
An ihren Tantz als einen Affen.
Tod zum Hertzog.
HAbt ihr mit Frauen Frawen hoch gesprungen,
Stoltzer Hertzog ists euch wohl g'lungen:
Das müst ihr an dem den Reyen büssen,
Wohl her g'lust euch die Todt'n zu grüssen.
Antwort des Hertzogs. Der Hertzog:
O Mord muß ich so flux darvon,
Land, Leut, Weib, Kind dahinten dahinden lon:
So erbarm sich GOtt in seim Reich,
Jetzund werd ich meim Täntzer gleich.
Tod zur Hertzogin,
Frau FRaw Hertzogin sind wohlgemuth, wolgemut,
Ob ihr schon sind vom edlen Blut,
Hochgeachtet auf dieser Erd,
Hab ich [euch] dennoch lieb und werth.
Antwort der Die Hertzogin.
ACh GOtt der armen Lauten Thon,
Muß ich mit dem Greuling Grewling darvon,
Heut Hertzogin, und nimmermeh,
Ach Angst und Noth! O weh, O weh.
Tod zum Grafen.
HErr Graf gebt mir das Botten Brod, Bottenbrodt,
Es zeucht euch hin der bitter Tod:
Laßt euch nicht reuen rewen Weib und Kind,
Ihr müßt tantzen mit diesem G'sind.
Antwort des Grafen. Der Graff:
IN dieser Welt war ich bekannt,
Darzu ein edler Graf genannt:
Nun bin ich von dem Tod gefällt, gefellt,
Und her an diesen Tantz gestellt.
Tod zum Abt. Apt:
HErr Abt Apt ich zieh euch die Yfflen ab,
Deßhalb nutzt euch nicht mehr der Stab:
Sind ihr g'wesen ein guter Hirt
Hie eurer ewrer Schaaf, die Ehr euch wird.
Antwort des Abts. Der Apt:
ICh hab mich als ein Abt Apt erhebt,
Und lang in hohen Ehren g'lebt:
Auch setzt satzt sich niemand wider mich,
Dannoch Dennoch bin ich dem Tod geleich.
Tod zum Ritter.
HErr Ritter ihr sind angeschrieben,
Ritterschafft die müssen ihr trieben: treiben,
Mit dem Tode und seinen Knechten,
Es hilfft weder streiten noch fechten.
Antwort des Ritters. Der Ritter:
ICh als ein strenger Ritter gut,
Hab der Welt dient mit hohem Muth:
Nun bin ich wider Ritters Orden,
An diesen Tantz gezwungen worden.
Tod zum Juristen.
ES hilfft da kein Fund noch Hofieren,
Kein Aufzug, oder Appellieren:
Der Tod zwinget alle Geschlecht,
Darzu geistlich und weltlich Recht.
Antwort des Juristen. Der Jurist:
VOn GOtt all Recht gegeben sind,
Wie man die in den Büchern findt:
Kein Jurist soll dieselbig biegen,
Die Lug hassen, die Wahrheit lieben.
Tod zum Rathsherrn.
SInd ihr ein Herr g'wesen der Stadt, Statt,
Den man im Rath gebrauchet hatt:
Habt ihrs wohl g'rathen, ists euch gut,
Wird euch auch abziehen den Hut.
Antwort des Rathsherrn. Der Rathsherr:
ICh hab mich g'flissen Tag und Nacht,
Daß der G'mein Ghmein Nutz werd betracht:
Sucht Reich und Armer Nutz und Ehr,
Was mich gut dunckt, macht ich das mehr.
Tod zum Chorherrn. Chorherren:
HErr Chorpfaff habt ihr g'sungen vor,
Viel süß Gesang in eurem euwerm Chor:
So merken auf der Pfeiffen Schall,
Verkündigt Verkündet euch des Todes Fall.
Antwort des Chorherrn. Der Chorherr:
ICh sange als ein Chorherr frey,
Von Stimmen manche Melodey,
Des Todes Pfeiff thönt dönt dem unglych,
Sie hat so sehr erschröcket erschrecket mich.
Tod zum Doctor.
HErr Doctor b'schaut b'schawt die Anatomey
An mir, ob sie recht g'machet sey:
Dann du hast manchen auch hing'richt,
Der eben gleich, wie ich jetzt sicht.
Antwort des Doctors. Der Doctor:
ICh hab mit meinem Wasserb'schauen, Wasser bschawen
Geholffen beyde Mann und Frauen: Frawen:
Wer b'schaut b'schawt mir nun das Wasser myn,
Ich muß jetzt mit dem Tod dahin.
Tod zum Edelmann.
NUn kommet her ihr edlen Degen,
Ihr müsset hier hie der Mannheit pflegen:
Mit dem Tod, der niemand verschont,
Geseegnet euch, so wird euch g'lohnt. g'lont.
Antwort des Edelmanns. Der Edelmann:
ICh hab gar manchen Mann erschreckt,
Der mit dem Harnisch war bedeckt:
Nun ficht mit mir der grimme Tod,
Und bringt mich gar in grosse Noth.
Tod zur Edelfrauen. Edelfrawen:
VOm Adel Frau Fraw laßt euer euwer Pflantzen,
Ihr müsset jetzt hie mit mir tantzen:
Ich schon nicht euers euwers geelen Haar,
Was seht ihr in den Spiegel klar?
Antwort der Edelfrauen. Die Edelfraw:
O Angst und Noth wie ist mir b'schehen,
Den Tod hab ich im Spiegel g'sehen:
Mich hat erschröckt erschreckt sein greulich grewlich G'stalt,
Daß mir das Hertz im Leib ist kalt.
Tod zum Kauffmann.
HErr Kauffmann lassen euer euwer Werben,
Die Zeit ist hie, ihr müssen sterben:
Der Tod nimmt weder Geld noch Gut,
Nun tantzen her mit freyem Muth.
Antwort des Kauffmanns. Der Kauffmann:
ICh hat mich zu leben versorgt wohl,
Küsten Kysten und Kästen waren voll:
Der Tod hat meine mein Gab verschmacht,
Und mich um Leib und Leben bracht.
Tod zur Aebtißin. Eptissin:
GNädige Frau Aebtißin Fraw Eptissin rein!
Wie habt ihr so ein Bäuchlein klein:
Doch will ich euch das nicht verweissen,
Ich wollt mich eh in Finger beissen.
Antwort der Aebtißin. Die Eptissin:
ICh hab gelesen aus dem Psalter
In dem Chore vor dem Fronalter:
Nun will mich helffen hie kein betten,
Ich muß hie dem Tod auch nachtretten.
Tod zum Krüppel.
HIncke auch her mit deiner Krucken,
Der Tod will dich jetzund hinzucken:
Du bist der Welt gantz unwerth sehr,
Komm auch an meinen Tantz hieher.
Antwort des Krüppels. Der Krüppel:
EIn armer Krüppel hie auf Erd,
Zu einem Freund ist niemand werth:
Der Tod aber will sein Freund syn,
Er nimmt ihn mit dem Reichen hin.
Tod zum Waldbruder.
BRuder komm du aus deiner Claus;
Halt still, das Licht Liecht lösch ich dir aus;
Drum mach dich mit mir auf die Fahrt,
Mit deinem weissen langen Bart.
Antwort des Waldbruders. Der Waldbruder:
ICh hab getragen lange Zeit
Ein härin Kleid, hilfft mich jetzt nit:
Bin nicht sicher in meiner Claus,
Die Stund ist hie, mein G'bett ist aus.
Tod zum Jüngling.
JUngling wo willt du hin spazieren, spacieren,
Ein andern Weg will ich dich führen:
Allda wirst du wirstu dein Buhlschafft finden,
Das thu ich dir jetzund verkünden.
Antwort des Jünglings. Der Jüngling:
MIt Schlemmen, Demmen und mit Prassen,
Des Nachts Hofieren auf der Gassen,
Darinn hatt ich mein Muth und Freud, Frewd,
Gedacht wenig an den Abscheid. Abschied.
Tod zum Wucherer.
DEin Gold und Geld sieh sich ich nicht an,
Du Wucherer und gottlos Mann:
Christus hat dich das nicht gelehrt.
Ein schwartzer Tod ist dein Gefehrt.
Antwort des Wucherers. Der Wucherer:
ICh fragt nicht viel veil nach Christi Lehr:
Mein Wucher der trug mir vielmehr: veil mehr:
Jetzt bleibt der Leiden all dahinten, dahinden,
Was hilfft mein Schaben und mein Schinden.
Tod zur Jungfrauen. Jungfrawen:
ACh Jungfrau euer rother Jungfraw euwer roter Mund,
Wird bleich jetzund zu dieser Stund:
Ihr sprungen gern mit jungen Knaben,
Mit mir must ihr ein Vortantz haben.
Antwort der Jungfrauen. Die Jungfraw:
O Weh, Wee, wie greulich grewlich hast mich g'fangen,
Mir ist all Muth und Freud Frewd vergangen:
Zu tantzen g'lust mich nimmermeh,
Ich fahr dahin, ade, ade.
Tod zum Kirbepfeiffer.
WAs wölln wir für ein Täntzle haben,
Den Bettler oder schwartzen Knaben:
Mein Kirbe Hans, Kirbehans, Spiel wär nicht gantz,
Wärst du auch nicht an diesem Tantz.
Antwort des Kirbepfeiffers. Der Kirbepfeiffer:
KEin Kirb war mir Wegs halb zu weit,
Davon ich nicht hab bracht mein Beut:
Nun ists aus, weg muß ich mit Noth,
Die Pfeiff ist g'fallen mir ins Koth.
Tod zum Herold.
HErold in deiner rothen roten Kappen,
Jetztmahls muß ich dich auch erdappen:
Bey Fürsten warst du lieb und werth,
Dein Stab wirff von dir auf die Erd.
Antwort des Herolds. Der Herold:
DEm Käyser war ich lieb und werth,
Von ihm hatt ich Geschenck und Pferdt:
Mein Reden hat manchen erschreckt;
Nun hat der Tod mein Schwätzen g'legt.
Tod zum Schultheiß.
HErr Schultheiß auf, dann es ist Zeit,
Daß Leib und Seel miteinander streit:
Das thu ich auf der Leyren singen,
Dem Liedlein mögen ihr nachspringen.
Antwort des Schultheissen Der Schultheiß:
MEin Ammt hab ich mit Fleiß versehen,
Hoff es sey niemand Unrecht g'schehen:
Am G'richt dem Reichen wie dem Armen,
O GOtt du wöllst dich mein erbarmen.
Tod zum Blutvogt.
SInd ihr der Herr Vogt übers Blut,
Im rothen roten Rock und im Beltzhut:
Ihr sehen saur, sawr, kehr mich nicht dran,
Mein Urtheil niemand brechen kan.
Antwort des Blutvogts. Der Blutvogt:
IM Ammt hab ich nicht braucht Gewalt,
Was ich thät, war in Dieners G'stalt:
Durch mich ist g'schehen kein Ungleichs,
Drum nennt man mich ein Vogt des Reichs.
Tod zum Narren.
WOhlauf Heyne du must jetzt springen,
Schürtze dich auf und laß dir lingen:
Dein Kolben magst jetzt wohl lan bleiben,
Mein Tantz wird dir den Schweiß austreiben.
Antwort des Narren. Der Narr:
O Weh ich wollt gern Holtz auftragen,
Und alle all Tag viermahl werden g'schlagen:
Vom Herren mein und seinen Knechten,
So muß ich mit dem Dürrling fechten.
Tod zum Krämer.
WOhl her Krämer du Groscheneyer,
Du Leutb'scheisser und Gassenschreyer,
Du must jetztmahls mit mir darvon,
Dein Humpelkram eim andern lon.
Antwort des Krämers. Der Krämer:
ICh bin gezogen durch die Welt,
Und hab gelöst allerley Geld:
Viel Thaler, Müntz, Kronen und Gulden,
O Mord, wer zahlt mir jetzt die Schulden.
Tod zum Blinden.
DEin Wegzeiger schneid ich dir ab,
Tritt sittlich fallst mir sonst ins Grab:
Du armer blinder alter Stock,
In deinem bösen bletzten Rock.
Antwort des Blinden. Der blind Mann:
EIn blinder Mann ein armer Mann:
Sein Muß und Brod nicht g'winnen kan:
Könnt nicht ein Tritt gehn ohn mein Hund,
GOtt sey g'lobt, daß hie ist die Stund.
Tod zum Juden.
HUjum Jud, mach dich auf die Fahrt,
Deins Meßiä Messiæ hast zu lang g'wart:
Christum welchen ihr habt ermördt,
War der recht, ihr habt lang geirrt.
Antwort des Juden Der Jud:
EIn Rabi war ich der Geschrifft,
Zog aus der Bibel nur das Gifft:
Gar wenig nach Meßiam tracht,
Hat mehr auf Schätz und Wucher Acht.
Tod zum Heyden.
KOmm falscher Hund und gottlos Mann,
Dein Abgott dir nicht helffen kan,
Den Teuffel hast für GOtt geehrt,
Derselb hat dein Gebett erhört.
Antwort des Heyden. Der Heyd
JUpiter, Neptunus und Pluton,
Ihr höchsten Götter Gött wöllt mich nicht lon:
Wann ihr all drey sind unsterblich,
Saturnus wöllst erbarmen dich.
Tod zur Heydin.
ICh kan, Heydin, fein artlich greiffen
Ein Todten Lied Todtenlied auf der Sack Pfeiffen, Sackpfeiffen,
Dem must nachtantzen wie dein Mann,
Rüffest du schon all Götter an.
Antwort der Die Heydin.
JUno, Venus und auch Pallas,
Euch Göttin laßt erbarmen daß
Ich sterben muß, helfft mir aus Noth,
Kein Seegen hilffet für dem den Tod.
Tod zum Koch.
KOmm her, Hans Koch du must darvon,
Wie bist so feist, du kanst kaum gohn:
Hast du schon kocht viel süsser Schleck,
Wird dir jetzt saur, sawr, du must hinweg.
Antwort des Kochs. Der Koch.
ICh hab kocht Hüner, Gäns und Fisch,
Meim Herren vielmahl über Tisch,
Wildbrät, Pastet und Marciban: Marziban:
O weh meins Bauchs, ich muß darvon.
Tod zum Bauren. Bawren:
DU hast g'habt dein Tag Arbeit groß,
Früh und spathe ohn Unterloß:
Dein Bürde will ich dir abheben,
Korb, Flegel, Degen Dägen thu mir geben.
Antwort des Bauren. Der Bawr:
O Grimmer Tod gieb gib mir mein Hut,
Mein Arbeit mir nicht mehr weh thut,
Die ich mein Tag je hab gethan,
Was zeih'st mich armen alten Mann.
Tod zum Mahler.
HAns Hug Klauber laß Mahlen stohn,
Wir wöllen auch jetztmahls darvon;
Dein Kunst, Müh, Arbeit hilfft dich nit,
Wann es geht dir wie ander Leut:
Hast du Hastu schon greulich grewlich g'macht mein Leib,
Wirst auch so g'stalt mit Kind und Weib:
Hab GOTT vor Augen allezeit,
Wirff Bensel hin sammt dem Richtscheit.
Antwort des Mahlers. Der Maler
MEin GOtt du wöllest bey mir beystohn, stohn,
Dieweil ich auch muß jetzt darvon:
Mein Seel befehl ich in dein Händ,
Wann die Stund kommt zu meinem End
Und der Tod mir mein Seel austreibt,
Verhoff doch, mein Gedächtniß Gedächtnuß bleibt,
So lang man diß Werck haltet schon:
Behüt euch GOtt! ich fahr darvon.
Tod zur Mahlerin. Maleri:
ACh Fräulein Fräwlein lassen euer ewer Klagen,
Tantzen dem Kind nach mit der Waglen:
Dann ihr möcht mir hie nicht entfliehen,
Den Gast Hut Gasthut will ich euch abziehen.
Antwort der Mahlerin. Die Maleri
ICh hab mich allezeit ergeben
In Tod, hoff aber ewigs Leben:
Wiewohl der Tod mich greifft hart an,
Nimmt mich mit Kind, und sammt dem Mann.
SEht hier SEcht hie der Spiegel aller Welt,
Der uns darum wird fürgestellt,
Daß wir Anfang, Mittel und End,
Betrachten fleißig und behend.
DEr Anfang in dem Paradeis,
War Was herrlich, voll Lob, Ehr und Preis:
Drauf Darauff folgt bald der leydig Fall,
Und stürtzt uns in solch Jammerthal.